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Hölloch

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Höhlenforscher im Hölloch

Das Hölloch ist ein Karst-Höhlensystem im Kanton Schwyz in der Schweiz. Es ist mit bislang rund 194 km bekannter Länge das zweitgrösste Höhlensystem in Europa und das fünftgrösste der Welt. Es wird geschätzt, dass das Höhlensystem bis zu 1000 km gross sein kann. Der Name hat nichts mit der Hölle zu tun, obwohl es zu dieser Namensgebung eine Sage gibt. In Schweizer Mundart bedeutet "Hähl" rutschig; und als Besucher wird man vom diplomierten Höhlenführer unterrichtet, dass es sich um "e hähls Loch" handelt. Die wahrscheinlichste Herkunft des Namens ist, dass Höll oder Hell ein sackartig abfallendes, schlecht zugängliches Geländestück (Tobel) bezeichnen, somit bezeichnet Hölloch ein Loch oder eben eine Höhle die sich in diesem Tobel befindet.

Der Eingang des Höllochs befindet sich im Muotatal oberhalb des Weilers Stalden.
Schon mehrere Male wurden Höhlenforscher vom eindringenden Wasser überrascht und für einige Tage eingeschlossen. Heutzutage stellt das aber kein großes Problem mehr dar, denn es sind seit 1980 mehrere weitere Eingänge entdeckt (bzw. geöffnet) worden, über welche das Hölloch nach oben verlassen werden kann. Zudem sind in diversen Biwaks Lebensmittelvorräte vorhanden, mit deren Hilfe mehrere Personen ein paar Tage versorgt sind. Wer einen bisher unbekannten Gang oder Raum entdeckt hat, ist berechtigt, diesen zu benennen. Häufig werden Namen verwendet die spezielle Eigenheiten dieses Ortes wiedergeben. In der Anfangszeit der Erforschung wurden auch Gänge nach dem Entdecker benannt, diese Praxis ist heutzutage verpönt.

Geschichte

Das Hölloch wurde im Jahre 1875 von Alois Ulrich aus Stalden im Muotatal entdeckt. Im Jahre 1905 begann man mit dem Ausbau der Höhle und eröffnete im Sommer 1906 den ersten Teil zur touristischen Nutzung. Am 14./15. Juni 1910 zerstörte ein Hochwasser die gesamte vorhandene elektrische Lichtanlage. Die touristische Erschliessung wurde dadurch nach wenigen Jahren durch die Natur wieder beendet. Danach legte sich der Schleier des Vergessens über das Hölloch, in den Kriegsjahren gab es wichtigere Dinge als das Höhlen Befahren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde im Hölloch wieder geforscht. Im Jahre 1949 wurde das erste Biwak errichtet.

Aktuelle Forschung

Im Moment suchen die Höhlenforscher einen Durchgang vom Silberensystem ins Hölloch. Gelänge dies, würde das Hölloch um einen Schlag um 37 km anwachsen.

Literatur

Siehe auch: Speläologie