St. James’s Day Fight
Die Seeschlacht bei North Foreland, auch als St. James Day Fight bezeichnet, dauerte vom 4. August 1666 bis 5. August 1666. Nach dem damals in England gebräuchlichen Julianischen Kalender wird sie auch auf den 25. Juli bis 26. Juli datiert. Im Rahmen der Kampfhandlungen des Zweiten Englisch-Niederländischen Seekriegs" (1665 - 1667) folgte sie auf die "Seeschlacht der vier Tage" vom Juni desselben Jahres. Bereits im Ersten Englisch-Niederländischen Seekrieg wurde eine Schlacht ausgetragen die als "Schlacht bei North Foreland" oder "Battle of the Gabbard" bezeichnet wird.
Auf englischer Seite kommandierten die "Generals at Sea" Prince Rupert und George Monk. Die Holländer kämpften unter de Ruyter (Hauptflotte),Jan Evertsen (Vorhut) und Tromp (Nachhut). Die Stärke beider Flotten lag jeweils bei ca. 90 Kampfschiffen und 20 Brandern.
Verlauf der Schlacht
Am 4. August 1666 vormittags laufen die Holländer von Südwesten her and der englischen Küste entlang und stoßen auf die englische Flotte. Beide Flotten schwenken auf östlichen Kurs ein und entwickeln Kiellinien-Formationen, was bei den Holländern unvollkommen gelingt. Die englische Flotte steht im Norden und hat die Luv-Position. In dem laufenden Gefecht zwischen Vorhut und Hauptflotten fallen auf holländischer Seite nach kurzer Zeit sämtliche Admirale der Vorhut. Die holländische Nachhut unter Tromp macht aus einer etwas abseits stehenden Position heraus Jagd auf die Schiffe der englischen Nachhut, von denen sich einige zur Flucht wenden.
Die angeschlagene holländische Vorhut löst sich auf und sucht ebenfalls das Weite, mit ihr Teile der Hauptflotte. Es bleibt Admiral de Ruyter überlassen, den Kampf mit etwa 20 Schiffen seiner Hauptflotte fortzusetzen, und so die Engländer zu beschäftigen. Er ermöglicht dadurch den Rückzug der holländischen Flotte, was als eine seiner Meisterleistungen gilt.
Am Morgen des 5. August ist von Tromp's Geschwader nichts zu sehen. De Ruyter deckt mit acht Schiffen weiterhin das Eintreffen der versprengten holländischen Flotte an der Küste der Niederlande, wo sie sich zwischen den flachen Sänden dem Zugriff der Engländer entzieht. Tromp, der zeitweise in Gefahr ist, von der Rückkehr abgeschnitten zu werden, erreicht die Flotte erst am nächsten Tag.
Die Verluste der Holländer betragen nach eigenen Angaben 1 000 Mann, darunter Admiral Jan Evertsen und zwei Schiffe, die der Engländer 300 Mann und 1 Schiff. Über die Verluste gibt es auch andere Angaben. England beherrscht die See, während die holländische Flotte nur durch die umsichtige Führung de Ruyter's vor der Zerschlagung bewahrt wird. Der Ausgang der Schlacht ist in etwa umgekehrt wie der der vorangegangenen "Seeschlacht der vier Tage" im Juni des gleichen Jahres, jedoch mit geringeren Verlusten. Die englische Seeherrschaft ermöglicht am 18. August die Vernichtung von 150 holländischen Handelsschiffen bei Texel durch ein Geschwader unter Sir Robert Holmes.
Am 10. September 1666 bricht der große Brand von London aus und England büßt seine Überlegenheit zur See ein, da die Haupt-Kampfschiffe außer Dienst gestellt werden. Dennoch gelingt es englischen Seestreitkräften immer wieder siegreich gegen die Holländer zu fechten.
Literatur
- Helmut Pemsel: Seeherrschaft Bd. 1, Bernard & Graefe Verlag (zahlreiche Skizzen)