Lauda-Königshofen
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Die Weinstadt Lauda-Königshofen liegt im Main-Tauber-Kreis, dem nördlichsten Landkreis Baden-Württembergs zwischen der Kreisstadt Tauberbischofsheim und der Großen Kreisstadt Bad Mergentheim in der historisch als Tauberfranken bekannten Region.
Geographie
Geographische Lage
Lauda-Königshofen liegt zentral und verkehrsgünstige an der Romantischen Straße im Herzen des Lieblichen Taubertales in 189 bis 320 Meter Höhe.
Stadtgliederung
Die einzelnen Stadtteile mit Einwohnerzahl (Stand 2001): Fläche in m² (Stand 2006)
Lauda | 5.745 | 12550803 |
Königshofen | 2.815 | 13807556 |
Gerlachsheim | 1.888 | 8748150 |
Unterbalbach | 1.634 | 5175716 |
Oberlauda | 742 | 6956812 |
Oberbalbach | 698 | 7986626 |
Heckfeld | 470 | 14682601 |
Beckstein | 372 | 2882321 |
Sachsenflur | 351 | 5980458 |
Messelhausen | 336 | 8161234 |
Marbach | 262 | 131278 |
Deubach | 118 | 6220955 |
Geschichte

Am 21. Januar 1344 wurde Lauda, das bereits seit 1312 Sitz eines Amtes in der Grafschaft Rieneck war, das Stadtrecht verliehen. 1492 erfolgte die Verleihung des Marktprivilegs an Königshofen durch Kaiser Friedrich III. Im Jahre 1506 wurde Lauda Oberamtsstadt des Hochstifts Würzburg. Im Bauernkrieg fand am 2. Juni 1525 auf dem Turmberg bei Königshofen eine Schlacht zwischen den vereinigten Neckartaler und Odenwalder Haufen und der Ritterschaft unter Georg Truchsess von Waldburg-Zeil statt, in der mehrere Tausend Bauern zu Tode kamen.
Im Rahmen der Säkularisierung aufgrund des Reichsdeputationshauptschlusses kam das Gebiet der heutigen Stadt, mit Ausnahme von Deubach, Oberbalbach und Unterbalbach, die württembergisch wurden, an das Fürstentum Leiningen, wo Gerlachsheim und Lauda jeweils Sitz eines Amtes waren. Nach Auflösung des Fürstentums im Zuge der Rheinbundakte 1806 wurden diese Gebiete dann dem Großherzogtum Baden zugeschlagen. Dort wurden erneut die Bezirksämter Gerlachsheim und Lauda eingerichtet, wobei letzteres schon 1813 wieder aufgelöst wurde. 1810 kamen im Rahmen von Gebietsaustauschen auch Ober- und Unterbalbach an Baden, lediglich Deubach verblieb als Exklave bei Württemberg. Das Amt Gerlachsheim ging 1864 im Bezirksamt Tauberbischofsheim auf, aus dem 1938 der gleichnamige Landkreis wurde.
1944 wird ein Teil des physikalischen Instituts der Heidelberger Universität (inzwischen in Philipp-Lenard-Institut umbenannt) nach Messelhausen verlagert. 1947 stirbt Lenard in Messelhausen. Auf dem Turmberg fanden zu Ostern 1945 beim Einmarsch der US-amerikanischen Truppen heftige Gefechte statt, bei denen am 1. April Königshofen zu drei Vierteln zerstört wurde.
1972 wurde das württembergische Deubach nach Königshofen eingemeindet und kam so vom Landkreis Mergentheim auch zum Landkreis Tauberbischofsheim. Aber bereits ein Jahr später wurde dieser im Rahmen der Kreisreform aufgelöst. Seither gehört das Gebiet der heutigen Stadt zum Main-Tauber-Kreis. Lauda-Königshofen wurde im Zuge der Gemeindereform des Landes Baden-Württemberg zum 1. Januar 1975 aus den beiden Städten Lauda und Königshofen und einigen weiteren Gemeinden neu gebildet.
Religionen
Die meisten Einwohner sind katholisch (68,9%) oder evangelisch (17,9%). Lauda-Königshofen ist Sitz des Dekanats Lauda des Erzbistums Freiburg.
Politik
Stadtrat
Die Wahlen zum Gemeinderat am 13. Juni 2004 brachten folgendes Ergebnis:
- CDU 49,0% (-6,3) 18 Sitze (-2)
- FBL 20,9% (+13,2) – 7 Sitze (+5)
- SPD/FB 17,4% (-7,5) – 6 Sitze (-2)
- FUL 10,5% (+0,5) – 3 Sitze (=)
- Andere 2,2% (+0,1) – 0 Sitze (=)
Städtepartnerschaften
- Boissy-Saint-Léger (Frankreich)
- Paks (Ungarn)
- Rátka (Ungarn)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Im Ortsteil Königshofen befinden sich im alten Schulhaus die Veranstaltungsräume des Kulturschock e.V. Sinn und Zweck des aus der Jugendhausinitiative Königshofen hervorgegangenen Vereines mit jetzt etwa 80 Mitgliedern ist es, nicht alltägliche Kunst und Kultur im ländlichen Raum zu fördern. Das Programm sieht unter anderem Kleinkunst, Theater, Kabarett, Lesungen und Musik von regionalen bis zu internationalen Musikgruppen vor. Daneben finden regelmäßig Kinoveranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Kreismedienzentrum sowie im 2-Jahres-Rhythmus eine große Open-Air-Veranstaltung in Unterbalbach statt.
Museen
Im Ortsteil Lauda befindet sich ein Heimatmuseum.
Sport
Der FV Lauda spielte von 1997 bis 2006 in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg, wo er 2000 seine beste Platzierung als Vizemeister erreichte.
Regelmäßige Veranstaltungen
Jährlich findet um die Tauberfrankenhalle ab dem 3. Septemberwochenende die zehntägige Königshöfer Messe statt.
Weiterhin jährlich findet im Bereich der Altstadt Laudas das Laudaer Weinfest statt, das durch viele regionale Vereine getragen wird.
Zweimal jährlich findet das Heavy-Metal-Festival Keep It True in der Tauberfrankenhalle statt.
Wirtschaft und Infrastruktur
Lauda ist ein traditioneller Weinbauort im Weinbaugebiet Baden.

Verkehr
In Lauda kreuzt sich die Frankenbahn Stuttgart–Heilbronn–Würzburg mit der Taubertalbahn Crailsheim–Wertheim. Darüber hinaus gibt es Haltepunkte der Frankenbahn in Gerlachsheim und Königshofen. Ein Haltepunkt der Taubertalbahn in Unterbalbach und ein Haltepunkt der Frankenbahn in Sachsenflur bestehen inzwischen nicht mehr. Das Streckennetz gehört der Verkehrsgemeinschaft Main-Tauber an, die auch ansonsten den ÖPNV gewährleistet.
Lauda hatte früher ein bedeutendes Bahnbetriebswerk, welches als Beschäftigungsgarant zum Wachstum der Bevölkerung erheblich beitrug. Nahe der Hauptschule erinnert eine als Denkmal aufgestellte Dampflok der Baureihe 52 an diese Zeit.
Im Stadtteil Königshofen treffen die Bundesstraße 290 (Tauberbischofsheim–Westhausen) und die Bundesstraße 292 (nach Bad Schönborn) aufeinander.
Anschlussstellen an die Autobahn A 81 Richtung Würzburg/Heilbronn nur wenige Minuten von Lauda über die B 290 entfernt.
Ansässige Unternehmen
Mit der Lauda GmbH & Co. KG ist ein Unternehmen der Temperier- und Messtechnik in Lauda-Königshofen ansässig.
Bildung
Mit dem Martin-Schleyer-Gymnasium, der Realschule Lauda-Königshofen, der Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Lauda, der Turmbergschule in Königshofen (einer weiteren Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule) und zwei reinen Grundschulen in Gerlachsheim und Unterbalbach ist das dreigliedrige Schulsystem komplett in Lauda-Königshofen vertreten. Daneben bestehen mit der Florian-Geyer-Förderschule, der Schule im Taubertal für Geistigbehinderte, der Ländlichen Heimvolkshochschule Lauda, der Berufsbildungsstätte des DGB und der Schule für Musik und Tanz im Mittleren Taubertal weitere Bildungseinrichtungen.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- 1575, 12. August, Johann Gottfried I. von Aschhausen, † 29. Dezember 1622 in Regensburg, Fürstbischof von Würzburg und Bamberg.
- 1760, 10. Januar, Johann Rudolf Zumsteeg, † 27. Januar 1802 in Stuttgart, deutscher Komponist
- 1831, 21. April, Karl Dernfeld, † 16. Oktober 1879, deutscher Architekt, Baumeister des Friedrichsbades.
- 1831, 18. Juli, Johann Martin Schleyer, † 16. August 1912 in Konstanz, Entwickler der Plansprache Volapük.
- 1874, 2. April, Josef Schmitt, † 16. Dezember 1939, deutscher Politiker (Zentrum, Minister und Staatspräsident von Baden, MdR, MdL (Baden)
- 1888, 23. September, Rudolf Freidhof, † 25. Dezember 1983 in Kassel, deutscher Politiker (SPD), MdB, MdL (Hessen)
- 1944, 1. Oktober, Jürgen Hehn, deutscher Fechter, Mannschaftsweltmeister mit dem Degen 1973
- 1967, 29. Dezember, Thorsten Weidner, deutscher Fechter, Mannschaftsolympiasieger mit dem Florett 1992