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Flugplatz Kiel-Holtenau

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Flughafen Kiel
Flugplatz Kiel-Holtenau (Erde)
Flugplatz Kiel-Holtenau (Erde)
keine Koordinaten
i1
Kenndaten
ICAO-Code EDHK
IATA-Code KEL
Koordinaten Koordinaten fehlen! Hilf mit.
Höhe über MSL 31 m  (102 ft)
Verkehrsanbindung
Entfernung vom Stadtzentrum 7 km nördlich von Kiel
Basisdaten
Eröffnung 1927
Betreiber Kieler Flugplatzgesellschaft mbH
Passagiere 73.472 (2005)
Flug-
bewegungen
21.182 (2005)
Beschäftigte 42
Start- und Landebahnen
08/26 1260 m × 30 m Asphalt
08L/26R 450 m × 35 m Gras

Der Flughafen Kiel (auch: Flughafen Kiel-Holtenau) ist ein deutscher Flughafen in Kiel. Er ist als Verkehrslandeplatz klassifiziert und liegt 7 km nördlich der Kieler Innenstadt.

Fluggesellschaften und Ziele

Im Jahr 2002 gab es, einschließlich der Geschäftsflugzeuge, noch 27.200 Flugbewegungen von und nach Kiel. Jedoch ruhte der Linienbetrieb in Kiel vom 23. Dezember 2005 bis zum 3. April 2006. Die damals letzte Linienverbindung nach Frankfurt war am 23. Dezember 2005 eingestellt worden, nachdem frühere Verbindungen nach Berlin-Tegel, Nürnberg, Köln/Bonn und München bereits eingestellt worden waren.

Ab dem 3. April 2006 flog Rheinair montags bis freitags den Flugplatz Egelsbach bei Frankfurt an. Am selben Tag nahm auch Sylt Air mit einer Cessna 404 montags bis donnerstags den Linienbetrieb nach Berlin-Tempelhof auf. Ab dem 2. Mai 2006 flog Cirrus Airlines mit einer de Havilland Canada DHC-8-100 im Linienflug nach München. Diese Maschine wurde mit Technikern und Besatzung in Kiel stationiert, dadurch sollten nach Angaben der Fluggesellschaft 20 neue Arbeitsplätze entstehen. Die Linie sollte vom Land für 3 Jahre subventioniert werden. Die Fluggastzahlen blieben aber deutlich hinter den Erwartungen, so dass der Linienbetrieb mit Ende Oktober 2006 wieder eingestellt wurde.

Weiterhin werden aber Ambulanzflüge und Geschäftsreiseverkehr sowie Zieldarstellungsflugverkehr für die Bundeswehr über Kiel-Holtenau abgewickelt.

Geschichte

Der Flugplatz entstand 1927 als Militärflughafen, der auch zivil genutzt wurde. 1963 fand ein Ausbau der Rollwege statt, 1990 wurde das heute noch benutzte Abfertigungsgebäude gebaut. 1995 wurde aus dem Millitärflughafen ein ziviler, der jedoch noch bis zum 31. Dezember 1996 für militärische Zwecke mitverwendet wurde. 1998 entstand ein neuer Tower, 1999 eine neue Halle.

Gegenwart

Am Flughafen Kiel ist der Luftsportverein Kiel e.V. ansässig, ein Verein zur Ausübung von Luftsport mit verschiedenen Flugzeugtypen, eine Charterfluggesellschaft, ein Hubschrauberdienst sowie eine Flugzeugwerft.

Durch eine Initiative externer Berater der HSH Nordbank und Rheinair bietet Rheinair seit 21.5.2007 zwei neue Flüge an. Montags 8:30 Uhr einen Flug von Egelsbach nach Kiel-Holtenau und Freitags 16:00 einen Rückflug. Diese Route wird zur Zeit mit einer 4-Personen-Maschine geflogen, bei steigender Nachfrage sind auch größere Maschinen möglich.

Pläne

Es gab eine lange Zeit Pläne den Flughafen Kiel auszubauen und mit einer längeren Start- und Landebahn auszustatten. Dieses Vorhaben stieß teils auf Widerstand, wurden teils aber auch begrüßt. Im März 2002 wurde von der Landesregierung Schleswig-Holsteins der Ausbau beschlossen. Dabei sollte die Startbahn des Flughafens auf 2100 Meter verlängert werden. Die Befürworter des Ausbaus beriefen sich darauf, dass der Flughafen sehr wichtig für die Region sei, dass nur so Regional- und Geschäftsflugverkehr zu sichern sei, und dass der Ausbau wirtschafttlich wie ökologisch unbedenklich sei.

Die Gegner des Ausbaus stützten sich auf das Argument, dass die Realisierung eines solchen Vorhabens nicht nötig sei, um die erwünschten Resultate zu erreichen, der innerdeutsche Fernverkehr könne auch gut mit dem schon vorhandenen Anschluss an das ICE-Netz realisiert werden. Außerdem wurde in Frage gestellt, ob der Flughafen nur durch Geschäftsreisende nach einem teuren Ausbau überhaupt noch überlebensfähig sein würde. Sie fürchteten, dass ein intensiver Einstieg in den Charterflugverkehr nötig werden würde, um den Flughafen profitabel zu betreiben, womit Nachteile wie vermehrter Fluglärm verbunden gewesen wären. Sinnvoller seien schnelle und enggetaktete Bahnverbindungen zum Hamburger Hauptbahnhof, da in Hamburg bereits ein großer Flughafen existiert (Flughafen Hamburg-Fuhlsbüttel).

Am 24. Januar 2006 beschloss der schleswig-holsteinische Wirtschaftsminister Austermann, dass die Ausbau-Pläne für den Flughafen Kiel-Holtenau [...] endgültig zu den Akten gelegt' worden seien.

Unfälle

Am 15. Februar 2006 musste ein aus Russland kommendes Privatflugzeug auf dem Flughafen Kiel notlanden [1]. Eine Flugbegleiterin hatte an Bord versehentlich eine Rauchpatrone gezündet, die einen Brand mit starker Rauchentwicklung auslöste. Die Maschine vom Typ Dassault Falcon 20 rutschte über die Landebahn hinaus eine Böschung hinunter und hatte nur noch Schrottwert. Der Pilot sagte später aus, er habe die Angabe der Landebahnlänge über Funk falsch verstanden. Drei Passagiere und drei Besatzungsmitglieder wurden verletzt, einer davon schwer. Die Erste Hilfe war sehr schnell zur Stelle, da die Geschwaderfeuerwehr des angrenzenden Marinefliegergeschwader 5 nur wenige hundert Meter vom Unfallort entfernt liegt und sofort ausgerückt ist.

Einige Wochen später erhielten zwei Feuerwehrleute des Kieler Flughafens die Rettungsmedaille des Landes Schleswig-Holstein verliehen, für die Rettung der Flugzeuginsassen unter Lebensgefahr.

Quellen

  1. Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung: Bulletin Februar 2006, Az. AX001-0/06