SS-Verfügungstruppe
Die SS-Verfügungstruppe (kurz: SS-VT) wurde am 8. August 1935 aus dem Zusammenschluss der "Politischen Bereitschaften" gebildet. Aus den norddeutschen Bereitschaften wurde die SS-Standarte "Germania" und aus den süddeutschen die SS-Standarte "Deutschland" gebildet. Im Berlin-Brandenburg wurden diese Bereitschaften mit der Stabswache Berlin zur Leibstandarte-SS "Adolf Hitler" zusammengeschlossen.
Die Verfügungstruppe galt politisch weiterhin als Teil der NSDAP und dort als bewaffnete Sonderformation der Allgemeinen-SS. Sie innerhalb der Gesamt-SS der Gerneralinspektion der SS-VT des SS-Führungshauptamtes unterstellt. Dort wurde unter ihrem Generalinspektor, dem damaligen SS-Brigadeführer Paul Hausser die Verfügungstruppe rasch dem eigenständigen "Kommandoamt der SS-Verfügungstruppe" zugeordnet.
Als wichtigste Persönlichkeiten in der Geschichte der Verfügungstruppe galten neben Paul Hausser (der neben der obersten Leitung auch die militär-theoretische Ausbildung der SS-Freiwilligen übernommen hatte) Felix Steiner (SS-Standarte "Deutschland") und Cassius Freiherr von Montigny (1. SS-Totenkopf-Standarte "Oberbayern"/Dachau), die die militärische Praxisausbildung der Freiwilligen vornahmen.
Als erste "Ausbildungs- und Schulungsstätten" der Verfügungstruppe waren anfänglich die Konzentrationslager der SS-Totenkopf-Verbände, doch rasch wurden eigenständige SS-Offiziers- und Ausbildungsschulen gegründet, die SS-Junkerschulen.
Geschichte
Die SS-Standarten "Deutschland" und "Leibstandarte" nahmen 1935 an der Besetzung des Rheinlandes teil und Teile von ihnen marschierten im März 1938 mit der Wehrmacht in Österreich ein. Im Anschluß daran wurde die österreichische SS-Standarte "Der Führer" gebildet.
Anfang Oktober 1938 wurden die Verbände der SS-VT de facto dem Oberkommando der Wehrmacht unterstellt und international als Teilstreitkräfte des Reiches angezeigt und bereits am 10. Oktober wurden die vier SS-Standarten zur SS-Verfügungsdivision zusammengefasst und unter dem Kommando von SS-Brigadeführer Paul Hausser gestellt. Dieser begeisterte Feldoffizier und Berufssoldat wurde erneut Stabs- und Frontführer einer kämpfenden Truppe und trat seinen Dienst in den Berliner SS-Hauptämter nicht mehr an.
Die V-Division nahm sowohl am Einmarsch ins Sudetenland teil und auch beim Kriegsbeginn am 1. September 1939 teil.
Die SS-Verfügungstruppe kämpfte als V-Division nie in einem einheitlichen Verband, sondern war immer auf mehrere Heeresgruppen aufgeteilt.
1940 erhielt die V-Division den Namen SS-Division "Das Reich", die später als eine der besten Frontdivisionen des deutschen Feldheeres galt.
Die SS-VT wurden nun mit den übrigen Totenkopf-Standarten des Theodor Eicke zum neuen "Kommandoamt der Waffen-SS" zusammengeschlossen; 1941 wurde der Begriff SS-Verfügungstruppe letztmalig erwähnt. Er wurde im Januar 1942 von der Bezeichnung "Waffen-SS" abgelöst.