Zum Inhalt springen

Taikyoku

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. August 2007 um 09:50 Uhr durch Armin P. (Diskussion | Beiträge) (Tippfehler verbessert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Kalligraphie von Taikyoku

Der Begriff Taikyoku (jap. 大極, dt. Durchdringend studieren) bezeichnet eine Reihe von Kata, d.h. einen stilisierten Kampf gegen mehrere imaginäre Gegner, in der japanischen Kampfkunst Karate-Dō.

Ursprung

Mitte der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts entwickelte Funakoshi Gichin zusammen mit seinem Sohn Yoshitaka eine Kata-Serie mit den Namen Taikyoku für die Unterstufe, also für den 9. Kyu (Weißgurt) - 7. Kyu (Orangegurt) seines Karate-Stil. Sie sollen dazu dienen den Einstieg in das Karate-Dō möglichst leicht zu gestalten und außerdem auf die folgende Kata-Reihe Heian vorzubereiten. Folgende Kata zählen zu der hier beschriebenen Reihe:

Taikyoku shodan

Hauptartikel: Taikyoku shodan

Das Enbusen (Schrittdiagramm) der Taikyoku shodan, nidan und sandan

In der Kata Taikyoku shodan (jap. 大極初段, dt. Durchdringendes studieren in der untersten Stufe) wird mit den zwei enthaltenen Techniken Chūdan oi zuki und Gedan barai das Rythmusgefühlt, das Wenden und das Sanbon Prinzip gelehrt. Dadurch, dass die enthaltenen Techniken sehr schnell zu beherrschen sind, sollte diese Kata Anfängern unbediengt begebracht werden, um die oben genannten Fähigkeiten so schnell, wie möglich zu beherrschen.

Taikyoku nidan

Taikyoku nidan (jap. 大極二段, dt. Durchdringendes studieren in der zweiten Stufe) unterscheidet sich nur in einer Techniken gegenüber ihrem Vorgänger, nämlich das der Oi zuki nicht Chūdan (mittlerer Bereich vom Bauch bis Hals), sondern Jōdan (oberer Bereich vom Hals bis über den Kopf) ausgeführt wird. Dieses Kriterium führt dazu, dass die Kata häufig nicht gelehrt wird.

Taikyoku sandan

Mit Taikyoku sandan (jap. 大極三段, dt. Durchdringendes studieren in der dritten Stufe) schließt die hier beschriebene Reihe ab. In ihr kommt zum ersten mal ein anderer Stand als Zenkutsu dachi, nämlich Kokutsu dachi vor, in dem die Technik Uchi uke ausgeführt werden muss. Außerdem kommt wie bereits in Taikyoku nidan ein Jōdan oi zuki vor, jedoch müssen auch Chūdan oi zuki ausgeführt werden. Änhliche wie der Vorgänger wird auch Taikyoku sandan nur selten gelehrt.

Die Kata in anderen Stilen

Neben den aus Shōtōkan-Stil stammenden ursprünglichen Taikyoku-Kata haben auch anderen Stile diese übernommen, wenn auch in anderer Form. Hier einige Beispiele:

  • Taikyoku jōdan (jap. 大極上段, dt. Durchdringendes studieren der oberen Angriffsstufe)
  • Taikyoku chūdan (jap. 大極中段, dt. Durchdringendes studieren der mittleren Angriffsstufe)
  • Taikyoku gedan (jap. 大極下段, dt. Durchdringendes studieren der unteren Angriffsstufe)
  • Taikyoku kake uke (jap. 大極掛けけ, dt. Durchdringendes studieren der Hakenabwehr)
  • Taikyoku mawashi uke (jap. 大極回しけ, dt. Durchdringendes studieren der kreisförmigen Abwehr)
  • Taikyoku sono ichi
  • Sokugi taikyoku sono ichi
  • Taikyoku sono ni
  • Sokugi taikyoku sono ni
  • Taikyoku sono san
  • Sokugi taikyoku sono san

Siehe auch

  • Die Abläufe der Kata in Bildern: