Zum Inhalt springen

Maxim Lwowitsch Konzewitsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. August 2007 um 14:53 Uhr durch Loveless (Diskussion | Beiträge) (Bot: Ändere: ru:Концевич, Максим Львович). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Maxim Lwowitsch Konzewitsch (russisch Максим Львович Концевич, in der Literatur meist in der englischen Form „Maxim Kontsevich“ zitiert; * 25. August 1964 in Chimki) ist ein russischer Mathematiker.

Nachdem er als Schüler Zweiter in der sowjetischen Mathematik-Olympiade wurde, studierte er Mathematik an der Lomonossow-Universität in Moskau. Ab 1985 war er Forschungsmathematiker am „Institut für Probleme des Informationstransports“ in Moskau. 1992 promovierte er an der Universität Bonn bei Don Bernard Zagier, wobei er eine Vermutung von Edward Witten über die Äquivalenz zweier Modelle der Quantengravitation bewies[1]. Er ist derzeit Professor am Institut des Hautes Études Scientifiques (IHÉS) in Bures-sur-Yvette, Frankreich, und Gastprofessor an der Rutgers University in New Brunswick, New Jersey, USA.

Auch weitere wichtige Arbeiten bewegen sich im Umfeld der mathematischen Physik, oft Ideen aus dem Umfeld der Stringtheorie folgend. Er fand eine Konstruktion für Knoteninvarianten aus Feynmanintegralen topologischer Quantenfeldtheorien[2]. Alle Vassiliev-Knoteninvarianten lassen sich so konstruieren. In der Algebraischen Geometrie fand er Methoden für das Abzählen von rationalen algebraischen Kurven auf gewissen Varietäten[3]. Dabei arbeitete er teilweise mit Yuri Manin zusammen, mit dem er eine Vermutung über „Mirrorsymmetry“ von dreidimensionalen Calabi-Yau-Mannigfaltigkeiten formulierte (siehe Floer Homologie). Ein weiteres wichtiges Resultat ist seine Quantisierung von allgemeinen Poisson-Mannigfaltigkeiten[4] und weitere Beiträge zur nichtkommutativen Geometrie.

1998 erhielt er auf dem 23. Internationalen Kongress der Mathematik in Berlin die Fields-Medaille neben Richard Borcherds, William Timothy Gowers und Curtis T. McMullen.

Siehe auch

Literatur

Quellen

  1. Intersection theory on the moduli space of curves and the Matrix Airy Function, Communications in Mathematical Physics Bd.147, 1992, S.1-23. Genauer vermutete Witten, dass eine erzeugende Funktion, mit den Schnittzahlen von Varietäten im Modulraum (Klassifikationsraum) von Kurven (vom Geschlecht g mit n ausgezeichneten Punkten) als Koeffizienten, einer exakt integrablen (Korteweg-de-Vries) Differentialgleichung genügt.
  2. Feynman diagrams and low dimensional topology, 1.European Congress of Mathematics, Paris 1992, Birkhäuser Verlag 1994, Bd.2, S.97
  3. Enumeration of rational curves via Torus Actions, in Dijkgraaf u.a. Progress in Mathematics Bd.129, 1995, S.120-139
  4. Deformation quantization of Poisson manifolds, Letters Math.Physics Bd.66, 2003, S.157-216