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Eve Kosofsky Sedgwick

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Sedgwick 2007

Eve Kosofsky Sedgwick (* 1950) ist eine der wichtigsten US-amerikanischen Theoretikerinnen im Hinblick auf Gender Studies und Queer Theory. Ihre Arbeit ist beeinflusst von Feminismus, Marxismus und Dekonstruktivismus bzw. Poststrukturalismus.

Leben

Sedgwick promovierte an der Yale University im Jahre 1975. Sie dozierte Literatur am Hamilton College, an der Boston University, dem Amherst College und dem Dartmouth College und war Newman Ivey White Professor an der Duke University. Zur Zeit gibt sie Graduiertenkurse in englischer Philologie am CUNY Graduate Center in New York.

Sedgwick wurde 1991 Brustkrebs diagnostiziert, woraufhin sie das Buch A Dialogue on Love verfasste, das sich mit ihren Gedanken an den Tod, ihrer Depression und ihrer Unsicherheit über ihre geschlechtliche Identität während der Chemotherapie und der Brustamputation befasst.

Arbeit

Sedgwick hat diverse Bücher in englischer Sprache geschrieben, die grundlegend für die Queer Theory waren und sind. Dennoch sind Übersetzungen ihrer Texte ins Deutsche noch immer sehr rar. Ihre wichtigsten Bücher sind Between Men: English Literature and Male Homosocial Desire und Epistemology of the Closet. Ihre Arbeit kann begriffen werden als ein Versuch herauszuarbeiten, wie männliche Homophobie die moderne westliche Kultur geformt hat, namentlich hinsichtlich der Konzepte von Sexualität, Intimität, Familie und Geschlechterrollen.

Performative Äußerungen

Datei:Evesedgwick.jpg
Eve Kosofsky Sedgwick

Eine von Sedgwicks Annahmen ist, dass scheinbar nicht-performative Aussprüche dennoch performativer Natur sein können, insbesondere solche mit homophoben oder anti-homophoben Effekten. Die demgemäß vorhandene Wirkungsmacht dieser Äußerungen offenbart nicht allein implizite Thesen über die Welt, sondern hilft sie durchzusetzen, zu hypostasieren und zu bekräftigen, wodurch bestehende Wertesysteme gestützt, Minderheiten unterdrückt und Machtverhältnisse gestärkt werden. Sedgwick postuliert im Speziellen, dass auf gesellschaftlicher Ebene eine scheinbar simple Etikettierung als "normal" oder "abnormal" normative Effekte nach sich zieht.

Werke

Übersetzungen ins Deutsche

  • Epistemologie des Verstecks. In: Andreas Kraß (Hg.): Queer Denken. 2003. (ISBN 3518122487)
  • Das Tier in der Kammer: Henry James und das Schreiben homosexueller Angst. In: Barbara Vinken (Hg.): Dekonstruktiver Feminismus. Literaturwissenschaft in Amerika. Frankfurt am Main 1992, S. 247-277 (ISBN 3-518-11678-9)
  • Queere Performativität. Henry James’ "The Art of the Novel". In: Matthias Haase (Hg.): Outside. Die Politik queerer Räume. Berlin 2005: B_Books, S. 13-37 (ISBN 3-933557-25-9)
  • Eine Antwort auf C. Jacob Hale. In: Haase 2005, S. 146-