Augustin Strauch
Augustin Strauch (* 25. Oktober 1612 in Delitzsch ; † 18. Mai 1674 in Regensburg) war ein deutscher Rechtswissenschaftler und sächsischer Diplomat.
Leben
Strauch wurde als Sohn des späteren Superintendenten von Dresden Aegidius Strauch I. und seiner Frau Euphrosina, der Tochter des Augustin Cranach geboren. Am 26. Juni 1628 immatrikulierte er sich an der Universität Wittenberg. Nach seinen Studien unternahm er eine Bildungsreise, die ihn nach Leiden, London und Paris führte. Auf dem Rückweg kam er über das Elsass in die Schweiz und hatte einen längeren Aufenthalt in Straßburg.
Da er von seinem Landesherrn ein juristisches Stipendium erhalten hatte, wurde er von diesem Anfang 1639 in seine sächsische Heimat zurückberufen, stellte sich in Wittenberg am 5. April 1639 dem Examen zum Lizentiaten der Rechte, worauf im nächst folgenden Jahr seine Ernennung zum untersten Professor an der juristischen Fakultät erfolgte. Nachdem er im Sommersemester 1641 zum Doktor der Rechtswissenschaften promoviert hatte, wurde er in die Professur des Kodex befördert. Nach dem Tod von Jeremias Reusner rückte Strauch 1652 in das Ordinariat der juristischen Fakultät auf.
Somit war Strauch in Verbindung mit seinen Professuren Appellationsgerichtsrat in Dresden, Beisitzer des Wittenberger Hofgerichtes und geistlichen Konsistoriums und des Niederlausitzer Landgerichts in Lübben geworden. Nachdem Strauch auch im Sommersemester 1643 und 1659 das Rektorat der Wittenberger Hochschule verwaltet hatte, wurde er 1652 durch den Kurfürsten Johann Georg II. von Sachsen nach Dresden zur sächsischen Regierung gezogen und musste sein akademisches Lehramt aufgeben. Von diesem wurde er als Kursächsischer Geheimrat für allerhand Gesandtschaften außerhalb Sachsens verwendet. So war er zum Wahltag in Frankfurt am Main 1652 anwesend und wurde auf Reichstagen eingesetzt. Später wurde er Kaiserlicher Rat und kurfürstlicher Kanzler. Während einer Gesandtschaft auf dem Reichstag zu Regensburg verstarb er.
Strauch war zweimal verheiratet. Zuerst heiratete er im August 1643 Dorothea Sophia (* 14. Mai 1621 in Quedlinburg; † 8. Mai 1655 in Wittenberg), die Tochter des Quedlinburger Doktors und Stiftsrates Friedrich Lentz, in zweiter Ehe war er mit Anna Alberti verheiratet.
Werkauswahl
- Disp. De Commerciorum navalium Jure singulari
- De German. Principium jure
- De Majestate legibus & armis instruenda
- De religione & circa eam summi magistratus jure & autoritate
- De Consistorii ecclesiastici juribus ad magistratum pertinentibus, Wittenberg 1651
- De praeventione
- De locatione & conductione
- De sama publica, 1649
- Ad I. Un. C. De sententiis pro eo, quod interest.
- De proffessore
- De processu secundae instantie, 1654
- De successione conjugum, 1645
- De tortura, 1652
- De actione tutelae directa, 1638
- Collegium juridicum Successionum ab intestato VII Disputationibus propositum
Literatur
- Walter Friedensburg: Geschichte der Universität Wittenberg. Max Niemeyer, Halle (Saale) 1917,
- Christian Gottlieb Jöcher: Allgemeinen Gelehrten–Lexikon, Bd. 4 Sp. 873
- Matrikel der Universität Witenberg
- Kirchenbücher Wittenberg
Weblink
- Eintrag. In: Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und Künste. Band 40, Leipzig 1744, Blatt 401.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Strauch, Augustin |
| ALTERNATIVNAMEN | deutscher Rechtswissenschaftler und sächsischer Diplomat |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Reckswissenschaftler |
| GEBURTSDATUM | 25. Oktober 1612 |
| GEBURTSORT | Delitzsch |
| STERBEDATUM | 18. Mai 1674 |
| STERBEORT | Regensburg |