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Northwest Highlands

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Die Northwest Highlands sind bezüglich ihrer natürlichen Gegebenheiten und ihrer Kultur ein eigenständiger Teil Schottlands. Die Region umfasst das nördliche Drittel des Landes und liegt in der Highland council area. Die vor der Westküste gelegenen Inseln der Inneren und Äußeren Hebriden sowie Arran und Bute werden im Großen und Ganzen dazugezählt.

Eddrachillis Bay - zerklüftete Fjordküste
Wester Ross - geologisch uralt und kaum besiedelt
Hochland-Szenerie zwischen Altandhu und Achiltibuie

Landschaft

Geologisch wird das Gebiet der Northwest Highlands durch die Verwerfung des Glen More (Great Glen) von den Grampian Mountains und damit von den südlichen Highlands und vom restlichen Schottland getrennt. Im Talzug des Great Glen reihen sich vier Seen aneinander: Loch Ness, Loch Oich, Loch Lochy und Loch Linnhe (von Nordosten nach Südwesten). Davon ist Loch Ness das bekannteste Gewässer und eines der größten Süßwasserreservoire in ganz Großbritannien. Zwischen 1803 und 1822 wurde hier durch den Caledonian Canal eine schiffbare Verbindung zwischen dem Atlantik und der Nordsee geschaffen. Der Kanal erreichte jedoch nie die erhoffte wirtschaftliche Bedeutung.

Die stark zerklüftete Küste ähnelt der Fjordküste Norwegens. Die Gebirgsformationen im Inland sind wesentlich älter als die Alpen und entsprechend stärker erodiert. Daraus erklären sich die fehlende Schroffheit und die verhältnismäßig geringen Höhen zwischen 610 bis 915 Metern. Die North-West Highlands erhielten im Jahre 2005 offiziell den Status eines European Geoparks. Es ist der bisher einzige GeoPark auf schottischem Boden, der 25. in Europa und der 37. Geopark weltweit. Durch die Geoparks sollen großflächige Einheiten in ihrer geologischen Substanz erhalten werden.

Klima

Die Northwest Highlands profitieren wie die gesamte Westküste Englands vom warmen Golfstrom. Deshalb herrschen insgesamt gemäßigtere Temperaturen als auf der Ostseite. Trotzdem sind in den Bergregionen im Landesinneren niedrige Temperaturen und starke Schneefälle keine Seltenheit.

Pflanzen- und Tierwelt

In den Tälern breitet sich Moorheide großflächig aus. Die Vegetation in den höher gelegenen Gebieten beschränkt sich im Wesentlichen auf Heidegewächse, Farne, Moose und Gräser. Steinbrech, Bergweiden und andere Arten von Gebirgsvegetation und arktischen Gewächsen sind ab etwa 610 Metern über dem Meeresspiegel anzutreffen.

Die Tierwelt in den Northwest Highlands zeichnet sich durch eine große Artenvielfalt aus. Sowohl Reh- als auch Rotwild ist in großer Zahl vorhanden. Zu den wichtigsten kleineren Säugetieren gehören Hasen, Kaninchen, Dachse, Otter, Baummarder und Wildkatzen. Beim Federwild, das in den Moorlandschaften lebt und brütet, sind besonders Moorhühner, Schneehühner und eine Vielzahl von Wasservögeln erwähnenswert, während die wenigen Raubvögel Milan, Fischadler und Goldadler umfassen. Die schottischen Flüsse und Seen sind für Lachse und Forellen bekannt, die hier in großer Zahl leben.

Festland - Ortschaften und Gärten

Blütezeit im Inverewe Garden

Ullapool ist eine kleiner Küstenort im County Ross and Cromarty. Mit seinen rund 1300 Einwohnern ist es die größte Siedlung in weitem Umkreis. Der 1788 gegründete Hafen für den Heringfang ist noch heute Mittelpunkt des Ortes und dient gleichermaßen als Anlaufstelle für Fischerboote und Yachten sowie für die Caledonian-MacBrayne-Fähren nach Stornoway auf Lewis, der Hauptinsel der Äußeren Hebriden.

Der Inverewe Garden an den Ufern des Loch Ewe ist einer der nördlichst gelegenen botanischen Gärten der Welt. Durch seine bevorzugte Lage direkt am warmen Golfstrom kann er mit einer für die Breite völlig untypischen und vielfältigen Bepflanzung aufwarten. Es gedeihen Pflanzen vor allem aus Australien, Tasmanien und Neuseeland (Eukalyptus), China, Japan und dem Himalaya (Rhododendron) sowie dem gemäßigten Südamerika und Nordamerika.

Inseln nahe dem Festland

Die Isle of Skye, Insel des Nebels, ist die größte und bekannteste Insel der Inneren Hebriden. Sie ist berühmt für die pittoresken Formen ihrer Bergwelt und für ihre reiche Pflanzen-, Tier- und Vogelwelt. Das Hauptgebirge Black Cuillins sowie die Red Hills und Blaven sind das Dorado für Bersteiger und Bergwanderer aus aller Welt.

Die Insel Mull, nach Skye die größte der Innern Hebriden, besteht vornehmlich aus Basalt und Granit; das Ackerland macht unter zehn Prozent aus. Mull ist vom Festland durch einen 3 km breiten Meeresarm getrennt. Der Hauptort ist Tobermory; die höchst Erhebung ist der Ben More mit 966 m.

Staffa ist eine kleine Felseninsel, die zu den Inneren Hebriden gehört. Weltberühmt ist sie wegen der Fingalshöhle genannten Grotte mit dem Inneren eines großen Münsters. Der Boden der 113 m langen Höhle ist vom Meer ausgefüllt. Die Wände bestehen aus Reihen von prächtigen, meist sechseckigen und 17 m hohen Basaltsäulen, die wie in einer Perspektive regelmäßig abzunehmen scheinen und ein gewaltiges, 76 m langes Gewölbe tragen, das aus oberen Säulenenden besteht.

Andere in der Nähe der Küste liegenden und damit relativ leicht erreichbare Inseln sind St. Kilda, Canna, Burg, Iona sowie Faire Isle vor der Ostküste.

Wirtschaft

Schiffe in Loch Broom direkt bei Ullapool

Die Viehzucht und die Erzeugung von Milch- und Fleischprodukten spielen eine wichtige wirtschaftliche Rolle. In den Highlands und auf den Inseln werden Schafe gezüchtet, vor allem aber das wiederstandsfähige und relativ problemlos zu haltende Highland-Vieh gemästet. Es liefert qualitativ hochwertiges Fleisch und bildet eine hervorragende Grundlage für die Zucht. Die Milchviehwirtschaft ist eher von untergeordneter Bedeutung.

Inzwischen hat sich die Lachszucht zu einer wichtigen Erwerbsquelle entwickelt. Die Zuchtlachsproduktion steigerte sich sprunghaft von weniger als 1.000 Tonnen zu Beginn der siebziger Jahre auf 15.000 Tonnen Mitte der neunziger Jahre, so dass Schottland heute als der weltweit größte Lieferant von Zuchtlachs gilt.

Der nach wie vor betriebene Fischfang geht vor allem auf verschiedene Weißfischarten (Kabeljau, Dorsch und Schellfisch) sowie Heringe; dazu kommen Krabben, Krebse und Hummer. Die bedeutendsten Fischereihäfen an der Westküste sind Lerwick (Shetland-Inseln), Kinlochbervie und Ullapool.

Im Rahmen der lokalen Wirtschaftsentwicklung erfahren speziell der Tourismus und auch das Inshore Fishing Unterstützung.

Bevölkerung

Das Region der Northwest Highlands ist "leeres Land"; teilweise werden nur 8 Einwohner je km² gezählt.