Speyerer Qualitätswettbewerb
Der bisher alle zwei Jahre stattfindende Speyerer Qualitätswettbewerb wurde 1992 von Prof. Dr. Hermann Hill und Prof. Dr. Helmut Klages an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften [1] ins Leben gerufen.
Der 1. Speyerer Qualitätswettbewerb 1992 knüpfte an ein Projekt des kanadischen Rechnungshofs zum Thema ”Well performing organizations“ an. Daneben wurden andere internationale Qualitätswettbewerbe, wie etwa der Malcolm Baldridge Quality Award in den USA oder der European Quality Award berücksichtigt. Aus dem privaten Management wurden vergleichend die Richtlinien DIN EN ISO 9000 ff., aus dem öffentlichen Bereich die Initiativen der Kommunalen Gemeinschaftsstelle zum Neuen Steuerungsmodell sowie der Bertelsmann Stiftung zum internationalen und nationalen Netzwerk reformorientierter Kommunen herangezogen.
Seit dem 3. Speyerer Qualitätswettbewerb 1996 sind auch Verwaltungen aus Österreich und der Schweiz dazu aufgerufen, sich am Wettbewerb zu beteiligen. Der Speyerer Qualitätswettbewerb wird seit 2002 durch das Bundesministerium des Innern in Deutschland, durch das Bundeskanzleramt in Österreich sowie durch das Bundesministerium für Finanzen der Schweiz finanziell unterstützt.
Aktuell findet 2004/2005 der 7. Wettbewerb unter dem Namen "Internationaler Speyerer Qualitätswettbewerb" statt.
Die oberste Zielsetzung des Speyerer Qualitätswettbewerbs besteht darin, innovative Weiterentwicklungen der öffentlichen Verwaltung sowie des Staats- und Verwaltungshandelns im Sinne einer integrierten Modernisierung zu fördern. Dazu zählt sowohl die Binnenmodernisierung der Organisation der öffentlichen Verwaltung in Richtung Leistungs-, Qualitäts- und Kundenorientierung als auch die Erweiterung des Blickfeldes in Richtung „Aktivierender Staat“ bzw. „Good Governance“. Darunter wird etwa die Einbeziehung der Bürgerschaft, die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, die Einbeziehung des Parlaments in die Staatsmodernisierung sowie die Koordination und Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure im Rahmen eines Strategischen Managements verstanden. Neu hinzugekommen ist mit dem aktuellen Wettbewerb die Korruptionsbekämpfung.
Dieser Zielsetzung entsprechend sind alle Organisationen, die sich selbst prüfen möchten, ob sie dem Leitbild einer modernen Verwaltung entsprechen und über Spitzenleistungen auf einzelnen Feldern verfügen, zur Teilnahme aufgerufen. Für die Wettbewerbsteilnehmer besteht darüber hinaus die Möglichkeit, sich mit anderen zu vergleichen. So lernt man eigene Stärken und Schwächen kennen, kann seine eigenen Stärken nach außen darstellen und erhält Anregungen von anderen Spitzenverwaltungen.