Karlstein am Main
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Karlstein am Main (amtlich: Karlstein a.Main) ist eine Gemeinde im unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg.
Geschichte
Vorgeschichte
Mit den Ortsteilen Dettingen und Großwelzheim gründet Karlstein auf altem geschichtlichem Boden, wie zahlreiche Funde aus vorchristlicher Zeit belegen. Der Ortsname Dettingen verweist auf eine alemannische Siedlung (3. bis 14. Jahrhundert), der Ortsname Großwelzheim auf einen fränkischen Ursprung.
Erste Erwähnung beider Ortsteile
Großwelzheim wird zum ersten Mal in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch aus dem Jahre 772 genannt. Damals hieß der Ort Walinesheim. Der Ortsname hat die für einen in fränkischer Zeit gegründeten Ort typische Endung auf -heim. Der Name leitet sich vom Namen des Maingaugrafen Walah ab.
Dettingen wird 975 in einer Schenkungsurkunde des Kaiser Otto II. schriftlich erwähnt.
Die Schlacht bei Dettingen
Siehe auch: Die Schlacht bei Dettingen

Im Rahmen des österreichischen Erbfolgekrieges fand am 27. Juni 1743 in der Karlsteiner Umgebung die Schlacht bei Dettingen statt. Der unter dem Befehl Georges II. stehenden sogenannten Pragmatische Armee bestehend aus 35.000 Briten, Hannoveranern und Österreichern stand ein 70.000 Mann starkes Heer der Franzosen gegenüber. Die Pragmatische Armee siegte.
Zusammenschluss der Ortsteile zu Karlstein
Im Zuge der Gebietsreform in Bayern erfolgte der Zusammenschluss der beiden Gemeinden am 1. Juli 1975. In einer Abstimmung entschieden sich die Gemeindebürger für den Namen Karlstein, der bereits um das Jahr 1000 in einer Beschreibung des Aschaffenburger Forstbezirkes auftaucht und ein Grenzmal an der ehemaligen Gemarkungsgrenze zwischen Dettingen und Großwelzheim bezeichnet.
Wortherkunft
Der Name Karlstein soll auf eine anekdotische Überlieferung zu Karl dem Großen zurück gehen. Dieser war oft im Karlstein direkt gegenüberliegenden Seligenstadt und begab sich gern auf die Jagd in den Spessart. Um dorthin zu gelangen überquerte er mit seinem Schiff den Main zum damals noch "Tettingen" genannten Ort. Der Stein an der Anlegestelle oder auch der Grenzstein zwischen "Tettingen" und "Walinesheim" wurde dann Karlstein genannt.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat von Karlstein am Main hat (ohne Bürgermeister) 20 Mitglieder.
| CSU | SPD | Grüne | FDP | Gesamt | |
| 2002 | 13 | 5 | 1 | 1 | 20 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 3. März 2002)
Kernkraftwerke
Am 13. November 1960 ging das Versuchsatomkraftwerk Kahl, welches sich vollständig auf Karlsteiner Gemarkung befindet, als erstes deutsches Kernkraftwerk in Betrieb; die Nachbargemeinde Kahl am Main stand lediglich bei der Namensgebung Pate.
Am 25. November 1985 wurde das Kraftwerk stillgelegt. 1988 begannen die ersten Rückbauarbeiten, welche noch 2007 abgeschlossen werden.
Auf demselben Gelände befand sich auch der seit 1998 vollständig zurückgebaute Heißdampfreaktor Großwelzheim.
Weblinks
- Offizieller Internetauftritt der Gemeinde Karlstein am Main
- Rundgang durch die kath. Pfarrkirche von Dettingen am Main
- Wappen von Karlstein am Main in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte