Friedrich Aly
Friedrich Aly (* Osmanisches Reich; † in Berlin) war Kammertürke am Hofe des Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg. Dieser hatte für seine zweite Frau, Sophie Charlotte, zwei Türken aus der siegreichen Schlacht bei Ofen im Zuge des Großen Türkenkriegs gegen das Osmanische Reich im Jahre 1686 als Leibdiener verpflichtete, nachdem diese zum Christentum konvertierten.
Der etwa 20 Jahre alte junge Mann wurde von General Barfuß aus dem Schlachtgemetzel gerettet und über Hannover nach Berlin gebracht, wo er auf den Namen Friedrich Aly getauft wurde. Hier heiratete er 1694 die Türkin Maruscha, die wie er zum Cristentum konvertiert war und nun den Taufnamen Sophie Henriette trug.
Als Kammertürke erhielt er ein stattliches Jahresgehalt von 366 Talern und das Freihaus an der Schloßstraße 6. Als die Kurfürstin starb, galt ihr letzter Gruß den beiden Kammertürken: „Adieu Aly! Adieu Hassan!“. Friedrich Aly stieg auf bis zum Stadthauptmann. Sein Urenkel Ernst August Wilhelm Aly (1768-1825) wurde Lehrer am Friedrichs-Waisenhaus und Pfarrer der reformierten Gemeinden in Jerichow und Ziesar