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Neuralgische Schulteramyotrophie

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Die Neuralgische Schulteramyotrophie (durch den englischen Sprachgebrauch ist auch die Bezeichnung Parsonage-Turner-Syndrom üblich) ist eine neurologische Erkrankung unbekannter Ursache. Sie wird gemeinhin als Entzündung des Armnervengeflechts (Plexus brachialis) durch Immunkomplexe gedeutet. Mehrheitlich ist der rechte Arm betroffen, auch beide Seiten können erkranken.

Symptome

Erstes Symptom ist ein heftiger, reißender Schmerz im Schulter- und Oberarmbereich, der einige Tage anhält. In der Folge kommt es schnell aus oft ausgeprägten Lähmungen der Schulter- und Oberarmmuskulatur. Besonders betroffen ist der Musculus deltoideus, daneben auch die Musculi supraspinatus, infraspinatus, serratus anterior und trapezius, manchmal auch der Bizeps oder das Zwerchfell. Bewegungen wie das Abspreizen oder Heben des Armes sind erheblich eingeschränkt oder unmöglich. Schnell wird auch eine Atrophie der denervierten Muskulatur sichtbar. Sensibilitätsstörungen sind meist nicht sehr ausgeprägt und können auch fehlen.

Diagnose

Entscheidend ist der Untersuchungsbefund: es sind immer die Versorgungsgebiete mehrerer spinaler Nervenwurzeln und mehrerer peripherer Nerven betroffen. In der Elektromyographie des Deltoideus zeigen sich die Zeichen der Denervation. Auch die Messung der Nervenleitgeschwindigkeit ergibt pathologische Werte, im Extremfall ist kein Signal mehr detektierbar. Eine Untersuchung des Liquor cerebrospinalis führt oft nicht weiter, kann aber zum Ausschluss von Differentialdiagnosen sinnvoll sein.

Therapie und Prognose

Eine spezifische Therapie existiert nicht. Schmerzmittel können symptomatisch angewendet werden. Die Gabe von Kortikoiden ist umstritten. Wichtig ist bei hochgradiger Lähmung der Schulter, eine Einsteifung durch Kapselschrumpfung zu vermeiden, indem sie passiv durchbewegt wird. Wenn die Rotatorenmanschette gelähmt ist, kann das Schultergelenk zur Luxation oder Subluxation neigen und sollte in einem Verband fixiert werden.

Die Prognose ist relativ gut, meist kommt es im Lauf von Wochen bis Monaten zur weitgehenden Wiederherstellung.

Literatur