Woodbadge

Das Woodbadge ist ein in der Pfadfinderbewegung genutztes Abzeichen, das aus zwei länglichen Holzperlen an einen Lederband besteht. Meist wird es durch ein sandfarbenes Gilwell-Halstuch, auf dem ein Stoffstück mit dem MacLaren-Tartan aufgenäht ist, und einen geflochtenen Halstuchring aus Leder ergänzt.
In den Mitgliedsverbänden der World Organization of the Scout Movement (WOSM) wird das Woodbadge dann verliehen, wenn man einen Leiterkurs des Verbandes besucht hat. Bei der Gestaltung ihrer Kurse differenzieren viele Verbände nach der Alterstufe, in der der Kursteilnehmer tätig ist. Die Bedeutung und der Ruf des Abzeichnens differerieren deutlich von Verband zu Verband.
Konzeption der Woodbadge-Ausbildung
Kern der Woodbadge-Ausbildung ist die Auseinandersetzung mit den Zielen, Werten und Methoden der Pfadfinderbewegung. Dies geschieht meist in einer Seminarphase. Aufbauend auf dieser Betrachtung der Pfadfindermethode entwickeln die Teilnehmer eigene Projekte, die Impulse für die Arbeit im jeweiligen Verband geben sollen. Mit der Durchführung dieser Projekte wird die Projektphase abgeschlossen. Daran schließt sich die Dokumentation des Projektes an, häufig verbunden mit einer Reflexion der gesetzten Ziele und des Erreichten. Aufbauend auf dieser Dokumentation entscheiden die Woodbadge-Beauftragten eines Verbandes dann über die Verleihung des Woodbadges, wobei in der Regel nicht die erfolgreiche Durchführung des Projektes, sondern dessen Darstellung maßgeblich ist.
International festgelegt sind die Richtlinien für die Woodbadge-Ausbildung in der 1993 von WOSM verabschiedeten Strategie „Adults in Scouting“. Die darauf aufbauenden Kurse werden im deutschsprachigen Raum als Woodbadgekurs oder als Gilwellkurs bezeichnet.
Geschichte
Der erste Woodbadgekurs wurde 1919 von Robert Baden-Powell im englischen Gilwell Park durchgeführt. Am Ende des Kurses überreichte BP jedem Teilnehmer eine Holzperle, die von einer 1888 in Südafrika während des Krieges gegen die Zulus gefunden Kette stammte. Da der Kurs ein großer Erfolg war, wurde er in den folgenden Jahren wiederholt. Wegen des begrenzten Vorrats an Originalperlen wurden diese bei der Verleihung schon bald durch Kopien ersetzt.
Bis zur Gründung von WOSM hatte nur der Leiter von Gilwell Park das Recht, das Woodbadge zu verleihen. Seitdem führen auch zahlreiche nationale Mitgliedsverbände eigene Woodbadgekurse durch.
Sonderformen
Neben dem normalen Woodbadge mit zwei Holzperlen gibt es weitere Formen, die auf in der Woodbadge-Ausbildung ausgeübte Funktionen hinweisen:
- Drei Perlen tragen erfahrene Mitarbeiter in der Woodbadge-Ausbildung (assistant leader trainer; In Österreich nach der Teilnahme an 3 Woodbadgekursen im Team).
- Vier Perlen werden vom Leiter der Woodbadge-Ausbildung getragen (leader trainer; In Österreich nach der Teilnahme an 7 Woodbadgekursen im Team).
- Fünf Perlen trägt in einigen Ländern der nationale Verantwortliche für die Woodbadge-Ausbildung. In Deutschland und Österreich ist dies nicht üblich. Ebenfalls fünf Perlen tragen die stellvertretenden Leiter des Gilwell Park.
- Sechs Perlen besitzt der Leiter des Gilwell Park, als Anerkennung von Robert Baden-Powell als einzigen "World Chief Scout" werden diese jedoch nicht um den Hals getragen.
Wölflingsführ(innen) trugen anfangs einen Wolfszahn, als Zeichen dafür, dass sie die höchste Ausbildung abgeschlossen hatten. Akela "Leader Trainer" trugen zwei Wolfszähne.Die Bezeichnung für diese Sonderform war "Akela Badge". Ab 1925 bekommen auch Wölflingsführer(innen)das "normale"Woodbadge.