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Die Habenichtse

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Die Habenichtse ist ein im Jahre 2006 im Suhrkamp Verlag erschienener Roman von Katharina Hacker. Er wurde mit dem Deutschen Buchpreis ausgezeichnet.

Inhalt

Isabelle, eine junge Grafikerin aus Berlin, zeigt erst sehr spät Verantwortung für Sara, ein kleines vernachlässigtes und misshandeltes Mädchen aus ihrer unmittelbaren Nachbarschaft und alarmiert die Polizei. Die relativ junge Ehe mit Jakob, der eine vielversprechende Stelle in einer erfolgreichen Londoner Anwaltskanzlei bekommen hat, nachdem sein Konkurrent bei den Anschlägen auf das World Trade Center am 11. September 2001 in New York umgekommen ist, füllt sie anscheinend nicht aus, sie erliegt der Ausstrahlung Jims, eines Kleinkriminellen aus dem Londoner Viertel, in das sie gerade von Berlin gezogen sind. Jakob geht in seiner neuen beruflichen Umgebung voll auf, wird von Kollegen und Arbeitgeber umgarnt und gefördert. Die Ehe mit Isabelle scheint in den Hintergrund zu geraten. Sara wächst in einer sozialen Problemfamilie mit ihrem älteren Bruder Dave auf. Dave möchte ihre Stütze sein; ihre Eltern bieten ihr weder Schutz noch Förderung, ihr Vater misshandelt sie. Dave selber versucht, in einer Gemeinschaft von Drogendealern Fuß zu fassen. Jim, Kopf einer Drogendealer-Gang, übt in seiner Selbstgewissheit eine Ausstrahlung auf Isabelle aus, die ihr Leben gefährden könnte; aber dazu kommt es dann doch nicht.

Rezeption

Für Die Habenichtse hat Katharina Hacker 2006 den Deutschen Buchpreis verliehen bekommen, er erzähle

„die Geschichte von Haben und Sein neu. Ihre Protagonisten sind in den Dreißigern, wissen alles und kennen doch eines nicht: sich selbst. Sie lassen sich treiben und sind gleichermaßen Getriebene. In einer flirrenden, atmosphärisch dichten Sprache führt Katharina Hacker ihre Helden durch Geschichtsräume und in Problemfelder der unmittelbarsten Gegenwart, ihre Fragen sind unsere Fragen: Wie willst du leben? Was sind deine Werte? Wie sollst und wie kannst du handeln? Die Qualität des Romans besteht darin, diese Fragen in Geschichten aufzulösen, die sich mit den plakativen Antworten von Politik und Medien nicht zufriedengeben““

(Begründung der Jury).

Durch den zeitgeschichtlichen Hintergrund der Anschläge auf das World Trade Center am 11. September 2001 und des im März 2003 beginnenden Irak-Krieges sowie durch den sinnstiftenden Titel hat der Roman zusätzliche Aufmerksamkeit erlangt.