Birgittenkloster Bremen


Das Birgittenkloster Bremen ist ein im Jahr 2002 gegründetes römisch-katholisches Frauenkloster des Erlöserordens (Birgittenorden) im mittelalterlichen Schnoorviertel der Hansestadt Bremen.
Es gehört anders als das einzige weitere noch bestehende Kloster des Ordens in Deutschland, das Kloster Altomünster bei Augsburg, zum so genannten Schwedischen Zweig, dessen Mutterhaus sich in Rom befindet.
Geschichte
Das Bremer Birgittenkloster ist die erste Klostergründung seit dem Mittelalter in Bremen. Im Jahre 1998 gab die Klausurtagung der Seelsorger des Dehanats Bremen unbewußt den Startschuß für das Kloster, denn es forderte einen geistlichen Ort in der Stadt. Der Bremer Propst, Msgr. Ansgar Lüttel, nahm diesen Anstoß auf, gab ihn nach Rom an die Generaläbtissin des Birgittenordens weiter und die willigte umgehend ein, ein Birgittenkloster in Bremens Altstadt zu bauen. Die Generaläbtissin des Mutterhauses in Rom, Thekla Famiglietti, erhielt dafür die Unterstützung von Papst Johannes Paul II.. Der Bremer Architekt Ulrich Tilgner wurde beauftragt, den Klosterneubau zu entwerfen. Verwirklicht wurde das Vorhaben 2001 auf der Fläche einer ehemaligen Bäckerei im Schnoorviertel nahe der Weser. In nur zwölf Monaten wurde das Kloster errichtet. Die ersten vier Schwestern kamen nach Bremen, um beim Bau die notwendigen Anregungen zu geben und Deutsch zu lernen. Es waren Schwester Henryka aus Schottland, Schwester Gloria aus Mexiko, Schwester Daniela aus Italien sowie die Oberin Mutter Walburga Hornig. Die Priorin konnte bereits Deutsch, denn sie ist die einzige gebürtige Deutsche unter den inzwischen über 600 Birgittenschwestern weltweit. Drei weitere Ordensfrauen kamen später hinzu. Am 19. Oktober 2002 weihte der Osnabrücker Bischof Dr. Franz-Josef Bode das Kloster ein. Es ist inzwischen zu ein festen Bestandteil des kirchlichen Lebens in Bremen geworden und es wird nicht nur von Katholiken, sondern auch von vielen Protestanten und Touristen besucht. Es liegt ja auch nur ein wenig abseits der Touristenroute durch den Schnoor, einer Altstadtstraße, in der im Mittelalter vermutlich die Schnüre für die Schiffe im nahen Hafen gefertigt wurden.
Klostergebäude
Der schlichte Klosterkomplex, dessen terrakottafarbener Anstrich sich von den Gebäuden der Umgebung deutlich abhebt, besteht aus drei Gebäudeteilen. Im zweigeschossigen Konvent leben die Birgitten. Markantester Teil ist der viergeschossige Bau, der wie ein Turm wirkt. Er bietet in elf Räumen bis zu 17 Gästen Übernachtungsmöglichkeiten. Im ersten Stockwerk liegen Küche, Speiseraum und Bibliothek. Ein brückenähnlicher Übergang verbindet den Turm mit dem Klausturtrakt. Für den dritten Bauteil, die Kapelle, schuf Werner Grohs aus Wernigerode ein Bleiglasfenster in Form einer Buchseite, dessen Text das Gebet der Ordensgründerin Birgitta von Schweden wiedergibt: O Herr, komm bald und mache die Nacht hell. So wie Sterbende sich sehnen, so sehne ich mich nach dir. Erfülle du meine Sehnsucht und zeige mir den Weg. Ich komme zu dir wie der Verletzte zum Arzt. Gib, o Herr, meinem Herzen Ruhe. Amen. Das Altarkreuz stammt von dem Bildhauer Günter Lang aus Eichstätt.