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Krasnojarsker Stausee

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Krasnojarsker Stausee
Staumauer des Wasserkraftwerks Krasnojarsk
Staumauer des Wasserkraftwerks Krasnojarsk
Staumauer des Wasserkraftwerks Krasnojarsk
Lage Chakassien, Russland
Zuflüsse Jenissei, Abakan, Tuba
Abfluss Jenissei
Größere Städte in der Nähe Diwnogorsk
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Daten zum Bauwerk

Bauzeit 1961 - 1968
Höhe über Gründungssohle 124 m / 119 m
Kronenlänge 1.065 oder 1.072 m
Kronenbreite 24 m
Basisbreite 140 m
Kraftwerksleistung 6000 MW
Daten zum Stausee
Höhenlage (bei Stauziel) 182 m
Wasseroberfläche 2.130 km²dep1
Stauseelänge ca. 400 kmdep1
Stauseebreite bis zu 15 kmdep1
Speicherraum 73.300 Mio. m³
Einzugsgebiet 289.000 km²
Bemessungshochwasser 14.600 m³/s
Besonderheiten

Schiffshebewerk

Der Krasnojarsker Stausee (russisch Красноярское водохранилище/ Krasnojarskoje wodochranilischtsche), der auch auf der Zehn Rubel Note abgebildet wurde, ist ein 2.130 km² großer Stausee am Jenissei in der Region Krasnojarsk und der Republik Chakassien von Sibirien. Der Zweck der Talsperre ist neben der Gewinnung von Wasserkraft für die industrielle Erschließung Russlands auch der Hochwasserschutz der Grossstadt Krasnojarsk und der ehemals geschlossenen Stadt Krasnojarsk-26.

Geographie

Einer der Zuflüsse, Abakan (Fluss)

Der Stausee befindet sich in den Südsibirischen Gebirgen zwischen der unterhalb des Staudamms zum Westsibirischen Tiefland überleitenden Flussniederung des Jenisseis im Norden, den westlichen Ausläufern des Ost-Sajans im Osten, den nördlichen Ausläufern des West-Sajans im Süden und den östlichen Ausläufern des Kusnezker Alataus im Westen. Seine Talsperre befindet sich etwa 80 km Luftlinie flussaufwärts bzw. südwestlich von Krasnojarsk bei Diwnogorsk. Der Stausee friert im Winter zu.

Bei seinem Einstau 1967 wurden viele Ortschaften überschwemmt. Durch den Stausee hat sich das Klima in Krasnojarsk verändert. Es ist regenreicher geworden und es gibt mehr Nebel. Zudem friert der Jenissei in der Umgebung von Krsnojarsk im Winter nicht mehr zu.

Zuflüsse

Zu den Zuflüssen des Krasnojarsker Stausees gehören insbesondere der Jenissei, aber auch der Abakan, die beide zwischen den Nachbarstädten Abakan im Westen und Minusinsk im Osten in den Südteil des Sees einfließen. Etwas weiter nördlich mündet der Fluss Tuba aus Richtung Osten kommend ein. Außerdem münden mehrere Hundert kleinere Fließgewässer in den langgestreckten See ein.

Stausee

Der Krasnojarsker Stausee ist einer der größten der Erde. Er ist 388 km lang und reicht von seinem Absperrbauwerk bei Diwnogorsk in der Region Krasnojarsk bis Abakan, der Hauptstadt von Chakassien. Der See ist im Durchschnitt 34,4 m tief; in der Nähe der Staumauer erreicht seine Tiefe mit 101 m nahezu deren Höhe von 124 m. Die Breite beträgt 12 bis 15 km. Beim Aufstauen des Sees wurden 120.000 ha Farmland überflutet und 13.750 Häuser versenkt. Mit 73.300 Mio. m³ Speicherinhalt liegt er auf Platz 9 und mit 2.130 km² Wasseroberfläche, ungefähr auf Platz 26. Der Seespiegel befindet sich normalerweise auf 182 m. ü. NN.

Bauwerke

Schiffshebewerk bei Diwnogorsk

Talsperre

Die Talsperre (Schwergewichtsstaumauer) ist eine 124 m hohe und 1.065 m lange Gewichtsstaumauer. Es wurden 4.715.000 m³ Beton verarbeitet. Die Maschinenhalle ist 360 m lang und 31 m breit. Die gemessenen Wassermengen bei Divnogorsk zeigen den gewaltigen Einfluss der Talsperre, der auch zu lokalen Klimaänderungen führte (Jun 1966: 16000 m³/sec, Jun 1967: 3250 m³/sec).

Kraftwerk

Das Kraftwerk bei Diwnogorsk hat eine Leistung von 6.000 Megawatt. Die Turbinen 1 und 2 ging zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution 1967 in Betrieb. Turbinen 3 bis 12 bis 1971. In der Spitzenleistung liegt es nach Sajano-Schuschensker Stausee auf dem zweiten Platz in Russland, nach der Jahresenergieproduktion jedoch auf Platz 1. Rund 70 % des erzeugten Stroms werden von dem Aluminiumwerk KrAZ verbraucht, dem zweitgrößten der Erde. Beim Bau des großen Wasserkraftwerks waren bis zu 20.000 Arbeiter beschäftigt. Es ist zur Zeit noch das sechstgrößte der Erde.

Schiffshebewerk

Schiffe bis 1.500 t können die Staumauer mit einem Schiffshebewerk in Form eines Schrägaufzugs überwinden. Es besteht aus einem Trog, in dem die Schiffe schwimmend auf- und abwärts transportiert werden.


Siehe auch