Warp-Antrieb
Der "Warp Drive" (engl.: Verzerrungsantrieb), ein hypothetischer überlichtschneller Raumschiffantrieb, wurde vom amerikanischen Science Fiction Autor Gene Roddenberry für seine STAR TREK Serie "erfunden", um im Interesse der Spannungssteigerung seiner Geschichten der Geschwindigkeitsbeschränkung der klassischen Relativitätsphysik zu entgehen.
Obwohl Roddenberries pseudowissenschaftliche Funktionserklärungen (auf die Frage, wie denn der "Fluxkompensator", ein wesentliches Bauteil, funktioniere, ist seine humorige Antwort "hervorragend!" überliefert) jeder realen technologischen Grundlage entbehren, so ist zumindestens ein interessanter Aspekt, der durchaus für das physikalische Grundverständnis des Autors spricht, dass diese von ihm beschriebene Fortbewegungsmethode im Gegensatz zu vielen anderen Konstrukten der Science Fiction Literatur nicht gegen Naturgesetze verstößt und sogar mit neuesten Erkenntnissen der Quantenphysik vereinbar wäre.
Wie S. Hawking und andere ausgeführt haben, verzichtet ein dem Warp Drive zugrunde liegender Quanteneffekt darauf, das Raumfahrzeug durch Beschleunigung zu bewegen (was gemäß der Relativitätstheorie infolge schließlich unendlicher Massenzunahme spätestens an der Lichtgeschwindigkeit scheitern muss), sondern verzerrt das Raum-Zeit-Gefüge derart, dass das Fahrzeug quasi in einem eigenen Mini-Universum eingesperrt mitsamt diesem sein Ziel erreicht. (Die Theorie der "inflationären Ausdehnung" des Universums nach dem kosmologischen Standardmodell des Urknalls erklärt das ein Vielfaches der Lichtgeschwindigkeit überschreitende spontane Aufblähen des frühen Kosmos auf ähnliche Weise).
Allerdings postuliert Hawking für die Funktionsfähigkeit des Effekts die Notwendigkeit größerer Mengen sogenannter "dunkler Energie" (die nach seiner Theorie auch für die zunehmende Ausdehnung des Kosmos verantwortlich ist) zur Stabilisierung einer durch den Warp Drive zu erzeugenden Raumzeit-Blase.
Es handelt sich in sofern also nur um ein quantenphysikalisches Gedankenexperiment, denn die Existenz dieser hypothetischen Energieform konnte bislang nicht nachgewiesen werden, geschweige denn gibt es Verfahren, wie die für einen Raumschiffantrieb benötigten Energiemengen großtechnisch erzeugt werden könnten.