Schmalspurbahn Radebeul Ost–Radeburg
| Radebeul Ost–Radeburg | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer: | sä. RRg | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 509, 12501 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 16,5 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 750 mm (Schmalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 30 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Als Lößnitzgrundbahn (im Volksmund auch Lößnitzdackel bzw. Grundwurm) wird heute die von Radebeul nach Radeburg verkehrende sächsische Schmalspurbahn in der Spurweite von 750 mm bezeichnet. Sie wird im täglichen Alltagsbetrieb ausschließlich mit Dampflokomotiven betrieben. Bekanntgeworden ist die Strecke vor allem durch den 1974 eingeführten Traditionsverkehr mit historischen Lokomotiven und Wagen aus der Frühzeit der sächsischen Schmalspurbahnen.
Geschichte

Radeburg sollte zunächst durch die Bahnlinie Dresden–Ortrand an das Eisenbahnnetz angeschlossen werden. Da diese Strecke jedoch nicht gebaut wurde, gab es seitens der sächsischen Regierung 1881 den Vorschlag, eine Schmalspurbahn von Radebeul nach Radeburg zu errichten. Bereits im Oktober 1883 wurde mit dem Bau begonnen. Die Strecke wurde am 16. September 1884 als 4. sächsische Schmalspurbahn eröffnet und ist mit 11 Stationen 16,5 km lang.
Über die Deutsche Reichsbahn der DDR kam die Lößnitzgrundbahn im Jahr 1994 in den Besitz der Deutschen Bahn AG. Im Bahnhof Radebeul Ost kam es so regelmäßig zur kontrastvollen Begegnung zwischen Dampfloks und ICE-Zügen ein und desselben Konzerns. Bis zur Übernahme der Schmalspurbahn durch ein Unternehmen aus dem Erzgebirge war die Lößnitzgrundbahn die letzte Strecke der DB AG mit täglichem Dampflokeinsatz.
Seit dem 11. Juni 2004 gehört der Lößnitzdackel zur Sächsischen Dampfeisenbahngesellschaft SDG (vormals BVO-Bahn GmbH), die auch die Fichtelbergbahn und die Weißeritztalbahn betreibt.
Streckenbeschreibung

Mit einer Rechtskurve verläßt die Strecke den Bahnhof Radebeul Ost und führt zunächst in Straßenseitenlage durch Radebeul. Nach einem reichlichen Kilometer kreuzt das Gleis niveaugleich die Gleise der Dresdner Straßenbahnlinie 4 und erreicht unmittelbar danach den Haltepunkt Weißes Roß. Kurz darauf führt die Bahn unterhalb der Radebeuler Weinberge in den namensgebenden Lößnitzgrund. Stetig ansteigend führt das Gleis nun am Lößnitzbach aufwärts und passiert die Haltepunkte Lößnitzgrund und Friedewald Hp, um ausgangs des Lößnitzgrundes den Bahnhof Friedewald Bad zu erreichen. Für den Traditionsverkehr wurde hier Anfang der 80er Jahre das Kreuzungsgleis wieder aufgebaut, im Regelverkehr finden hier keine Zugkreuzungen statt. Kurz nach dem Bahnhof überquert die Strecke auf einem Damm den Dippelsdorfer Teich, welcher den höchsten Punkt der Strecke darstellt. Von nun an führt das Gleis durch eine hügelige, malerische Landschaft mit Wiesen, Wäldern und vielen Wasserflächen. Der nun folgende Bahnhof in Moritzburg ist die wichtigste Unterwegsstation an der Strecke. Hier enden heute die meisten Züge. Über die Haltepunkte Cunnertswalde, Bärnsdorf, Berbisdorf und Berbisdorf Anbau führt die Strecke schließlich im Promnitztal nach Radeburg. Kurz vor der Einfahrt in die Zillestadt befindet sich links das Glaswerk, bis 1990 der wichtigste Güterkunde an der Strecke. Über ein zwei Kilometer langes Anschlussgleis waren auch die beiden Schamottewerke bei Radeburg bis 1990 an die Strecke angeschlossen.
Literatur
- Claus Burghardt, Heiko Prautzsch: 100 Jahre Schmalspurbahn zwischen Radebeul und Radeburg in Eisenbahn-Jahrbuch 84. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1984
Film
SWR: Eisenbahn-Romantik – Der Lößnitzdackel (Folge 248)
