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S’Illot (Llevant)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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S'Illot ( katalanisch: L'Illot) ist ein Ferienort an der Ostküste der spanischen Baleareninsel Mallorca. Der Ort erhielt seinen Namen von einem dem Ort vorgelagerten kleinem Felsen.

Der kleinere 226 Einwohner zählende nördliche Teil von S'Illot gehört zum Gemeindegebiet von Sant Llorenç des Cardassar, der größere südliche Ortsteil besitzt gemeinsam mit Cala Morlanda 1576 Einwohner und gehört zur Gemeinde Manacor. Beide Ortsteile werden durch den Torrent de Ca n´Amer getrennt, welcher in Höhe des Ortes in einem kleinen See mündet.

Lage und Infrastruktur

Der Badia-Express

S'Illot befindet sich 70 km östlich von Palma und 18 km östlich von Manacor. Man erreicht den Ort aus Westen kommend über die C-715 bis Manacor, von Süden kommend über die landschaftlich reizvolle Küstenstrecke von Santanyí, vorbei an Portocristo. Der Ort gehört zum Feriengebiet von Cala Millor und befindet sich in der Landschaftszone Llevant. Er ist gut durch zahlreiche Busverbindungen in die Umgebung angebunden. Ein kleiner Minizug verbindet S'Illot mit den Orten des Feriengebietes. Eine kleine Marina mit Schiffsanlegestelle befindet sich am südlichen Ende des Strandes.

Strand

Der Sanddünenstrand von S'Illot, die Cala Moreya erstreckt sich über eine Länge von fast 350 Metern und hat eine durchschnittliche Breite von etwa 35 Metern. An der direkt hinter dem Strand befindlichen Promenade haben nur wenige Häuser und Hotels Platz. Sie geht nahtlos in die Uferpromenade des etwas moderneren Ferienorts Sa Coma über, dessen Sandstrand vor seiner Komplett-Bebauung mit Hotelanlagen früher den Urlaubern von S'Illot exclusiv zur Verfügung stand.

Geschichte

Die Parzellierung von Ca n´Amer de S'Illot wurde 1948 genehmigt und es begann die Entwicklung der Tourismuszonen im Gebiet von Sant Llorenç des Cardassar. Die Urbanisierung von S´Illot erfolgte ab dem Jahr 1959. Im Jahre 1965 hatten S'Illot und Cala Milor zusammen 19 Hotels mit insgesamt 1414 Betten.

Talayotisches Dorf von S'Illot

Die Überreste des aus der Zeit um 1100 v. Chr. stammenden Dorfes befinden sich in inmitten der Ortslage von S'Illot. Die etwa 200 Einwohner der Siedlung übten vorwiegend Landwirtschaft aus. Von großer Bedeutung waren die Jagd, sowie die Haltung von Schweinen und Schafen. Den Mittelpunkt bildetete ein viereckiger Talayot, welcher von 35 Wohnstätten inmitten einer Stadtmauer umgeben war. 123 v.Chr. wurde die Siedlung infolge der Kolonisierung der Insel durch die Römer verlassen. Eine historische Hypotese behauptet, dass diese damals an den Stränden der nahegelegenen Orte Cala Millor oder Sa Coma landeten. Zwischen 1960 und 1970 wurde das Zentralmonument des Dorfes von Wissenschaftlern der Universität Marburg ausgegraben. [1]

Das Talayotische Dorf in S'Illot

Sehenswürdigkeiten der Umgebung

  • Talayot Na Pol in Sa Coma
Dieses kreisförmige Talayot befindet sich inmitten des Ortes in der Nähe des Safari-Parks.
  • Talayot in Cala Morlanda
Ungefähr 1,5 km südlich des Strandes Cala Moreya befinden sich in der Nähe des Strandes von Cala Morlanda die Überreste eines Talayots.
Sonnenaufgang über Punta de n'Amer
  • Punta de n'Amer
Die ca. 200 Hektar große Halbinsel ist ein Naturschutzgebiet und befindet sich ca. 2 km nördlich des Ortes am Ende der Strandpromenade. Auf zahlreichen kleinen Wegen kann diese Landschaft erkundet werden. In Sa Coma befindet sich eine kleine Ranch, welche die Möglichkeit bietet auf Eseln oder Pferden zum 1696 erstellten Castell zu gelangen, welches einst zum Schutz vor Piraten diente. Es ist kostenlos zu besichtigen und dient als Aussichtpunkt, sowie als kleines Museum. Außerdem befindet sich hier eine kleine Gaststätte mit herrlichem Blick auf die Bucht von Cala Millor.
  • Safarie-Park in Sa Coma
Dieser befindet sich im Norden des Ortes. Er kann mit dem eigenen oder parkeigenen Fahrzeugen durchfahren werden und es sind meist afrikanische Steppentiere, sowie Affen in freier Wildbahn zusehen. Ein integrierter kleiner Zoo beherbergt außerdem Gehege für Raubtiere, Elefanten, Affen usw. Es gibt eine Gaststätte und zwei kleine Show-Bühnen. Ein kostenloser Bus, welcher die Besucher zum Park bringt, hält auch an der Strandpromenade von S'Illot.
Das deutsch Drachenhöhlen genannte riesige begehbare Tropfsteinhöhlensystem befindet sich ca. 7 km südöstlich von S'Illot bei Potocristo. Es erstreckt sich über 1700 Meter und besitzt sechs Seen. Mit dem Llac Martel befindet sich hier auch Europas größter unterirdischer See. Es werden regelmäßig innerhalb der Höhle Konzerte veranstaltet.

Jährliche Feste und Veranstaltungen

  • Fiestas de S'Illot
Diese finden jedes Jahr am Zweiten September-Wochenende statt.
  • Fiestas del Turista
Dieses Fest entstand in der Absicht, die touristische Sommersaison zu verlängern und findet einmal im Jahr um das letzte September-Wochenende in S'Illot, sowie in Cala Millor und Sa Coma statt. Es entstand in der Absicht, die touristische Sommersaison zu verlängern. In dessen Verlauf werden verschiedene Darbietungen und Veranstaltungen im Freien, sowie in einigen Hotels organisiert.

Fußnoten

  1. Gabriel Pons i Homar: Archäologische Wege S'Illot, Sa Coma–Führer und geschichtliche Einleitung, Broschüre, 1994

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