Drehvermögen

Drehvermögen ist zum Einen ein Begriff aus dem Maschinenbau (Antriebsmaschinen / Motorenbau / Verbrennungskraftmaschinen / Maschinen-Dynamik), zum Anderen aus dem Bereich Wellenoptik bzw. Chemie.

Mechanisches Drehvermögen (Maschinenbau)

Drehvermögen wird gelegentlich verwendet als Bezeichnung für

• die maximale Drehzahl
• das Drehmoment
• das Kraft- bzw. Drehmomentverhalten des Motors im Drehzahlband, bzw. seine Elastizität.

Die divergierende Anwendung des Begriffs in diesem Gebiet bedarf stets einer Klärung, in welchem Sinne sie verstanden werden soll.

Optisches Drehvermögen (Chemie, Physik)

Als (Optisches) Drehvermögen bezeichnet man die Eigenschaft eines chemischen Stoffes, die Polarisationsebene einer elektromagnetischen Welle, etwa Licht, zu drehen. Stoffe, die ein solches Drehvermögen besitzen, werden auch als optisch aktiv bezeichnet. Dieses Vermögen besitzen Kristalle und Lösungen von kristallinen Substanzen, die eine bestimmte Form von nichteinfacher Symmetrie besitzen, sog. chirale Symmetrien.

Je nach molekularem Aufbau des Stoffes wird die Polarisationsebene links- oder rechtsherum gedreht (bekannt von Milchsäurekulturen). Mischt man von einer Substanz beide Symmetrieformen in gleichem Verhältnis, ist es möglich, ein sog. Razemat herzustellen, das nicht mehr optisch aktiv ist.

Das Drehvermögen ist zudem frequenzabhängig, so dass die Polarisationsrichtungen verschieden farbigen Lichtes anschließend unterschiedliche Schwingungsrichtungen haben.