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Ada Lovelace

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Ada Lovelace

Ada Lovelace (auch Ada Augusta Byron, Ada King oder Countess of Lovelace) (* 10. Dezember 1815 in London; † 27. November 1852 in London; eigentlich Augusta Ada King Byron, Countess of Lovelace) war eine britische Mathematikerin. Sie war die Tochter Lord Byrons und Mitarbeiterin Charles Babbages.

Leben

Lord Byron hatte drei Kinder von drei Frauen, nur Ada war ehelich geboren. Adas Mutter Anne Isabella (Annabella) Milbanke trennte sich dauerhaft von dem Dichter, als ihre Tochter erst einige Wochen alt war, und so lernte Ada ihren berühmten Vater nie kennen. Ihre mathematisch interessierte Mutter ermöglichte Ada eine naturwissenschaftliche Ausbildung, in deren Verlauf sie Charles Babbage und die Mathematikerin Mary Somerville kennenlernte.

Mit 19 Jahren heiratete Ada Byron William King, 8. Baron King (1805–1893), der 1838 zum 1. Earl of Lovelace erhoben wurde. Sie gebar drei Kinder in sehr kurzen Abständen, eine ihrer Töchter war Annabelle Isabella Blunt. In ihrer Korrespondenz mit Mary Somerville schrieb sie, dass sie eine unglückliche Ehe führe, weil ihr neben Schwangerschaften und Kinderbetreuung so wenig Zeit für ihr Studium der Mathematik und ihrer zweite Leidenschaft, der Musik, blieben. Um sich abzulenken stürzte sie sich ins Gesellschaftsleben und hatte mehrere Affären. Mit großer Begeisterung wettete sie auf Pferde. Die letzten Jahre ihres Lebens, bereits mit Krebs ans Bett gefesselt, soll sie mit der Entwicklung eines mathematisch ausgefeilten „sicheren“ Wettsystems verbracht haben. Ada Lovelace starb im Alter von 36 Jahren.

Werk

1843 übersetzte sie die durch den italienischen Mathematiker Luigi Menebrea auf Französisch angefertigte Beschreibung von Babbages Analytical Engine ins Englische und ergänzte eigene Notizen und Überlegungen zur Maschine. Babbages Maschine wurde zu seinen Lebzeiten niemals erbaut, da ihm das britische Parlament die Finanzierung versagte. Dessen ungeachtet legte Ada Lovelace einen schriftlichen Plan vor, wie man Bernoulli-Zahlen mit der Maschine berechnen könnte. Dieser Plan brachte ihr den Ruhm ein, das erste Computerprogramm geschrieben zu haben. Auch deswegen wurde die Programmiersprache Ada nach ihr benannt.

Kritik

Einige Biographen vertreten die Meinung, dass Ada Lovelace trotz ihrer Ausbildung einige Schwierigkeiten mit der Mathematik hatte, und äußern deshalb Zweifel, ob sie Babbages Maschine wirklich vollständig verstanden hatte, oder nicht eher von Babbage als Aushängeschild zu Zwecken der Öffentlichkeitsarbeit missbraucht wurde. Diese Frage kann mit den heute zur Verfügung stehenden Informationen nicht abschließend geklärt werden.

Anerkannt ist, dass Lovelaces Vorstellungskraft weit über die Babbages hinausging; so formulierte sie z. B. in ihren Notizen zur Analytical Engine die Idee, dass ein Nachfolger der Maschine eines Tages auch in der Lage sei, Musik zu komponieren oder Grafiken zu zeichnen.

Literatur

  • Sadie Plant: Nullen und Einsen. Digitale Frauen und die Kultur der neuen Technologien. Berlin Verlag, Berlin 1998
  • Dorothy Stein: Ada. Die Braut der Wissenschaft. Kulturverlag Kadmos 1999, ISBN 3-931-65913-5
  • Benjamin Woolley: Byrons Tochter. Ada Lovelace – die Poetin der Mathematik. Aufbau-Taschenbuch-Verlag 2005, ISBN 3-7466-2123-2
  • Betty Alexander Toole: Ada, The Enchantress of Numbers. (Biographie)

An ihr Leben angelehnter Film: Conceiving Ada (USA 1997), Regie: Lynn Hershman