Berzdorfer See
Berzdorfer See | |
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Geographische Lage | Görlitz, Sachsen (Deutschland) |
Zuflüsse | künstlich durch Überleitungen aus der Neiße |
Orte am Ufer | Hagenwerder und Tauchritz sowie die Gemeinde Schönau-Berzdorf |
Daten | |
Koordinaten | |
Höhe über Meeresspiegel | 190 m ü. NN |
Fläche | 9.500 km² |
Volumen | 340 Mio m³ |
Umfang | 18 km |
Maximale Tiefe | 70 m |
Besonderheiten |
gefluteter Braunkohletagebau |
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Der Berzdorfer See befindet sich an der südlichen Stadtgrenze der Europastadt Görlitz-Zgorzelec im Freistaat Sachsen. Der Berzdorfer See entsteht aus einem ehemaligen Braunkohletagebau, der derzeit geflutet wird. Es wird erwartet, dass der See bis 2008 gefüllt sein wird. Im Herbst 2005 waren ca. 35 m Wassertiefe erreicht. Die Oberfläche hat ca. 460 ha der geplanten knapp 1.000 ha erreicht. Er bildet den südlichen Endpunkt des Lausitzer Seenlandes. Seinen Namen hat er von der südwestlich des Sees gelegenen kleinen Ortschaft Schönau-Berzdorf. Mit seinem Volumen von ca. 340 Mio m³ wird er einer der größten Seen in Sachsen sein.
Geschichte
Geschichte des Tagebaus
Um 1835 begann südlich von Görlitz am Standort der ehemaligen Ortslage Berzdorf der Abbau von Braunkohle. Anfang des 20. Jahrhunderts wurde der Tagebau schon einmal geflutet. Nach Ende des zweiten Weltkriegs, 1946, erlebte der Tagebau seinen Aufschwung. Im Rahmen des deutschen Wiederaufbaus wurde der See trocken gelegt und im Dreischichtsystem der Braunkohleabbau stark voran getrieben. Im Jahr 1958 wurde das Werk I in Kraft genommen. 1962 bis 1965 wurde der Ort Berzdorf nach Schönau-Berzdorf umgesiedelts. In den selben Jahren erfolgte die Inbetriebnahme des Werk II. Werk III folgte 1970. Durch den stetigen Ausbau des Tagebaus, wurden bald Fördermengen von bis zu 7 Mio. Tonnen Braunkohle pro Jahr. Neue Technologien wurden eingesetzt. So löste der Förderbandbetrieb den Zugbetrieb ab und moderne Bagger förderten bis zu 50.000 Tonnen Kohle pro Tag. Der Tagebau war Arbeitsplatz von rund 7.000 Menschen während der DDR. 1988 musste der Ort Deutsch-Ossig dem Kohleabbau weichen und wurde fast komplett verlegt.
Nach über 150 Jahren Braunkohleabbau wurde nach der Wende, 1997, die Kohleförderung eingestellt. Als technisches Denkmal dieser Zeit kann der Bagger 1452 besichtigt werden.
Entwicklung zum Naherholungsgebiet
Durch die „Lausitzer und Mitteldeutsche Bergbau-Verwaltungsgesellschaft mbH“ wird die ehemalige Grube in ein Naherholungsgebiet umgestaltet. Im Jahr 2002 wurde mit der Flutung des Tagebaus aus der Pließnitz begonnen. Die Flutung aus der Neiße mit einer 1 km langen Überleitung durch zwei 1,60 m dicke Rohre begann am 4. Februar 2004. [1] Der maximale Durchfluss pro Rohr beträgt 10 m³/s. Wasser aus der Neiße kann ab einem Mindestdurchfluss von 13,3 m³/s entnommen werden. 2005 segelten zum ersten Mal im Rahmen des Erlebnistages am Berzdorfer See die ersten Boote.
Der See soll zur Freizeiterholung genutzt werden. Errichtet ist im Süden bereits ein Bootshafen mit einer 150 m langen Kaimauer. Ein Golfplatz und am nördlichen Ufer ein Badestrand sowie ein Campingplatz sind geplant. Es gibt einen 18 km langen Rundweg um den See.
Es gibt am Seeufer mehrere Aussichtspunkte mit Informationstafeln, unter anderem bei Deutsch-Ossig und bei Klein Neundorf. Künftig wird ein circa 18 km langer Rundweg um den See führen. Das Ende der Flutung ist für 2010 geplant; die Freigabe zur uneingeschränkten Nutzung des neuen Sees wird dann zeitnah folgen.
Siehe auch
Quellen
- ↑ Bericht der Sächsischen Zeitung am 5. Februar 2004