Konzentrationslager (historischer Begriff)
Die vorhergehende Diskussion dazu siehe bitte hier
Konzentrationslager – abgekürzt KZ, KL, auch nur Lager – ist eine Bezeichnung für verschiedene Formen von Internierungslagern.
Im deutschen Sprachraum und auch darüber hinaus wird der Begriff seit der Zeit des Nationalsozialismus mit den Arbeits- und Vernichtungslagern des NS-Regimes assoziiert, in Verbindung mit der hierfür üblichen Abkürzung KZ. Woher das Kürzel „KZ“ stammt, ist unklar. Ursprünglich wurde von nationalsozialistischen Funktionären die näherliegende Abkürzung „KL“ verwendet. Nach Eugen Kogon (Der SS-Staat) gaben SS-Wachmannschaften dann später der Abkürzung „KZ“ wegen ihres härteren Klanges den Vorzug.
Begriff
Der Begriff bezeichnete in verschiedenen Epochen verschiedener Länder mehrere Arten von Sammel-, Internierungs- und Arbeitslagern. Sammellager für Kriegsgefangene, Strafgefangenen- und Strafarbeitslager waren schon längere Zeit verbreitet, daneben entwickelte sich ab dem 19. Jahrhundert die Form des Internierungs- oder Auffanglagers im Kontext von Vertreibung, Auswanderung und kolonialistischer Eroberung.
Ursprünglich stammt der Begriff aus dem Spanischen. Verwendet wurde er erstmals während der Niederschlagung eines Aufstands gegen die spanische Kolonialmacht auf Kuba 1896. Dort wurden Bauern, die nicht als Aufständische behandelt werden wollten, aufgefordert sich in campos de concentración zu begeben. Im Jahre 1900 richteten die USA auf der Insel Mindanao, die sie den Spaniern abgenommen hatten, Konzentrationslager ein; dort wurden philippinische Guerilleros interniert.
Der britische General Horatio Herbert Kitchener ließ während des Burenkrieges (1899-1902) in Südafrika Concentration Camps einrichten, um dort etwa 120.000 Farmbewohner, vor allem Frauen und Kinder, zu internieren, wovon über 26.000 aufgrund katastrophaler Lebensbedingungen an Hunger und Krankheiten starben.
Seit der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland 1933–1945 verbindet man den Begriff jedoch vor allem im deutschen Sprachraum mit der gezielten staatlichen Verfolgung und Ermordung von Andersdenkenden und anderweitig gesellschaftlich Ausgegrenzten, insbesondere mit der Verfolgung der europäischen Juden und dem Holocaust. Die Nazis selbst verwendeten ihn, ohne zwischen den während ihrer Gewaltherrschaft errichteten Arbeitslagern und Vernichtungslagern zu unterscheiden. Damit verschleierten sie den geplanten und industriell durchgeführten Massenmord an Millionen von Menschen, der ihre Lager von allen bisherigen Gefangenenlagern unterscheidet.
Vor diesem Hintergrund wirkt der Gebrauch des Wortes für alle Arten von Sammellagern leichtfertig. Er soll meist auf massive und eklatante Menschenrechtsverletzungen hinweisen, die verschiedene Lagerarten verbindet. Manchmal werden sogar nach den Genfer Konventionen zulässige Kriegsgefangenenlager fälschlich als „Konzentrationslager“ bezeichnet. Dies kann die Vernichtungslager der NS-Zeit durch Relativierung zusätzlich verharmlosen.
Es gibt bis heute Gefangenenlager, die die Genfer Konvention missachten oder ihrem Geltungsbereich entzogen werden (s.u.), auch wenn diese anders genannt werden.
Definition
Ein Konzentrationslager ist eine Einrichtung, um politische Gegner oder missliebige Menschen aus ethnischen, religiösen oder sozialen Gruppen festzuhalten und zu isolieren. Dies geschieht meistens auf unbestimmte Zeit durch bürokratische, administrative Verwaltungsakte, ohne Gerichtsurteil, ohne die Möglichkeit einer Rechtsvertretung, Verteidigung oder gar des Widerspruches und der Haftprüfung.
In Arbeitslagern müssen die Insassen zudem Zwangsarbeit verrichten. In Vernichtungslagern, zu denen viele deutsche Konzentrationslager zählten, werden sie gezielt ermordet oder kommen durch menschenunwürdige Haftbedingungen, Krankheit, Unterernährung, Erschöpfung, Hitze oder Kälte ums Leben.
Zu den Vorgehensmethoden zählen drastische Bestrafungen, Folter und willkürliche Hinrichtungen. In den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus verfolgte man das Programm der „Vernichtung durch Arbeit“ (Überschrift: „Arbeit macht frei“). Die Parole der „Erziehung durch Arbeit“ wurde bereits vorher in den sowjetischen, später in den chinesischen und anderen Umerziehungslagern angewendet.
Ein Internierungslager dient der Kontrolle über politische Gegner oder als politisch unzuverlässig geltende Bevölkerungsgruppen. Ein Kriegsgefangenenlager hat den Zweck der Unterbringung gefangener Soldaten gegnerischer Streitkräfte. Nach dem Genfer Abkommen III haben Internierte und Kriegsgefangene humanitäre Mindestrechte. Sie dürfen zur Arbeit herangezogen, jedoch nicht gegen ihren Willen für gefährliche oder gesundheitsschädliche Tätigkeiten eingesetzt werden. Diese Regeln wurden und werden oft missachtet.
Es gab auch Gefangene, die durch Gerichtsurteil für eine bestimmte Zeit in ein Arbeitslager oder Konzentrationslager eingewiesen wurden, die Mehrheit der Häftlinge war jedoch ohne Gerichtsverfahren in Unfreiheit. Auch manche Flüchtlingslager unterscheiden sich von den Konzentrationslagern nur in Kleinigkeiten, oft werden Flüchtlinge genau so interniert und isoliert wie andere Missliebige, und deren schlechte Behandlung und Unterbringung soll gezielt weiteren Flüchtlingstrom unterbinden - so beispielsweise die Lager für Vietnamflüchtlinge in Hong Kong und Macao, Flüchtlingslager in Australien, auf Nauru und auch anderswo heute. Während des Zweiten Weltkriegs wurden sogar die Flüchtlingslager in der Schweiz „Konzentrationslager“ genannt. Das karge Leben dort war jedoch keinesfalls mit dem Dasein und Sterben in den Konzentrationslagern des Nationalsozialismus vergleichbar.
Es ist oft auch für den objektiven Beobachter schwer, die verschiedenen Lagertypen voneinander abzugrenzen. Allen Lagertypen ist gemeinsam, dass die Menschenrechte der Insassen missachtet und verletzt werden.
Zeit des Nationalsozialismus
Die in der Zeit des Nationalsozialismus zwischen 1933 und 1945 errichteten Konzentrationslager sind weltweit die bekanntesten (siehe hierzu die "Liste der deutschen Konzentrationslager"). Sieben dieser Lager waren ausschließlich Vernichtungslager.

Als Besonderheit der auf Veranlassung der deutschen nationalsozialistischen Führung errichteten Konzentrations- und Vernichtungslager galt die rationalisierte, bürokratisch durchorganisierte Vernichtung von Menschen durch Arbeit oder Ermordung, auch unter kontrollierter Einbeziehung der Rüstungs- und Chemieindustrie und der Infrastruktur der Deutschen Reichsbahn.
Man schätzt heute, dass ca. zwei Drittel der sechs Millionen Juden, die dem Holocaust zum Opfer fielen, direkt in den Lagern des Dritten Reiches ermordet worden oder dort an Folgen von Misshandlungen und Krankheiten gestorben sind. Das verbleibende Drittel starb in von der SS so genannten Ghettos, bei Massenerschießungen vor allem durch die "Einsatzgruppen" und auf den so genannten Todesmärschen. Es wurden in den KZ auch viele andere Menschen ermordet, z. B. Homosexuelle, geistig Behinderte und sogenannte Asoziale.* Die Anzahl der Toten ist bis heute unklar, da die Mörder längst nicht über alle Opfer Akten führten, am Ende des Krieges keine Ermordungen mehr festgehalten wurden und viele Unterlagen wie die Zeugen vernichtet wurden bzw. unwiederbringlich verloren gingen.
*Siehe auch den Artikel zu Häftlingskatgorien unter: Kennzeichnung der Häftlinge in den Konzentrationslagern. (Sie diente zur Gruppierung und Stigmatisierung der Häftlinge für die Bewacher; hatte aber zum Teil auch Folgen unter den Häftlingen.)
Historische Entwicklung
Man kann die Entwicklung der nationalsozialistischen Konzentrationslager in vier Phasen einteilen (1933-35, 1936-38, 1939-41, 1941/42-1945).
Während der ersten Phase in den frühen Jahren der NS-Diktatur bis zum Frühsommer 1934 begann man überall in Deutschland damit, größere oder kleinere Lager aufzubauen. Diese Lager ähnelten allerdings mehr Gefängnissen, die dazu da waren, die politischen Gegner des NS- Regimes einzusperren. Der Aufbau dieser Lager wurde anfangs nicht von einer einzigen, sondern von verschiedenen Institution geleitet, u.a von der SA, von den verschiedenen nationalsozialistischen Polizeichefs und natürlich von der SS. In dieser ersten Phase der Konzentrationslager waren ca. 26.000 Menschen inhaftiert, die der Willkür ihrer Bewacher ausgesetzt waren. Diese erste Phase der KZs kann man als eine Art „Vorbereitung“ auf das sehen, was später kam. Spätestens mit Entmachtung der SA unterstanden alle Konzentrationslager der SS. Theodor Eicke war Inspekteur, auf ihn ging räumliche Bauweise und Lagerordnung zurück. Die Konzentrationslager wurden „rechtsfreier Raum“ und abgeschirmt von der Außenwelt. Auch die Feuerwehr durfte das Gelände nicht betreten, um etwa die Einhaltung feuerpolizeilicher Vorschriften zu prüfen.[1]
Die zweite Phase begann 1936 und dauerte bis 1938. In dieser Zeit wurde der Bau von Lagern u.a wegen steigender Häftlingszahlen vorangetrieben. Es veränderte sich aber auch die Zusammensetzung der Häftlinge. Während in der ersten Phase noch hauptsächlich politische Gegner des Regimes inhaftiert waren, wurde in der zweiten Phase damit begonnen, diejenigen zu inhaftieren, die nicht dem nationalsozialistischen Bild entsprachen. Das waren vor allem „Asoziale“, Kriminelle und „Arbeitsscheue“ sowie alle anderen „Unnormalen“. Es wurde also versucht, die Menschen „auszurotten“, die in den Augen der Nationalsozialisten den Wert des deutschen Volkes minderten. Dazu wurden auch die Kriminalpolizei und die Gestapo zur sogenannten „Sicherheitspolizei“ unter Reinhard Heydrich zusammengelegt und außerdem wurden unter der Aufsicht der IKL neue Lager gebaut. In dieser zweiten Phase wurden auch die Konzentrationslager Sachsenhausen und Buchenwald gebaut, die schon ein Zeichen des drohenden Krieges und damit verbundenen steigenden Häftlingszahlen waren. Das Konzentrationslager Sachsenhausen wurde nach seinem Bau auch zum Zentrum der Konzentrationslager (Sitz des IKL). Nach der Reichspogromnacht im November 1938 begann man verstärkt, Juden in Konzentrationslagern zu inhaftieren, was zu einer Überfüllung der bestehenden und Errichtung weiterer Konzentrationslager führte.
Zur weiteren Entwicklung der Konzentrationslager in der dritten Phase, die mit dem Krieg anfing und bis Mitte 1941 bzw. Anfang 1942 andauerte, trugen mehrere Faktoren bei. Nach einer Inhaftierungswelle in Deutschland stiegen die Häftlingszahlen rapide an und verdoppelten sich binnen kürzester Zeit. Außerdem veränderte sich wieder die Zusammensetzung der Häftlinge. Waren es am Anfang vor allem noch Deutsche, also politische Gegner, „Asoziale“ und „Unnormale“, die inhaftiert waren, so kamen mit Beginn des Krieges vor allem Menschen aus den von Deutschland eroberten Gebieten, also Polen, Franzosen, Tschechen, Jugoslawen, Holländer und Belgier. Unter diesen Häftlingen waren viele Juden und Zigeuner. Auch in den eroberten Gebieten wurden viele neue Lager errichtet; bald waren mehr Häftlinge in diesen Lagern eingesperrt als im Reichsgebiet (Deutschland und Österreich). Mit Beginn der dritten Phase wurden die Konzentrationslager in drei Kategorien eingeteilt, welche die Härte der Behandlung und die Lebensbedingungen der Häftlinge anzeigten. Die Todeszahlen stiegen in der dritten Phase wie die Häftlingszahlen enorm an.
Die letzte Phase begann Anfang 1942 und endete 1945. Sie war vor allem durch die massive Judenverfolgung und durch den Krieg gegen Russland gekennzeichnet. In dieser letzten Phase lag die Hauptverwaltung der Konzentrationslager beim SS-Wirtschafts- und Verwaltungshauptamt WVHA. Die Häftlinge in dieser Phase wurden vor allem für die Verlagerung von Waffenfabriken in unterirdische Anlagen benötigt. Ungefähr 2,5 bis 3 Millionen Menschen waren in dieser Zeit in den Konzentrationslagern eingesperrt.
Allgemein kann man zwei Arten von Konzentrationslagern unterscheiden: die nach den drei vorher genannten Kategorien unterschiedenen und die reinen Vernichtungslager wie z.B. Treblinka. In den Lagern des nationalsozialistischen Regimes starben über 6 Millionen Menschen. Die meisten wurden in den Gaskammern ermordet, erschossen oder erschlagen bzw. starben aufgrund der harten Arbeitseinsätze an Unterernährung und Krankheiten. Viele der Häftlinge verstarben auch bei verbrecherischen medizinischen Versuchen, die an ihnen durchgeführt wurden.
KZ als Arbeitslager

- Siehe auch den Artikel zur Inspektion der Konzentrationslager (IKL). Sie war die zentrale Verwaltungs- und Führungsbehörde für die nationalsozialistischen Konzentrationslager.
Im Unterschied zu Arbeitslagern des allgemeinen historischen Typus diente bei der nationalsozialistischen Ausprägung die Ausbeutung der Arbeitskraft der Gefangenen in erster Linie der Vernichtung von verfolgten Bevölkerungsgruppen durch Zwangsarbeit. Die Zustände, unter denen Menschen in Arbeitslagern interniert wurden, waren in dem von der IKL weit gesetzen Rahmen von der Lagerkommmandantur abhängig. Menschen, die keine Arbeit mehr leisten konnten, wurden, soweit sie nicht an den unmenschlichen Bedingungen oder der Willkür des Lagerpersonals zugrunde gingen, ermordet. Diejenigen Kranken, die nicht in voraussichtlich vier Wochen wieder arbeitsfähig waren, wurden vom medizinischen Personal mit Phenol oder anderen Mitteln zu Tode gespritzt. In den Arbeitslagern überlebten viele Gefangene nur kurze Zeit.
Im Verlauf des Krieges erlangten die Arbeitslager eine kriegswichtige Funktion, die zu dem Vernichtungsziel in gewissem Gegensatz stand. Die Lager waren Produktionsstätten der SS, zunächst zur Gewinnung von Natur- und Ziegelsteinen, später in vielen anderen Bereichen. Außerdem wurden Arbeitskräfte an die (Rüstungs-)Industrie ausgeliehen. Der bekannteste Fall betrifft die I.G. Farben. Praktisch die gesamte Großindustrie machte von solchen Zwangsarbeitern Gebrauch.
- KZ als Frauen-Arbeitslager
In der Regel waren die KZ strikt nach Geschlechtern getrennt (z. B. das KZ Moringen, Ravensbrück). Nur in wenigen Lagern gab es zeitweise oder dauernd gleichzeitig ein Männer- und ein Frauenlager (z. B. KZ Auschwitz II). Vor allem hing dies mit dem geplanten Arbeitseinsatz der Gefangenen zusammen.
Jugendschutzlager
Hauptartikel: Jugendkonzentrationslager
Jugendkonzentrationslager (zu Zeiten des Nationalsozialismus wurden sie „Jugendschutzlager“ oder „Jugendverwahrlager“ genannt) waren einige wenige Konzentrationslager, welche die Nationalsozialisten zur Internierung widerständiger oder auffälliger Jugendlicher (z. B. Swingjugend) und auch Kindern aus ganz Europa nutzten: KZ Moringen (offiziell „Polizeiliches Jugendschutzlager“; Juni 1940; bei Göttingen) für Jungen, das KZ Uckermark (seit Juni 1942 in unmittelbarer Nähe des Frauenkonzentrationslagers Ravensbrück bei Berlin) für Mädchen und junge Frauen und das Lager im Ghetto Litzmannstadt (Łódź, offiziell: „Polenjugendverwahrlager“) mit insgesamt drei Außenlagern. Die Gefangenkapazität betrug dort mindestens 3000 heranwachsende Personen. Kinder und Jugendliche waren aber auch in allen anderen Konzentrationslagern eingesperrt und ermordet worden.
Diese Lager unterstanden dem Reichssicherheitshauptamt und dienten offiziell der „Jugendfürsorge“. Die Jugendlichen wurden z. T. durch die „Rassenhygienische und Bevölkerungsbiologische Forschungsstelle“ nach rassistischen beziehungsweise „kriminalbiologischen“ Merkmalen und auf ihre „Entwicklungs- oder Erziehungsfähigkeit“ begutachtet.
Weiterhin gab es sogenannte „Ausländerpflegestätten“ für die Kinder von Zwangsarbeitern, in denen wie in den anderen genannten Einrichtungen unmenschliche Bedingungen herrschten. Direkt im KZ Litzmannstadt wurden mindestens 500 Jugendliche ermordet. Das KZ Uckermark wurde im Januar 1945 zu einem Todeslager für Erwachsene.
Vernichtungslager
Hauptartikel: Vernichtungslager, vgl. die Begriffe Aktion Reinhardt, Endlösung
Vernichtungs- oder Todeslager wurden zu dem einzigen Zweck errichtet, Juden, Roma, Sinti und Jenische und auch andere Minderheiten, Homosexuelle und andere Missliebige zunächst mit Hilfe von Gaswagen, später vor allem in Gaskammern massenhaft zu ermorden. Der nationalsozialistische Mordapparat konzentrierte sich dabei auf Juden. Andere Gruppen, die zu den Opfern zählten, insbesondere russische Kriegsgefangene wurden ebenfalls dort ermordet. Lager dieses Typs wurden zwischen Dezember 1941 und Juli 1942 in Chelmno im Wartheland, Belzec, Sobibor und Treblinka im Generalgouvernement, sowie Maly Trostinez in Weißrussland errichtet.
Etwas anders gelagert sind die Fälle KZ Auschwitz-Birkenau und Majdanek. In beiden Konzentrationslagern wurden erst nach Inbetriebnahme der ersten Vernichtungslager Gaskammern zum Massenmord an Juden eingerichtet. Wegen der ungeheuren Opferzahl werden daher auch Auschwitz-Birkenau und Majdanek zu den Vernichtungslagern gezählt. Anders als die erstgenannten Vernichtungslager waren sie aber zugleich Konzentrationslager im herkömmlichen Sinn.
Vernichtungslager unterscheiden sich weiter von den anderen Konzentrationslagern durch die Zahl jüdischer Opfer. In allen KZ zusammen, Birkenau und Majdanek ausgenommen, kamen weniger Juden um als im kleinsten Vernichtungslager. Auschwitz-Birkenau ist zwar das weltweit bekannteste aller Vernichtungslager, dennoch wurden im weniger bekannten Treblinka deutlich mehr Menschen vergast als in Auschwitz-Birkenau.
- KZ bzw. Ghettos genannte Sammellager für die Vernichtungslager
Siehe dazu den Hauptartikel: Liste der Ghettos in der Zeit des Nationalsozialismus
Organisatorisch waren einige Konzentrationslager direkt mit dem Betrieb der Vernichtungslager verknüpft: Die Sammellager oder Ghettos der Endlösungs-Aktion Reinhardt hatten einzig die Funktion, Transporte auf dem Weg in die Vernichtungslager so lange aufzunehmen, bis wieder Vernichtungskapazitäten in den Todes-/Vernichtungslagern zu ihrer fabikmäßigen Ermordung und der Beseitigung der Leichen frei waren[2]. Im ebenfalls verwendeten Ausdruck Durchgangslager wird dieser Zweck direkt benannt. Sie lagen in der Regel an den Bahnlinien, die direkt zu den Todeslagern führten. Das Wort Ghetto wurde einzig aus Tarngründen verwendet, denn eine länge Überlebenszeit der dort gefangen gehaltenen Personen war von den Verantwortlichen nie beabsichtigt. Sie hatten organisatorisch den Vorteil dass keine Züge, Wagenmaterial und Personal, beim Warten auf Vernichtungskapazitäten durch die darin gefangenen Opfer blockiert wurde.
Insbesondere in den besetzten Ländern ohne Vernichtungslager (z. B. Frankreich, Niederlande, Griechenland) dienten diese Zwischenlager auch dem Zusammenstellen von Transporten mit jeweils etwa 1.000 Gefangenen. Das war die Zahl, die von der SS als Richtgröße für Todestransporte angestrebt wurde, um die Vernichtungslager mit gleichmäßig großen Mengen an Opfern zu versorgen. Im Unterschied dazu waren die anderen Konzentrationslager oft bestrebt eine hohe Kontinuität in der Zusammensetzung ihrer Zwangsarbeiter zu erreichen. Dies schloss nicht aus, Häftlinge zur Ermordung an die Todeslager z. B. wegen Krankheit oder Kräfteverlust auszusortieren (Selektion). Dies konnte regelmäßig geschehen, zur Anpassung an neue Häftlings-Richtwerte ("Belegung") oder im Rahmen von befohlenen "Aktionen".
Organisation
Der Lagerkomplex
Insgesamt gab es unter der Inspektion der Konzentrationslager 24 selbstständige KZ-Stammlager, denen zuletzt weit über 1000 Außenlager, z. T. unter der Bezeichnung „Außenkommandos“, organisatorisch unterstellt waren. Diese Stammlager waren in Deutschland die Konzentrationslager Arbeitsdorf, Bergen-Belsen, Buchenwald, Dachau, Flossenbürg, Groß-Rosen, Dora-Mittelbau, Neuengamme, Ravensbrück, Sachsenhausen und Niederhagen-Wewelsburg, in Österreich Mauthausen, in Polen Auschwitz I Stammlager, Auschwitz-Monowitz, Majdanek, Warschau, Plaszow und Stutthof, in Estland Waiwara, in Litauen Kauen, in Lettland Riga-Kaiserwald, in Frankreich Natzweiler-Struthof sowie in den Niederlanden Herzogenbusch. Waren die Häftlinge als Arbeitskräfte nicht bzw. nicht mehr einsetzbar, wurden sie direkt am Ort z. B. durch Schikane oder im Krankenrevier umgebracht oder in die sieben Vernichtungslager transportiert. „Außenkommandos“ sind ansonsten Arbeitsstellen, zu denen die Gefangenen während der jeweiligen Arbeitszeit vom jeweiligen Lager aus hinmarschieren mussten und dorthin auch wieder zurückkehren.
Diesem System waren Durchgangslager und Sammellager vorgeschaltet. Als Sammellager vom übrigen Ort abgetrennte Stadtteile wurden als Ghettos bezeichnet. Damit wurde eine Bezeichnung aus dem Mittelalter aufgenommen, die es in Europa so längst nicht mehr gab. Allein in Osteuropa gab es ca. 600 Ghettos, in denen mindestens 4 Millionen Menschen zwischenzeitlich interniert wurden. Diese Ghettos wurden meist von Beginn an nur für den vorübergehenden Einsatz eingerichtet.
Interne Organisation jedes Lagers
Alle SS-Angehörigen zur Bewachung der Lager gliederten sich nach Aufgaben und Zuständigkeitsverteilung in fünf (andere Angabe: 6) Bereiche
- Lagerkommandant, Adjutant als Leiter der Kommandantur mit Personalverwaltung, Waffenkammer und der Postzensurstelle. Darunter die anderen Abteilungen

- Politische Abteilung und der Erkennungsdienst. Zuständigkeiten: Registrierung von Neuzugängen, Entlassungen, Verlegungen, Tod oder Flucht der Häftlinge, deren Vernehmung, Führung der Häftlingskartei. Leiter war immer ein Beamter der Geheimen Staatspolizei oder der Kriminalpolizei
- Schutzhaftlagerführer und Adjutant. Zuständigkeiten: der „Betrieb“ des Lagers im Sinne aller Befehle zur inneren Ordnung, Tagesablauf, Appelle etc.
- Verwaltung; dazu gehörten die örtliche Bauleitung, Wirtschaftslager und evtl. SS-Landwirtschaft.
- Lagerarzt mit dem Krankenrevier für SS-Angehörige, Apotheke
- evtl. Abteilung VI zur Fürsorge, Schulung und Truppenbetreuung der SS
- Die Hierarchie der Wächter

Die Rapportführer, der Arbeitseinsatzführer und evtl. die Oberaufseherin (wenn ein Frauenlager bestand) unterstanden dem Schutzhaftlagerführer. Sie waren für die Ordnung im ganzen Lager und die Zuteilung in Aussenkommandos zuständig.
Sie standen den Blockführern vor, die jeweils einen oder wenige Blocks beaufsichtigten, für die sie gegenüber der Lagerleitung verantwortlich waren. (Die Blockführer bestimmten die Zusammensetzung der Arbeitskommandos, die jeweiligen Blockältesten und Stubenältesten aus den Reihen der Häftlinge. Als „Funktionshäftlinge“ wurden in einer weiteren „Teile-und- Herrsche-Strategie“ Häftlinge quasi als Hilfspolizei eingesetzt.)
Medizinische Experimente
An Inhaftierten wurden von Ärzten wie Josef Mengele (Auschwitz), Robert Ritter (KZ Buchenwald) u.a. medizinische Experimente vorgenommen, in deren Verlauf die Häftlinge meist qualvoll starben. Sie wurden beispielsweise mit Fleckfieber ([1]), Malaria- oder TBC-Erregern infiziert, um Impfstoffe zu testen, ihnen wurden Brandbombenverletzungen zugefügt ([2]) und an ihnen erfolgten Salzwasserversuche. Der Nürnberger Ärzteprozess fand vom 9. Dezember 1946 bis zum 20. August 1947 vor dem Ersten Amerikanischen Militärgerichtshof in Nürnberg statt. Angeklagt war u.a. der Abteilungsleiter für Tropenmedizin am Robert-Koch-Institut in Berlin, Dr. med. Gerhard Rose für die Fleckfieberversuche an Sinti und Roma in Buchenwald ([3]). Weiterhin wurde der SS-Hauptsturmführer Dr. med. Waldemar Hoven, Lagerarzt KZ Buchenwald angeklagt.
Quellengrundlage für die Experimente in Buchenwald sind das Stationstagebuch von Dr. med. Erwin Ding-Schuler SS-Hauptsturmführer, Aussagen von europäischen Medizinern, die im KZ inhaftiert waren, sowie Häftlingen wie der österreichische Soziologe und Philosoph Eugen Kogon, der 1946 unter dem Titel Der SS-Staat über das Leben in Buchenwald berichtete. Die Publikation der vollständigen Dokumentation, der Wortprotokolle, des Anklage- und Verteidigungsmaterials erfolgte erst 1999 durch den Saur-Verlag München. Die Analyse dazu lieferte 2001 Angelika Ebbinghaus/Klaus Dörner (Hg.): Vernichten und Heilen. Der Nürnberger Ärzteprozess und seine Folgen. Die Bundesärztekammer weigerte sich, diese Edition finanziell zu unterstützen. Erst Einzelspenden von 8000 Ärzten ermöglichten sie.
Todesarten der KZ-Häftlinge
Die Todesursachen der Häftlinge wurden im Aktenverkehr der NS-Organe zum Zweck der Geheimhaltung häufig chiffriert. Als Kürzel wurden die Aktenzeichen verwendet, unter denen der Aktenvorgang bei der übergeordneten Inspektion der Konzentrationslager (IKL) bearbeitet wurde.
Folgende Chiffre-Formen wurden verwendet:
- 14 f 1 : „natürliche Todesfälle“
- 14 f 2 : „Freitod oder Tod durch Unglücksfall“
- 14 f 3 : „Erschießung auf der Flucht“
- 14 f I : „Exekution“
- 14 f 13 : „Sonderbehandlung kranker und gebrechlicher Häftlinge“ (siehe auch: Aktion 14f13, Sonderbehandlung)
Todesmärsche
Der Holocaust-Überlebende Arno Lustiger trug in seiner Rede vor dem deutschen Bundestag am 27. Januar 2005 vor: „Zwischen November 1944 und Mai 1945 wurden etwa 700.000 Häftlinge, 200.000 von ihnen Juden, bei der Räumung und Liquidierung der KZs in Polen und Deutschland, auf etwa hundert Todesmärschen durch ganz Deutschland getrieben. Es wird geschätzt, dass über die Hälfte von ihnen umgekommen ist. Sie wurden erschossen, in Scheunen verbrannt, sind verhungert oder an Seuchen verstorben. (...) Bis heute gibt es keine Gesamtdarstellung dieser sich auf Deutschlands Straßen abspielenden tausendfachen Tragödien, ...“
„Siehe auch" zum Absatz deutsche Konzentrationslager:
Zu Einzelaspekten der deutschen Konzentrationslager siehe auch die Artikel über:
- SS, Zyklon B, Kapo, Wannsee-Konferenz, Nürnberger Kriegsverbrechertribunal, Schutzhaft, Jugendkonzentrationslager, Arbeitserziehungslager
- Liste der deutschen Konzentrationslager
Verschiedene Lager aus der Geschichte
Nach obiger Definition gab es nicht nur im Nationalsozialismus Konzentrationslager.
Erste Lager
Erstmalig wurden 1838 von der US-Armee die Cherokee-Indianer vor ihrer zwangsweisen Umsiedlung in Lagern gefangengehalten. Diese Maßnahme wurde vom Präsidenten Andrew Jackson angeordnet, um den Indian Removal Act durchzusetzen. Die Cherokee erinnern sich noch heute an den „Trail of Tears“ ihrer Umsiedlung.
Auch die in der Folgezeit von den USA angelegten Indianerreservationen für zahlreiche indigene (eingeborene) Ethnien sind als Konzentrationslager anzusehen: die Menschen wurden aus rassistischen Motiven unter inhumanen Umständen auf Gebieten festgehalten, die ein eigenes Auskommen unmöglich machten und dazu führten, dass Kinder, Frauen und auch Männer verhungerten. Flucht oder Gegenwehr wurden mit dem Tod bestraft.
Die Geschichte des Begriffes Konzentrationslager beginnt wohl im kubanischen Unabhängigkeitskampf gegen Spanien 1868-1898, als zunächst der spanische General Valmaseda und später in weitaus größerem Umfang General Valeriano Weyler y Nicolau anordneten, dass sich diejenigen Bauern, die nicht als Aufständische behandelt werden wollen, in befestigten Lagern konzentrieren müssen, den so genannten campos de reconcentración. (siehe auch: Guerilla)

Der Begriff „concentration camp“ (Konzentrationslager) wurde danach vom Militär Großbritannien benutzt, um die im zweiten Burenkrieg (1899-1902) angelegten Lager zu beschreiben. Frauen und Kinder der Buren sowie Afrikaner, die im Burengebiet lebten, wurden in Lagern in Südafrika zusammengetrieben. Obwohl diese Lager keine speziellen Vernichtungslager waren, bedingten die schlechte Ernährung sowie die schlechten hygienischen Verhältnisse eine hohe Sterblichkeitsrate. Hier starben etwa 26.000 Frauen und Kinder. Die Offenlegung der Verhältnisse in Südafrika durch Emily Hobhouse führte dort zu einer Entspannung der Situation.
Auch die deutschen Kolonialtruppen setzten in der damaligen Kolonie Deutsch-Südwestafrika beim Völkermord an den Herero und Nama entsprechende Lager ein. Nach Angaben der deutschen Militärverwaltung starben zwischen Oktober 1904 und März 1907 insgesamt 7682 Inhaftierte. Die Sterblichkeit betrug je nach Lager zwischen 30 und 50% der insgesamt Gefangenen.
In Deutschland wurden um 1920 die ersten als „Konzentrationslager“ bezeichneten Einrichtungen zur Abschiebung unter anderem in Stargard errichtet. In diesen Lagern wurden vor allem Juden aus Osteuropa, aber auch Sinti, Jenische und Roma interniert. Sie wurden 1923 nach Protesten aufgrund der unmenschlichen Bedingungen aufgelöst.
Nord-Amerika
Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges richteten die USA Concentration camps für potentiell gefährliche Bürger japanischer, italienischer oder deutscher Abstammung ein. Aber auch Menschen mit anderem Hintergrund wurden zwangsinterniert (z.B. Zeugen Jehovas). Bekannt wurden insbesondere die kalifornischen Camps, weil sich dort die meisten japanstämmischen Familien aufhielten. Ein Gerichtsbeschluss war für die Zwangseinweisungen nicht nötig. Knapp 120.000 Männer, Frauen und Kinder aus den vier US-Bundesstaaten Washington, Oregon, Kalifornien und Nevada wurden auf diese Weise verhaftet. Sie verbrachten den größten Teil des Krieges in Arrest, viele Familien mussten in Räumen von 7x8 Quadratmetern hausen, die mit Teerpappe verkleidet waren. Im Gegensatz zu den deutschen Konzentrationslagern allerdings wurde dabei niemand beabsichtigt ermordet.
Chile
Nach der faschistischen Machtergreifung sperrte die Junta ihre Gegner in Fußballstadien ein, unter freiem Himmel wurden sie der glühenden Sonne, dem Durst und dem Hunger ausgesetzt, aber auch gefoltert und ermordet. In der von Paul Schäfer und anderen faschistischen deutschen Kolonisten gegründeten Colonia Dignidad sind viele Menschen nach dem blutigen Putsch von 1973 ums Leben gekommen oder bis heute verschwunden. Nach der Verhaftung Schäfers im Jahr 2005 fand man umfassende Waffenlager auf dem Gelände.
Siehe auch: Geschichte Chiles
Australien, Neuseeland, Schweiz
Während beider Weltkriege wurden fast überall Staatsangehörige von Kriegsgegenparteien in Internierungslager eingesperrt, in der Schweiz auch Menschen, die zuvor noch dem Schicksal eines Nazi-KZ geflohen waren. Diese Lager wurden ganz ungeniert Konzentrationslager genannt; das Wort hatte damals noch einen anderen, rationalen Klang. Jedoch waren die Lebensbedingungen darin auf keinen Fall mit denen in einem deutschen KZ zu vergleichen. Die damit verbundene Zielsetzung war ganz anders.
Siehe auch: Die Schweiz im Zweiten Weltkrieg
Internierungs- und Konzentrationslager im besetzten Frankreich (Vichy)
Im besiegten und teilweise besetzen Frankreich gab es keine Konzentrationslager, wenn man darunter ein Lager der Deutschen im 2. Weltkrieg versteht, dessen Wachmannschaften einer SS-Organisation unterstellt waren. Das KZ Natzweiler lag im Elsass, der faktisch ins Deutsche Reich eingegliedert war („Heim ins Reich“ geholt) und in dem es keine französischen Verwaltungsorgane mehr gab. In Frankreich gab es aber Lager, die ähnliche Bezeichnungen trugen und deren Funktionen unterschiedlich, jedoch teilweise ähnlich waren: Durchgangs- und Sammellager (frz: Camp de transit, Camp d'internement, camp de réfugiés, aber auch camp de prisonniers de guerre, camp de concentration pour détenus politiques)
Es konnte sich um seit Jahren bestehende Lager für Flüchtlinge aus Spanien handeln. In einigen Lagern wurden Sinti und Roma gefangen gehalten. Wieder andere waren ursprünglich Kriegsgefangenenlager, die nun als Internierungslager für Zivilisten genutzt wurden. Allerdings dienten einige Lager aufgrund der Kollaboration des Petain-Regimes mit den deutschen Besatzern im Rahmen des Holokausts, vor allem der Zusammenstellung von Deportationstransporten in die deutschen Vernichtungslager in Polen. Die Lager wurden unterschiedlich streng bewacht und organisiert.
Meistens war die Verpflegung und die Hygiene ein massives Krankheitsrisiko, das zu vielen Todesfällen in solchen Lagern führte. Französische und internationale Hilfsorganisationen versuchten das Verhungern durch Hilfslieferungen in die Lager zu bremsen. In Frankreich gibt es eine Diskussion um die Schuldfrage bei der Kollaboration und Deportation (insbesondere von jüdischen Franzosen, aber auch von Ausländern) durch Politiker und Polizisten. Insbesondere durch Razzien und Durchsuchungen mit Festnahmen. Nur zum Teil wurden die Gefangenen direkt an die Deutschen übergeben. Im Unterschied zu deutschen Konzentrationslagern kann der frz. Lagerleitung in der Regel nicht als Hauptgrund des Handelns ein Tötungswillen an den Gefangenen zugeschrieben werden. Dort, wo deportiert wurde, war allerdings auch den französischen Stellen bekannt, dass es um Transporte in den Tod geht. Eine Besonderheit unter den vielen Opfergruppen waren deutsche Juden, die aus der Pfalz und Baden zur Internierung zuerst nach Gurs und von dort in die Vernichtungslager transportiert wurden (Wagner-Bürckel-Aktion).
Eine Liste von 50 Lagern, von denen Gefangene, Internierte, Flüchtlinge vom Vichy-Regime an Deutschland ausgeliefert wurden:
- Aincours, in Seine-et-Oise, war das Internierungslager in der Nördl. Zone. Es wurde am 5. Oktober 1940 geöffnet und schnell mit Mitglieder der Kommunistischen Partei Frankreichs (PCF) überfüllt.
- Camp des Alliés, bei Angoulême, in der Charente, Landfahrer, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Königl. Saline von Arc-et-Senans (Saline royale d'Arc-et-Senans) in Doubs, vom 1. September 1941 bis 11. September 1943, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten. Die Familien wurden danach ins Internierungsgroßlager in Jargeau im Departement Loiret überführt.
- Avrillé-les-Ponceaux in Indre-et-Loire, Morellerie-Lager, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Le Barcarès im Roussillon
- KZ Beaune-la-Rolande in Beaune-la-Rolande, Loiret. Etwa 18.000 jüdische Franzosen wurden von hier nach Auschwitz deportiert.
- Bourg-Lastic im Département Puy de Dôme, (In der ehemaligen Kaserne wurden jüdische Franzosen gefangen gehalten, u. a. (André Glucksmann vier Jahre. (The camp would be used after the war, for Harkis in 1960s and Kurdish refugees from Iraq in 1980s.)
- Lager Bram, Bram im Aude (1939-1940)
- Lager Brens, Brens im Tarn, bei Gaillac (1939-1940)
- Lager Choiseul, in Chateaubriant in Brittany, in der Loire-Atlantique (1941-1942)
- Camp Colombes, Colombes bei Paris, in dem vorübergehend unter vielen anderen auch der Journalist Otto Leichter, der Schriftsteller Soma Morgenstern und der Künstler Erich Sauer interniert waren.
- KZ Royallieu in Compiègne in Picardie (Juni 1941 bis August 1944). Im Januar 1943 wurden die bei der Schlacht von Marseille Gefangenen hierhergebracht. U. a. Robert Desnos (1900-1945) und Jean Moulin (1899-1943).
- Coudrecieux im Département Sarthe, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Douadic im Department Indre))| / Kanton Le Blanc
- Sammellager Drancy. Es gab in Paris drei Nebenlager dazu: das Lager Austerlitz, das Lévitanlager und Bassanolager. Von hier aus wurden ca. 63.000, hauptsächlich französische, Juden in die deutschen Vernichtungslager deportiert und dort ermordet.
- Fort-Barraux im Department Isère.[3]; Antoine Barnave war hier einer der Häftlinge.
- Camp de Gurs, Gurs in den Pyrénées-Atlantiques)
- Jargeau, bei Orléans, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten. Ort einer Geiselerschießung.[4]
- Lalande, Lalande in Yonne,
- Linas-Montlhéry in Seine-et-Oise, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Marolles, Marolles in Loir-et-Cher
- Masseube im Département Gers
- Les Mazures im Ardennes (Département), als Judenlager von Juli 1942 bis Januar 1944
- Mérignac/Fort du Hâ, Mérignac in der Gironde. Deutsches Gefängis für politische Gegner, unter anderen Édouard Daladier und Georges Mandel.
- Meslay-du-Maine, in Mayenne (Département) (1939-1940)
- Camp des Milles bei Aix-en-Provence im Departement Bouches-du-Rhône (auch: Camp de la Tuilerie des Milles), das größte Internierungslager im Südosten. 2.500 Juden wurden von hier deportiert (u. a. der Schriftsteller Lion Feuchtwanger, die surrealistischen Maler Hans Bellmer and Max Ernst).
- Montceau-les-Mines, Saône-et-Loire, u.a. Ort von Erschießungen von Resistance-Mitgliedern.
- Nexon, Nexon in Haute-Vienne
- Noé - Mauzac, Mauzac in Haute-Garonne
- Montreuil-Bellay in Montreuil, Département Maine-et-Loire (Département), Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Les Tourelles in Paris
- KZ Pithiviers in Pithiviers. Die jüd. Autorin Irène Némirovsky (1903-1942) war u. a. hier interniert.
- Poitiers im Departement Vienne (Département), Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Zitadelle von Port-Louis, dt. Gefängnis, Port-Louis im Morbihan (Département), im Fort
- Recebedou, in Haute-Garonne, Vorort von Toulouse
- Camp de Rieucros in Lozère (Der Mathematiker Alexander Grothendieck war hier interniert)
- Rivesaltes, in den Pyrénées Orientales
- Fort von Romainville bei Paris
- Rouille
- KZ/Lager Royallieu in Compiègne
- Internierungslager Saint-Cyprien, Saint-Cyprien im Roussillon. (90.000 Spanienflüchtlinge wurden hier interniert; März 1939, offiziell geschlossen am 19. Dezember 1940 aus "hygienischen Gründens", die Insassen wurden in das Lager Gurs überstellt
- Saint-Maurice-aux-Riches-Hommes in Yonne, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Saint-Paul d'Eyjeaux in Haute-Vienne
- Saint-Sulpice-la-Pointe bei Toulouse
- KZ Saliers bei Arles im Departement Bouches-du-Rhône, Sinti und Roma wurden hier gefangen gehalten
- Septfonds,
- Thil, Thil in Meurthe-et-Moselle ;
- KZ oder Internierungslager Le Vernet im Departement Ariège, ursprünglich eine Kaserne für Kolonialtruppen, in der im 2. Weltkrieg verschiedene Opfergruppen interniert wurden. Die Bezeichnungen sind uneinheitlich. Zeitweise direkt unter deutscher Leitung.
- Vittel im Departement Vogesen, US- und britische Bürger
- Voves in Voves, im Département Eure-et-Loir
- Woippy im Department Mosel, ab 1943.
- KZ Schirmeck und KZ Natzweiler-Struthof, Elsass, die Geschichte beider Lager sind nahezu identisch; Zuordnung unterschiedlich; (Schirmeck im Arrondissement Molsheim).
Italien
Die größten Konzentrationslager des faschistischen Italiens
Bezeichnung | von | bis | Geschätzte Anzahl gefangener Menschen | Geschätzte Anzahl ermordeter Menschen |
---|---|---|---|---|
Arbe (Lager Kampor) | Juli 1942 | 11. September 1943 | 15.000 | 1.500 |
Chiesanuova in der Nähe von Padua | Juni 1942 | |||
Gonars in der Nähe von Palmanova | März 1942 | 8. September 1943 | 7.000 | 453; >500 |
Molat | ||||
Monigo in der Nähe von Treviso | Juni 1942 | |||
Renicci di Anghiari, in der Nähe von Arezzo | Oktober 1942 | |||
Visco in der Nähe von Palmanova | Winter 1942 |
In italienischen Konzentrationslagern im besetzten Dalmatien und der besetzten nordkroatischen Küste Bakar, Kraljevica, Molat, Rab, Zlarin wurden von 1941 bis 1943 einige zehntausend gefangener Zivilisten festgehalten.
Zwangsarbeit und widrige Lebensumstände kosteten zahlreiche Insassen, die nicht gleich hingerichtet wurden, das Leben.
Die Lager in Molat und in Rab (34% der Insassen überlebten nicht) waren als Todeslager besonders berüchtigt.
Das KZ Villa Oliveto (Civitella) bei Siena wird in der ital. WP als Juden-Sammellager und als KZ noch die Durchgangslager (KZ) Fossoli und das Sipo-Außenkommando Padua genannt.
Jugoslawien
Zur Zeit der deutschen und italienischen Okkupation Jugoslawiens, während des Zweiten Weltkrieges, wurden von der faschistischen Ustascha und der italienischen Besatzungsmacht im besetzten Teil Kroatiens und von Kollaborateuren in Serbien Konzentrationslager errichtet. Diese befanden sich in: Banjica, Belgrad, Jasenovac, Molat, Rab, Šabac, Topovske Supe u.a..
In den Konzentrationslagern wurden mindestens 66.000 jugoslawische Juden ermordet. Dies entspricht in etwa 83 % der damals dort ansässigen jüdischen Bevölkerung. Es starben auch Regimegegner sowie Sinti und Roma. Die Gefangenen starben nicht durch Gas, sondern wurden erschlagen, erhängt, lebend verbrannt und mittels anderer grausamer Tötungsarten ermordet.
Nach dem Krieg wurde auf der Insel Goli Otok (kroatisch: nackte Insel) ein Lager für politische Gefangene eingerichtet. Die Gefangenen wurden zur Zwangsarbeit in den Steinbrüchen eingesetzt. Es bestand von 1949 bis 1988. Nach einigen Jahren wurde hieraus ein jugoslawisches Hochsicherheits-Gefängnis, zunächst für politische Gefangene, später auch für Kriminelle und jugendliche Straftäter. 1988 wurde das Gefängnis stillgelegt und 1989 völlig verlassen. Die Insel ist heute unbewohnt, kann aber von Touristen besichtigt werden[5].
Japan
In den besiegten Ländern richteten im Zweiten Weltkrieg auch die japanischen Besatzer zahlreiche Konzentrationslager ein, die Umstände waren den deutschen Vorbildern ähnlich, besonders tragisch war das Schicksal der vielen koreanischen Sklavenarbeiter und noch mehr der vielen Tausenden von jungen chinesischen und koreanischen Frauen, die als Trostfrauen (Zwangsprostituierte) den japanischen Frontsoldaten zur Verfügung gestellt wurden.
Zudem wurden medizinischen Versuche an russischen, chinesischen und anderen Gefangenen, bei denen beispielsweise mit Krankheitserregern experimentiert wurde, durchgeführt. In diesem Zusammenhang tritt besonders die Einheit 731 hervor. Das offizielle Japan hat bis heute keine Stellung zu dieser Kriegsschuld bezogen und auch nie Entschädigungen an die Opfer bezahlt.
Unabhängiger Staat Kroatien
Der während des Zweiten Weltkrieges Unabhängiger Staat Kroatien errichtete nach dem Vorbild des Deutschen Reichs für seine kroatischen Regimegegner, aber hauptsächlich für die serbischen, jüdischen Regimegegner Konzentrationslager. Die jüdische Bevölkerung wurde willig den Mördern ausgeliefert. Im Konzentrationslager Jasenovac wurden gemäß heutiger Forschungsergebnisse etwa 100.000 Serben, Juden, Sinti und Roma und Kroaten umgebracht. Die Angaben schwanken stark und sind Gegenstand politisch-historiografischer Kontroversen.
Sowjetunion und Osteuropa
Das seit August 1918 unter Lenin errichtete und verstärkt zur Zeit des Stalinismus in der Sowjetunion existierende Lagersystem wird heute oft als „Gulag“ bezeichnet, nach der Hauptabteilung des sowjetischen Innenministeriums, die maßgeblich für die Verwaltung der Lager zuständig war. Sie dienten als Gefangenenlager sowohl für „gewöhnliche“ Kriminelle als auch für politische Opponenten und waren in erster Linie Arbeitslager. Alexander Solschenizyn hat in seinen Werken „Ein Tag im Leben des Iwan Denissowitsch“ und „Archipel Gulag“ die Haftbedingungen in literarischer Form offengelegt. Viele Bauvorhaben, beispielsweise der Weißmeer-Ostsee-Kanal, die Stadt Norilsk oder die Moskauer Universität, wurden von Lagerhäftlingen gebaut. „Der erste Kreis der Hölle“ beschreibt die „Scharaschka“ genannten Lager, in denen Wissenschaftler und Ingenieure gezwungen wurden, für den Staat zu arbeiten. Von 1930 bis 1959 haben insgesamt etwa 18 Millionen Menschen das Lagersystem durchlaufen, mindestens 1,5 Millionen Menschen sind im Lager umgekommen. Die Schätzungen der Opfer der Jahrzehnte des leninistischen und stalinistischen Terrors sind jedoch schwierig, manche gehen in mehrere Millionen.

Unter der Herrschaft Lenins und vor allem Stalins konnte es passieren, dass jemand wegen einer kritischen Äußerung im Familienkreis oder wegen des Diebstahls eines Apfels denunziert und verhaftet wurde. Während des Großen Terrors (1937-38) wurden von der Staats- und Parteiführung Verhaftungsquoten festgelegt, die dazu führten, dass eine Vielzahl Unschuldiger inhaftiert und verurteilt wurden, viele darunter zu Lagerhaft. Ähnliche Methoden wurden teilweise schon in der Bauzeit des Weißmeer-Ostsee-Kanals angewandt. Derartige Urteile stützten sich meist auf vom Geheimdienst fabrizierte „Beweise“ oder auf unter Folter erpresste Geständnisse. Sehr vage und undeutlich war insbesondere der berüchtigte Paragraph 58 des sowjetischen Stafgesetzbuches, der „konterrevolutionäre Verbrechen“ betraf. Sogar „Verbeugung vor dem Westen“, das „Äußern von Hoffnungen auf das Ende des Kommunismus“ und der angeblich „beabsichtigte Versuch der Spionage“ waren strafbar.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Osteuropa Menschen, die wirklich oder angeblich mit dem deutschen Kriegsverbrechern zusammengearbeitet hatten oder selbst Deutsche waren, in Lagern interniert (zum Beispiel in der Tschechoslowakei, wo auch viele Ungarn und Polen interniert wurden). Die Bedingungen für die deutschen Kriegsgefangenen entsprachen ebenfalls nicht den Vorschriften der dritten Genfer Konvention und viele Menschen starben oder überlebten nur mit Folgeschäden.
Unter der kommunistischen Diktatur Nicolae Ceauşescus in Rumänien „verschwanden“ Regimekritiker in Gefängnissen und Irrenhäusern. Ceauşescus Versuch, die Anzahl der Rumänen zu vergrößern und im Übrigen die „Qualität des Volkes“ zu verbessern, führte zur Einrichtung von „Kinder-GULAGs“ z.B. für behinderte Kinder, wie beispielsweise in Cighid.
Eine juristische Aufarbeitung der Konzentrationslager hat auch nach den Demokratisierungen der Länder nur in wenigen Fällen stattgefunden. Hierfür werden auch noch vorhandene Machtstrukturen aus der Zeit der staatlichen Unterdrückung verantwortlich gemacht, die an einer kritischen Auseinandersetzung mit der Vergangenheit nicht interessiert sind.
Volksrepublik China
Die in der Volksrepublik China Laogai 劳改 (Umerziehungslager, wörtl. Umerziehung durch Arbeit) genannten Gefangenenlager werden auch als eine Art von Konzentrationslagern angesehen. Sie wurden nach der Machtergreifung der Kommunistischen Partei eingerichtet.
Nach Kotek/Rigoulot gibt es bis heute nur wenige offizielle Dokumente zu den Lagern, „das Geheimnis wird...gut gehütet“. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt nähmen Berichte und Studien über die Lager jedoch zu. Die kommunistische Führung soll zugegeben haben, seit 1949 10 Millionen Menschen in Lagern inhaftiert und im Jahr 1995 in 685 Lagern 1,2 Millionen Gefangene festgehalten zu haben. Diese Zahlen seien jedoch bei weitem zu niedrig angesetzt. Die Lager seien fabrikmäßig organisierte Produktionsstätten und nach außen abgeschirmt, ihre Existenz jeweils getarnt als besondere Farm oder Dorf, so gibt es Bezeichnungen dafür wie „Das edle Dorf des Nordens“. Produkte werden im In- und Ausland abgesetzt. Es gäbe auch Arbeitslager in Landwirtschaft, Kohle- und Uranminen. Die Höhe des wirtschaftlichen Nutzens sei jedoch fraglich. Im Mittelpunkt stehe die „Umerziehung“ der Häftlinge. Nach J. Pasqualini stehe nicht nur die Arbeit im Vordergrund, sondern die „Befreiung“ von „schlechten Gedanken über die Regierung, ihre Führer,die Regierungspolitik, die Verbündeten der Regierung und die kommunistische Partei.“ Die Häftlinge werden von der Außenwelt isoliert. Ihre Haftbedingungen sollen - mit einigen Unterschieden - denen des sowjetischen Gulag ähneln. Sie sind von Hunger, schwersten Strafen, Misshandlungen und Folterungen gekennzeichnet. Nach bisherigen Erkenntnissen soll die Todesrate etwa 280.000 Menschen pro Jahr betragen. [6]
Portugal
In den Jahren 1936–1954, zur Zeit der Salazar-Diktatur, richtete Portugal auf den Kapverdischen Inseln ein Konzentrationslager ein. Am 29.10.1936 kamen die ersten Gefangenen im Lager Tarrafal an. Insgesamt waren in den 17 Jahren des Bestehens des Lagers etwa 340 Gefangene hier konzentriert. Bei ihnen handelte es sich vorwiegend um Matrosen der Organização Revolucionário da Armada, die sich am 08.09.1936 an einer Revolte beteiligt hatten, aber auch Republikaner, antifaschistische Oppositionelle und das gesamte Sekretariat der kommunistischen Partei Portugals (PCP) gehörten zu den Eingekerkerten.
In der Zeit ihrer Inhaftierung starben 32 Gefangene, darunter 1940 Mário Castelhano, Führer der Gewerkschaft CGT und Direktor der anarchosyndikalistischen Tageszeitung A Batalha, sowie 1942 der PCP-Generalsekretär Bento Gonçalves. Die Gefangenen wurden zahlreichen Foltermethoden unterzogen. Fluchtversuche der Gefangenen in den Jahren 1937 und danach scheiterten. Nach dem Ende des deutschen Faschismus entspannte sich die Lage im Lager. Bis zur Schließung des Lagers am 26.01.1954 starben noch 2 Gefangene. Auch wurden bis zur Schließung die meisten Gefangenen auf das portugiesische Festland verlegt oder gar amnestiert. [7]
Ab 1938 war João da Silva Leiter des Konzentrationslagers. Da Silva besichtigte vorher die deutschen Konzentrationslager. Die Wachmannschaften bestanden aus 25 Mitgliedern der portugisieschen Geheimpolizei PVDE (ab 1945 PIDE), sowie einem Bataillon von über 75 kapverdischen und angolanischen Hilfswächtern.
In den Jahren 1961–1974 wurde das Lager für Gefangene aus den antikolonialen Kämpfen genutzt. Es herrschten KZ-ähnliche Bedingungen.
Quellen
- ↑ Dr. Zdenek Zofka, http://www.km.bayern.de/blz/report/01_04/1.html, Landeszentrale für Politische Bildungsarbeit in Bayern, Aufruf vom 02.02.2007
- ↑ http://www.deathcamps.org/occupation/ghettolist.htm Liste von www.deathcamps.org, 2005
- ↑ Le Centre de séjour surveillé de Fort-Barraux
- ↑ Le camp de Jargeau 1941-1945 (franz. Projekt einer Schülergrupppe)
- ↑ Nicole Münnich: Titos tabuisiertes „Hawaii“. Zum Stand der Forschung über die jugoslawische Lagerinsel Goli Otok und zur Frage nach Aufarbeitung
- ↑ Joel Kotek/Pierre Rigoulot Das Jahrhundert der Lager, Propyläen 2001, ISBN 3549071434
- ↑ ‚Ihr seid gekommen, um hier zu sterben‘ – Nahezu unbekannt: Das portugiesische Konzentrationslager Tarrafal von 1936 bis 1954 auf Kapverden
- Congressional Record, Senate, Vol. 92, 2. August 1946 (Evacuation and Concentration Camps in Silesia)
- US-Nationalarchiv, Washington
- Parliamentary Debates, House of Commons, Fifth Series, Vol. 413, London
- Provinzgericht Kattowitz, Polen
- Staatsarchiv Kattowitz, Polen
- Archiv des IKRK (Internationales Komitee des Roten Kreuzes), Genf
- Zivilverschollenenliste des Suchdienstes des DRK
- UOKG (Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft): Dokumentationen der Einzelverbände
- Deutsches Bundesarchiv, Koblenz: Dokumentation der Vertreibungsverbrechen
- Deutsches Bundesamt für Statistik
- Bundesministerium für Vertriebene: Dokumentation der Vertreibung der Deutschen aus Ost-Mitteleuropa, Bonn 1953-1962
- Zentralstelle des Kirchlichen Suchdienstes: Gesamterhebung zur Klärung des Schicksals der deutschen Bevölkerung in den Vertreibungsgebieten, München 1965
- John-Sack-Collection, Boston University
Siehe auch
- Ghetto
- Internierungslager
- Liste der deutschen Konzentrationslager (der deutschen KZ / KL in der Zeit des Nationalsozialismus)
- Liste der Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus
Literatur
zu NS-Konzentrationslagern
- Wolfgang Benz, Barbara Distel (Hrsg.): Der Ort des Terrors. Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager. 9 Bände (bis 2006 erschienen: 3 Bände). C. H. Beck, München 2005– (Rezension)
- Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager. Alber, München 1946 (zuletzt: Heyne, München 2004, ISBN 3-453-02978-X)
- Johannes Tuchel: Die Inspektion der Konzentrationslager 1938-1945. Edition Hentrich, Berlin 1994, ISBN 3-89468-158-6
andere
- Carlo Spartaco Capogreco: I Campi di Duce. Del duce. L'internamento civile nell'Italia fascista (1940-1943). Einaudi, Turin 2004, ISBN 88-06-16781-2
- Carlo Spartaco Capogreco: I campi die concentramento fascisti per gli ebrei (1940-1943). In: Storia contemporanea 22 (1990) (Rezension)
- Brunello Mantelli: Kurze Geschichte des italienischen Faschismus. Wagenbach, Berlin 1998, ISBN 3-80312-300-3
- Michele Sarfatti: La persecuzione antiebraica nel periodo 1938-1943 e il suo difficile ricordo. In: Anna Lisa Carlotti (Hrsg.): Italia 1939-1945. Storia e memoria, Milano 1996, S. 73-85
Weblinks
- Shoa.de zu Konzentrationslagern
- Internationale Übersicht von Holocaust-Gedenkstätten und Institutionen – englisch/deutsch; von: Stiftung Topographie des Terrors, Berlin
- Datenbank nationalsozialistischer Lager und Haftstätten – Forschungsprojekt „Deutschland, ein Denkmal“
- Online Gedenkstätten Forum der Stiftung Topographie des Terrors, Berlin – deutsch/englisch/französisch
- Infos über die polnischen Konzentrationslager
- Datenbank „Justiz und NS-Verbrechen“ – deutsch/englisch; von: Institut für Strafrecht, Universität von Amsterdam/Niederlande
- Wolf Oschlies: Die slowakischen Juden im Zweiten Weltkrieg. Bei www.shoa.de
- Gefängnisse, Ghettos, Lager: Die Juden in Gefangenschaft im Dritten Reich, Aufsatz von: Dr. Nikolaus Wachsmann, Birkbeck College, University of London – deutsch; aus der englisch-/deutschsprachigen Datenbank „Testaments to the Holocaust“, von: Thomson.com (nur begrenzter Zugang zum verlinkten Aufsatz, sowie zu „Einführung und Aufsätze“)
- Lager-Arbeitslager-Konzentrationslager - eine Begriffsbestimmung (KZ-Gedenkstätte Kaltenkirchen: Siehe „Archivtexte / Geschichtliches / in: ‚Lager‘, eine Begriffsbestimmung“)