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Halle (Westf.)

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Halle (Westfalen) (amtlich: Halle (Westf.)) ist eine Stadt in Nordrhein-Westfalen, Deutschland, und gehört zum Kreis Gütersloh.

Geografie

Geografische Lage

Halle liegt in der Emssandebene am Südhang des Teutoburger Walds, der das Stadtgebiet von Nordwesten nach Südosten durchzieht. Dieser Höhenzug begrenzt gleichzeitig das östliche Münsterland und die Westfälische Bucht. Höchste Erhebungen sind der Hengeberg mit 316 Metern und der Eggeberg mit 312 Metern. Mit 70 Meter liegt der südwestliche Stadtrand am tiefsten. Dort fließen die Hessel, der Rhedaer Bach, in den bei Kölkebeck der am Hengeberg entspringende Künsebecker Bach mündet, sowie der Ruthebach, der an der Stadtgrenze in den Loddenbach mündet, aus dem Stadtgebiet heraus. Alle Bäche entspringen im Teutoburger Wald und münden letztendlich in der Ems. Das Stadtgebiet ist wesentlich geprägt von landwirtschaftlicher Nutzung, hat aber auch bedeutende Anteile Waldfläche, namentlich der Teutoburger Wald und der Tatenhauser Wald. Der 52. Breitengrad schneidet das Stadtgebiet im südlichen Bereich.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt umfasst eine Fläche von 69,29 km², das sind 6.929  ha. Davon besteht der überwiegende Teil aus landwirtschaftlich genutzter Fläche (4.550 ha) und Waldfläche (1.168 ha), zusammen etwa 83 %, gefolgt von bebauter Fläche (673 ha) und Verkehrsfläche (386 ha), zusammen etwa 15 %. Die größte Ausdehnung sowohl in Nordsüdrichtung als auch in Ostwestrichtung ist jeweils etwa 10 km. Der nördlichster Punkt liegt nördlich von Eggeberg bei etwa 52° 5' n.Br., südlichster Punkt südlich von Kölkebeck: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:51_59_38.01101_N_8_17_23.69087_E_scale:2, 2:51° 59′ 38″ N, 8° 17′ 24″ O .

Nachbargemeinden

Halle grenzt im Nordwesten an die Stadt Borgholzhausen, im Nordosten an die Stadt Werther, im Südosten und Süden an die Gemeinde Steinhagen, im Südwesten an die Stadt Harsewinkel und im Westen an die Stadt Versmold, alle Kreis Gütersloh. Größere Nachbarstädte sind Bielefeld in ca. 12 km Entfernung und Gütersloh in ca. 15 km Entfernung.

Stadtgliederung

Geschichte

Die Haller Kirche wurde zum ersten Mal 1286 urkundlich erwähnt. 1719 erhielt Halle Stadtrechte. An Bedeutung gewann die Stadt durch ihre Lage am Osning-Hellweg und die Anbindung an die Bahnstrecke Bielefeld-Osnabrück. Bis zur Eingliederung in den Kreis Gütersloh im Jahre 1973 war Halle sogar Kreisstadt und hatte ein eigenes PKW-Kennzeichen HW.

Religionen

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung gehört den evangelischen Kirchen an, etwa 15 % der römisch-katholischen Kirche. Neben den beiden landeskirchlichen Gemeinden, der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde und der katholischen Kirchengemeinde Herz-Jesu gibt es die freikirchlichen Gemeinden Mennoniten-Brüdergemeinde, neuapostolische Gemeinde und freie evangelische Gemeinde. Außerdem sind die Zeugen Jehovas mit einer Gemeinde vertreten und muslimische Gläubige finden den Türkisch-Islamischen Kulturverein als Anlaufstelle.

Eingemeindungen

Mit dem Bielefeld-Gesetz vom 24. Oktober 1972 wurde am 1. Januar 1973 die alte Stadt Halle mit den Gemeinden Bokel, Hesseln, Hörste, Kölkebeck und Künsebeck zusammengeschlossen. Die neue Stadt Halle löste gleichzeitig das alte Amt Halle ab. In die neue Gemeinde wurden mit demselben Gesetz Teile der Gemeinden Amshausen, Borgholzhausen, Brockhagen und Theenhausen eingegliedert. Am 1. Juli waren bereits die Ortschaften Ascheloh, Eggeberg und Gartnisch eingemeindet worden.

Einwohner

(jeweils zum 31. Dezember)

  • 1880 - 1.600
  • 1939 - 3.500

Seit der Gebietsreform von 1970 werden die Einwohner der eingemeindeten Orte mitgezählt:

  • 1998 - 20.023
  • 1999 - 20.251
  • 2000 - 20.478
  • 2001 - 20.728
  • 2002 - 20.786
  • 2003 - 20.928
  • 2004 - 21.224
  • 2005 - 21.283
  • 2006 - 21.600 (März)
  • 2007 - 21.638 (April)

Politik

Stadtrat

(Stand: Kommunalwahl am 26. September 2004)

Bürgermeister

Amtierende Bürgermeisterin ist seit 2002 Anne Rodenbrock-Wesselmann (SPD).

Wappen

Das Wappen von Halle zeigt auf rot drei silberne gestielte Lilien. Darauf als Herzschild das Wappen der Grafschaft Ravensberg (drei rote Sparren auf silber).

Städtepartnerschaften

Die Städtepartnerschaft zwischen Halle (Westfalen) und Ronchin (Frankreich) feierte im Jahr 2004 ihr 20-jähriges Bestehen.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Die evangelische Pfarrkirche liegt inmitten des baumbestandenen, von Fachwerkbauten gesäumten Kirchplatzes. Der ursprünglich einschiffige Gewölbebau aus der Mitte des 13. Jahrhunderts mit quadratischem Chor und Westturm wurde im 15. Jahrhundert um das südliche Seitenschiff ergänzt. Der nördliche Anbau stammt von 1886. Im Inneren blieben Reste der Barockausstattung erhalten, darunter die Kanzel aus Sandstein von 1716. Im nördlichen Seitenschiff findet sich eine Emporenbrüstung von 1661.
  • Bis heute blieb im Ortskern eine größere Zahl von Fachwerkbauten erhalten. Die Kirchringbebauung ist von einer eindrucksvollen Geschlossenheit, für die es in der weiteren Umgebung nur noch wenige Vergleichsbeispiele gibt (vgl. Delbrück, Gütersloh). Der älteste Bau ist Kirchplatz Nr. 3, der dendrochronologisch auf das Jahr 1512 datiert wurde. Kirchplatz 11 verfügt über eine mit Fächerrosetten beschnitzte Fassade, die nach dem Abbruch des ursprünglichen Gebäudes einem Neubau vorgeblendet wurde. In der nahegelegenen Bahnhofstraße befinden sich weitere ansehnliche Fachwerkbauten. Besonders stattlich ist das Haus Nr. 10 aus dem 17. Jh. mit straßenseitiger Utlucht.
  • Kiskerhaus, jetzt Volkshochschule. Das Stammhaus der Kisker-Brennereienbesteht aus einem Älteren Kernbau von 1692, der 1712 erweitert wurde.
  • Die katholische Herz-Jesu Kirche wurde am 14. November 1909 eingeweiht. Ihr Bau war von Gräfin Julia Korff-Schmising- Kerßenbrock gestiftet worden.
  • Das Wasserschloss Tatenhausen liegt im Tatenhauser Wald. Das Schloss war über 470 Jahre lang Stammsitz der Barone und Grafen von Korff gen. Schmising. Es ist im Stil der Weserrenaissance erbaut. Die Errichtung des zuerst erbauten Ostflügels begann im Jahre 1540 auf Fundamenten aus dem 14. Jahrhundert. Mittelteil und Westflügel sind hingegen Mitte des 18. Jahrhunderts im Barrockstil erbaut. Die ebenfalls barocke Orangerie wurde 1751 von Johann Conrad Schlaun konzipiert. Das Schloss ist immer noch bewohnt. Der Schlosssee wird vom Laibach gespeist.

Museen

In Halle findet sich das bundesweit einmalige "Museum für Kindheits- und Jugendwerke bedeutender Künstler". Hier stehen insbesondere die Jugendmalereien von Künstlern wie Paul und Felix Klee, August Macke, Ernst Ludwig Kirchner und Pablo Picasso im Mittelpunkt der Museumsarbeit.

Musik

In Halle finden im Februar die überregional bekannten "Haller Bachtage" statt. Innerhalb einer Woche werden Chor- und Orchesterkonzerte, Kammer- und Orgelkonzerte veranstaltet. Häufig gelingt die Verpflichtung internationaler Klassikstars (Peter Schreier, Thomas Quasthoff, Petr Ebene u.a.). Leitung: KMD Martin Rieker.

Naturdenkmäler

Der Tatenhauser Wald (oft auch Tatenhausener Wald genannt) ist auf 177 ha durch die FFH-Richtlinie geschützt. In ihm leben seltene Fledermäuse wie die Bechsteinfledermaus, das Große Mausohr und die Teichfledermaus. Der Laibach ist außerdem Lebensraum für den Eisvogel. Das Schutzgebiet ist das einzige nachgewiesene Vorkommen des Heldbocks. Typische Biotoparten sind Buchen- und Eichenmischwälder mit hohen Altholzanteilen und Erlen-Eschen-Auenwälder.

Sport

Halle ist jedes Jahr im Juni Austragungsort der Gerry Weber Open, des einzigen ATP-Rasentennisturniers in Deutschland. Tennisprofis nutzen das Turnier zur Vorbereitung auf Wimbledon. 2007 ist das Gerry-Weber-Stadion, das zweitgrößte Stadion des Kreises Gütersloh, Spielort der Handball-Weltmeisterschaft der Herren.

Im Norden der Stadt steht für Golfer der Golfclub Teutoburger Wald mit einer 27-Lochanlage bereit.

Regelmäßige Veranstaltungen

Neben den in vorangegangenen Abschnitten beschriebenen Gerry-Weber-Open und Bachtagen findet traditionell an Himmelfahrt das Haller Stadtfest Haller Willem statt.

Infrastruktur und Wirtschaft

Verkehr

Zugkreuzung in Halle (Westf.) mit 628 529 und 644 062 im Dezember 2003

Halle ist über die Bundesstraße 68 an das Fernstraßennetz angebunden.

Bahn und Bus

Der Bahnhof „Halle (Westf.)“ und die Haltepunkte „Künsebeck“, „Halle Gerry-Weber-Stadion“ und „Hesseln“ liegen an der Bahnstrecke Haller Willem (KBS 402), auf der im Stundentakt (nach Bielefeld teilweise halbstündlich) die gleichnamige RB 75 Bielefeld–Halle–Osnabrück verkehrt. Durchgeführt wird der Personennahverkehr von der NordWestBahn, die Diesel-Triebwagen der DB-Baureihe 643 für Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt.

Im Straßenpersonennahverkehr verkehren Regiobusse nach Bielefeld, Gütersloh, Werther (Westfalen), Steinhagen, Brockhagen und Versmold.

Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr gilt der regionale Sechser-Tarif des Verkehrsverbundes OstWestfalenLippe und der NRW-Tarif. In Richtung Osnabrück gibt es einen Übergangstarif zur Verkehrsgemeinschaft Osnabrück (VOS plus-Tarif).

Bundesautobahn 33

Durch Halle verläuft die Planungstrasse der Bundesautobahn 33. Seit einigen Jahrzehnten sind die Planungen ein Politikum. Zum einen soll sie die Ortsdurchfahrt der Bundesstraße 68 entlasten, zum anderen führt die geplante Trasse durch das FFH-Gebiet Tatenhauser Wald.

Fuß- und Radverkehr

Halle liegt auf der Strecke dreier überregionaler Radfernwege. Die BahnRadRoute Teuto-Senne führt von Osnabrück über Halle (Westfalen) und Bielefeld nach Paderborn. Die Radfernwege R3 von Haaksbergen nach Bad Pyrmont und R45 von Schledenhausen nach Hainchen führen durch Hörste und Bokel. Durch das Stadtgebiet führen außerdem in Kleeblattform vom Haller Bahnhof ausgehend vier Radrundwege à gut 20 km.

Halle hat eine Fußgängerzone, die dem Fußverkehr vorbehalten ist. Wanderern bieten sich zwölf beschilderte Rundwanderwege.

Ansässige Unternehmen

Die namhaftesten Arbeitgeber in Halle sind:

Medien

Öffentliche Einrichtungen

Die Stadt bietet in ihren Einrichtungen verschiedene Dienstleistungen für die Haller Bürger an. Die Stadtbücherei hält etwa 30.000 Titel vor. Sie ist im denkmalgeschützten Brennereigebäude, das ehemals von der Fa. Kisker genutzt wurde. In diesem Gebäude ist auch das Stadtarchiv integriert.

Das Lindenbad ist ein Spaßbad, das Hallen und Freibad kombiniert. Es wird betrieben von der Technische Werke Osning GmbH, den Stadtwerken in vollständigem Besitz der Stadt Halle.

Das örtliche Krankenhaus wird betrieben von der Klinikum Ravensberg gGmbH, die ein weiteres Krankenhaus in Versmold betreibt. Das Haus in Halle hat 163 Betten.

Das Amtsgericht Halle ist neben der eigenen Stadt ebenfalls zuständig für die Gemeinden Borgholzhausen, Steinhagen, Versmold und Werther.

Die freiwillige Feuerwehr Halle (Westfalen) ist für den Brandschutz im Stadtgebiet zuständig. Einsätze werden von den Löschzügen in Halle, Hörste und Kölkebeck aus gefahren.

Bildung

Einige Haller Schulen haben über das Stadtgebiet hinaus Bedeutung, weil sie Angebote auch für Nachbargemeinden anbieten, so zum Beispiel das Berufskolleg, das Kreisgymnasium und die Volkshochschule. Die Schulen der Stadt Halle sind:

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

In Halle geboren wurden:

Weitere Persönlichkeiten, die mit Halle in Verbindung stehen

Nicht in Halle geboren, aber hier gelebt und/oder gewirkt haben:

Sonstiges

Halle ist auch bekannt als Lindenstadt, aufgrund der zahlreichen Linden in und um Halle.

Literatur

  • Uwe Heckert: Halle in Westfalen. Rundgang durch die historische Altstadt. Halle (Westfalen) 1998
  • Walter Hempelmann: Evang.-Luth. St. Johanniskirche Halle/Westfalen (Schnell, Kunstführer 2233). Regensburg 1996
  • Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Halle / im Auftr. des Provinzial-Verbandes der Provinz Westfalen bearb. von A. Ludorff 1909
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