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Neokonservatismus

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Der Neokonservativismus (auch Neokonservatismus) ist eine politisch konservative Strömung in den USA mit Wurzeln in der "Alten Linken", die die traditionelle Quellen der Autorität (Familie, Staat, Religion) betont. Er ist sehr einflussreich in der Formulierung der Außenpolitik der USA, vor allen in den Stellungnahmen der "Falken".

Die Wurzeln in der "Alten Linken"

Die intellektuellen Gründer des Neokonservativismus, Daniel Bell, Nathan Glazar, Irving Howe und der prominenteste unter ihnen, Irving Kristol, waren alle Absolventen des City College of New York, später bekannt als das Harvard des Proletariats auf Grund seiner hohen Zugangskriterien und der kostenfreien Erziehung. Sie alle kamen von der traditionellen Linken, waren hauptsächlich Trotzkisten und behielten ihre Ursprünge bei, auch im intellektuellen Klima des New Yorks der 1930er Jahre, wo man eher einer Partei angehörte. Die Weltwirtschaftskrise radikalisierte die Studentenschaft, großteils Kinder ostjüdischer Emigranten, die manchmal unter Armut litten und die die neuen und revolutionären Ideen des Sozialismus und des Kommunismus schon kennen gelernt hatten.

Opposition zur Neuen Linken und Entspannung zur UdSSR

Aus den Sozialisten und den Liberalen, die heftig den Zweiten Weltkrieg befürworteten, kam aus der Arbeiterklassse die erste wichtige Gruppe, die die Sozialpolitik kritisierte, die ursprünglichen Neokonservativen, auch wenn diese die Bezeichnung noch nicht benutzten. Auch heute noch ist nicht immer klar, wer "Neocon" ist und wer sich auch dazu bekennt. Wichtige Elemente der Neokonservativen aus den Zeiten des Kalten Krieges, als sie noch den Demokraten näherstanden, haben sich erhalten: Die staatliche Verantwortung in der Wirtschaft zur Aufrechterhaltung des sozialen Friedens (nicht zu verwechseln mit Neoliberalen oder Keynesianern), der Wertkonservatismus in dem Sinne, ein innerlich starkes Amerika zu erhalten, und die auf militärische Stärke setzende Außenpolitik. Auffallend ist die Dichotomisierung in Gut und Böse auch nach dem Ende des Kalten Krieges. Ansonsten tragen Bezeichnungen wie Neocons, Theocons, Paläocons, Economocons, Minicons und Dixiecons zur weiteren Verwirrung bei.

Wichtig Theoretiker sind David Hume und Edmund Burke.

Literatur

  • Kagan, Robert: Macht und Ohnmacht. Amerika und Europa in der neuen Weltordnung. Berlin: Siedler 2003. - ISBN 3-886-80794-0
  • Micklethwait, John/Wooldridge, Adrian: The Right Nation: Conservative Power in America. New York: Penguin Books, 2004. - ISBN 1-594-20020-3

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