Katarakt (Medizin)
Der Graue Star (Katarakt) bezeichnet eine Trübung der Augenlinse, die einer über das Auge fließenden Schicht ähnlich ist. Diese Trübung lässt die Farben zu "grau" verschwimmen - deshalb der Name Grauer Star.
Die häufigste Ursache des grauen Stars ist die schlechtere Nährstoffversorgung der Linse im Alter - er kann sich jedoch auch früher schon bilden. Masern, Diabetes, Reaktionen auf Medikamente (v.a. Cortison), Drogen oder Augenverletzungen können die Ursache sein, auch Infrarot-Strahlung in Berufen, die mit sehr heißen Materialien arbeiten (Hochofen-Arbeiter, Glasbläser). Vorbeugung ist nicht möglich. Die Krankheit bildet sich über Jahre aus, manchmal aber auch in wenigen Monaten. In seltenen Fällen ist der Graue Star auch angeboren und muss dann aufgrund der Gefahr einer Amblyopie möglichst bald operiert werden.
Symptome
Das Hauptsymtom ist ein langsamer, schmerzloser Sehverlust. Manche haben einen Dunstschleier, andere eine verschwommene Sicht. Gelegentlich werden auch Doppelbilder wahrgenommen, die beim Schließen des anderen Auges nicht verschwinden. Es werden um Lichtquellen Halos oder Lichthöfe wahrgenommen. Die Hell-Dunkel-Adaptation des Auges ist behindert (verlangsamt ). Die Fähigkeit, räumlich zu sehen, wird mehr und mehr eingeschränkt.
Therapie
Während der Ausbildung des Grauen Stars muss die Brille, auf Grund der veränderten Brechkraft (Refraktion) des Auges, häufig angepasst werden. Hilft das nicht mehr, wird die Linse operativ entfernt, und es wird eine Kunststofflinse eingesetzt. Außer dem chirurgischen Eingriff gibt es keine Möglichkeit, den Grauen Star zu behandeln.
Entfernung der Linse:
Das Entfernen einer vom Katarakt befallenen Linse ist ein ungefährlicher und häufiger Eingriff. Man unterscheidet zwei verschiedene Vorgehensweisen:
- Die übliche Methode bestand lange darin, am äußeren Rand der Hornhaut (Kornea) einen für heutige Verhältnisse langen Einschnitt zu machen und die gesamte Linse zu entfernen. Diese Methode ist heute nicht mehr üblich.
- Heutzutage wird zuerst ein Teil der Linsenvorderkapsel entfernt um dann mit einem "Minipresslufthammer" die Linse unter Schonung der übrigen Kapsel zu zertrümmern und abzusaugen. Anschließend wird in den übriggebliebenen Kapselsack eine Kunstlinse eingesetzt. Solche Kunstlinsen sind heute oft aus elastischen Materialen (z.B. Silikone oder Acrylverbindungen), um sie in zusammengeklapptem Zustand zu implantieren und anschließend in der Kapsel entfalten zu lassen.
Ohne Implantation einer Kunstlinse (sog. Intraokularlinsen) würde man die Welt sehr verschwommen wahrnehmen, da das Auge dann extrem weitsichtig wäre. Solch eine Linsenlosigkeit (Aphakie) wird dann mit einer Starbrille, oder Kontaktlinse korrigiert. Auch nach Implantation solch einer Kunstlinse kann das Auge nicht mehr akkomodieren (sich auf verschiedene Distanzen scharf einstellen). Deshalb ist dann zum Lesen, wie bei der Altersweitsichtigkeit (Presbyopie), eine Lesebrille erforderlich.
siehe Grüner Star, Augenkrankheit