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Wildenburg (Bürvenich)

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Die Wildenburg ist ein ehemals herzöglich-jülichsches Amtshaus in Bürvenich, einem Stadtteil von Zülpich, Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen.

Geschichte

Die Entstehung dieser Burg in Bürvenich läßt sich nicht exakt datieren. Ihre Lage unmittelbar an der ehemaligen römischen Fernstraße Köln-Zülpich-Reims läßt auf einen spätrömischen Ursprung schließen. Sicher ist um 1166 ein Theodoricus von Bürvenich aus einem Ortsadelsgeschlecht urkundlich nachweisbar.

Im Lauf des 12. Jahrhunderts geht die Burg in den Besitz der Grafen von Maubach und anschließend in den Besitz der Grafen von Jülich als deren Erben und Nachfolger über. Nach Gründung des Zisterzienserklosters in Bürvenich diente die damals ca. 500 m vom Dorf entfernt gelegene Burganlage dem Schutz des Klosters und bleibt bis 1764 im Besitz des jülicher Herrscherhauses.

Mit Einführung des bergisch-jülischen Landrechts 1555 wird die Wildenburg Gerichtssitz für Bürvenich sowie zehn weitere Dörfer. 1619 brennt ein Großteil des Klosters ab. Die Äbtissin Catharina von Wevorden und ihre Nachfolgerinnen finden in der Folge ihre Wohnstatt in der Wildenburg.

1764 kaufte der letzte Vogt, ein Carl Caspar Rudolph Trimborn, die Anlage. Er gab ihr das heutige Aussehen. Sie ist heute noch im Besitz der Timborn-Nachfahren.

Baubeschreibung

Die vierflügelige Anlage um einen Innenhof gruppierte Anlage besteht aus einem Wohnhaus mit anschließendem Torbogen und nordwestlich anschließendem Wirtschaftshof. Im Südwesten von Bruchsteinmauern eingefriedeter Hausgarten, im Nordwesten große mauerumzogene Wiese (ehemaliger parkartig angelegter Baumgarten).

Das Haupthaus ist ein zweigeschossiger zweiflügeliger Bruchsteinbau mit hohem Dach. Der Kern des Hauss stammt aus dem 17. Jahrhundert.

Eine Besonderheit ist der Stallbau. Seine Fachwerkhofseite von 1655 besitzt noch die originale weit vorgekragte hölzerne Galerie.

Quellen

  • Dr. Paul Heusgen, Geschichte des Dorfes und Klosters Bürvenich, Volksblatt-Druckerei, Euskirchen 1932
  • Harald Herzog, Burgen und Schlösser, Geschichte und Typologie der Adelssitze im Kreis Euskirchen, Rheinland-Verlag, Köln, 1989, ISBN 3-7927-1226-1.