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Unsterbliche (Persisches Reich)

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Die Persischen Unsterblichen oder auch nur Unsterbliche bildeten eine militärische Eliteeinheit des antiken Perserreiches.

Aufgabe

Herodotus bezeichnete die Unsterblichen vom militärischen Gesichtspunkt her als schwere Infantrie. Im Frieden dienten sie als Leibgarde des imperialen Hofs und des Königs, u.a. unter Dareios I., im Kriegsfall bildeten sie eine Art stehendes Heer. So kämpften Unsterbliche in vielen Kriegen des Perserreiches, z.B. in den Feldzügen Kyros II. 547 v.Chr., denen seines Sohnes Kambyses II. gegen Ägypten (525 v.Chr.) und bei der Invasion Ägyptens und Scythias unter Dareios I. um 520 und 513 vor Christus. Auch an den Perserkriegen gegen die Griechen ab 480 v.Chr. nahmen sie teil.

Terminologie

Der Terminus unsterblich bezieht sich in diesem Falle weniger auf den einzelnen Mann; obwohl sie eine Eliteeinheit darstellten, waren diese Truppen keineswegs optimal gepanzert, verglichen z.B. mit Hopliten. Es wird viel mehr die Einheit als Ganzes als unsterblich gesehen, da Verluste durch Tod, Verwundung oder Ermüdung der Mitglieder sofort durch Verstärkungen ausgeglichen wurden und so die Stärke konstant 10.000 betrug. Die Bezeichnung wurde ursprünglich durch Herodotus geprägt. Es ist allerdings auch möglich, dass er dabei die Wörter Anûšiya (Gefährten) mit Anauša (Unsterbliche) verwechselt hat.

Ausrüstung & Ausbildung

Die Einheit war mit Weidenschilden und kurzen Speeren ausgerüstet, diese führten an ihrem Ende eine kleine Eisenspitze zur besseren Balance und um eine weitere Angriffsmöglichkeit zu bieten. Im Handgemenge hatten sie zusätzlich kurze Schwerter oder Dolche, für Kämpfe über weitere Entfernungen führten sie Bögen und Köcher mit sich. Als Kleidung trugen sie eine lange Tunika und Leinenhosen, unter dem Gewand oft auch eine Rüstung aus überlappenden, dünnen Eisenplättchen. Auf dem Kopf trugen sie eine Tiara aus dünnem Stoff. Oft bedeckte diese auch das Gesicht, um Gegner einzuschüchtern. Wegen ihrer hohen Lichtdurchlässigkeit war es den Unsterblichen jedoch immer noch möglich zu sehen. Zur Einschüchterung trug oft auch bei, dass sie vollkommen lautlos in den Kampf zogen.

Ihre Ausbildung war im Gegensatz zur persischen leichten Infantrie überragend. Sie erhielten ab Kindesalter eine Ausbildung im Kampf mit Waffen und erwarben militärisches sowie zeremonielles Wissen und Fertigkeiten.

Weiteres

  • Es ist erwähnenswert, dass bis heute keine persische Quelle überliefert ist, in der die Unsterblichen erwähnt werden, stattdessen werden sie ausschließlich von griechischen Geschichtsschreibern genannt.
  • Auch der Film 300 von Zack Synder, der die erste Schlacht bei den Thermopylen behandelt, stellt die Unsterblichen dar, jedoch auf eine höchst unrealistische Weise. So tragen sie Samurai-artige Rüstungen, die mit Silberplatten verstärkt sind und führen zwei Schwerter. Als schließlich ein Spartaner das mit einer Silbermaske verdeckte Gesicht eines Gardisten enthüllt, ähnelt dieses mehr dem eines Monsters als eines Menschen. Auch wird von ihnen behauptet, sie hätten "keine Seele".
  • Infos[[1]] auf monolith.dnsalias.org
  • Fernseh-Dokumentation [[2]] über die Unsterblichen auf YouTube