Schlacht bei Fleurus (1794)
Schlacht bei Fleurus | |||||||||||||||||
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Teil von: Französische Revolutionskriege | |||||||||||||||||
Datum | 26. Juni 1794 | ||||||||||||||||
Ort | Fleurus | ||||||||||||||||
Ausgang | Französischer Sieg | ||||||||||||||||
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Ersten Koalitionskrieges (1792–1797)
1792
Porrentruy – Marquain – Quiévrain – Verdun – Thionville – Valmy – Lille – Mainz (1792) – Jemappes
1793
Aldenhoven I – Namur – Neerwinden – Mainz (1793) – Famars – Valenciennes (1793) – Arlon (1793) – Hondschoote – Meribel – Avesnes-le-Sec – Pirmasens – Toulon – Fontenay-le-Comte – Cholet – Lucon – Trouillas – Dünkirchen – Le Quesnoy – Menin I – Wattignies – Weißenburg I – Biesingen – Kaiserslautern I – Weißenburg II
1794
Boulou – Landrecis – Menin II – Mouscron – Martinique – Guadeloupe – Tourcoing – Tournai – Kaiserslautern II – San-Lorenzo de la Muga – 13. Prairial – Fleurus – Kaiserslautern III – Vosges – Aldenhoven II
1795
Cornwallis’ Rückzug – Genua – Groix – Hyeres – Handschuhsheim – Mainz (1795) – Mannheim – Loano
1796
Montenotte – Millesimo – Dego – Mondovì – Lodi – Borghetto – Castiglione – Mantua – Siegburg – Altenkirchen – Wetzlar – Kircheib – Kehl – Kalteiche – Friedberg – Malsch – Neresheim – Sulzbach – Deining – Amberg – Würzburg – Neufundland – Rovereto – Bassano – Limburg – Biberach I – Emmendingen – Schliengen – Caldiero – Arcole – Irland
1797
Fall von Kehl – Rivoli (1797) – St. Vincent – Diersheim – Santa Cruz – Neuwied – Camperduin
Die Schlacht bei Fleurus in der Zeit des Revolutionskrieges wurde von der französischen Revolutionsarmee unter Jean-Baptiste de Jourdan am 26. Juni 1794 gewonnen.
(Im Waterloo-Feldzug Napoléons fanden am 16. Juni 1815 zwei weitere Schlachten in der Nähe von Fleurus statt, die als Schlacht bei Ligny und als Schlacht bei Quatre-Bras in die Geschichte einging.)
Schlachtverlauf
Die Österreicher und Verbündeten unter Feldmarschall Coburg suchten mit 46.000 Mann eine Entlastung der Belagerung von Charleroi zu erreichen, welches aber schon am Tag vorher in die Hände der Franzosen gefallen war. Sie griffen die Franzosen im Morgengrauen an und eroberten durch Erzherzog Karl das Dorf Fleurus und durch den Prinz von Oranien und Feldmarschall von Sachsen-Coburg-Saalfeld die Umgebung. Die Franzosen erhielten im Laufe des Tages Verstärkung der Truppen, die Charleroi belagert hatten und Jourdan setzte die starke Reserve ein, sodass das Gefecht mehrfach hin und her wankte. Als der Fall von Charleroi bekannt wurde, traten die Koalitionstruppen den Rückzug an. Bernadotte unter dem Kommando von General Kléber hatte entscheidenden Anteil, als er wankende Truppen aufhielt und mit 6 Bataillonen verlorenes Terrain zurückeroberte und die Österreicher bis an ihr Lager bei Chapelle d'Erlemont zurückjagte. Durch seine Tapferkeit und Erfolge in dieser Schlacht wurde er zum Brigadegeneral ernannt.
Gegen Ende der Schlacht betrug die Mannschaftsstärke der Franzosen 77.300 Mann. Die deutlichen Verluste der Franzosen mit 5.000 gegenüber ca. 200 Toten, 1.017 Verwundeten und 361 Gefangenen auf Koalitionsseite zeigen, dass es sich für die Österreicher um keine große Niederlage, eher um einen verschenkten Sieg handelte. Trotzdem war dies der Anfang vom Ende für die österreichischen Besitzungen. Für die Franzosen wurde dieser Sieg legendär, denn er stellte eine weitere Wende nach der Kanonade von Valmy und der Schlacht von Jemappes dar, infolge die Verbündeten aus Belgien zurückgedrängt, Holland und - der Rhein als "natürliche Grenze Frankreichs" - das linke Rheinufer besetzt werden konnte.
An dieser Schlacht nahmen neben General Jourdan u.a. General François-Joseph Lefebvre, General Jean-Baptiste Kléber, Jean-Baptiste Bernadotte, späterer König von Schweden und Norwegen, Nicolas-Jean de Dieu Soult und Étienne-Maurice Gérard, teil.
Erste militärische Fernaufklärung aus der Luft
Für die Schlacht bei Fleurus stieg der Arzt und Kapitän Coutelle auf französischer Seite mit dem Militärballon "Entreprenant" zur ersten Luft-Fernaufklärung der Geschichte auf. Nicolas-Jean de Dieu Soult meinte allerdings in seinen "Denkwürdigkeiten", dass diese Beobachtungen keinen Einfluss auf die Schlacht hatte. [Anmerkung: Da die Quellen nicht klar sind, könnte es bei Maubeuge zuvor die erste Luft-Aufklärung gegeben haben.]
Politische Folgen
Der Sieg bei Fleurus machte die Notstandsherrschaft des Wohlfahrtsausschusses unnötig. Er gilt deshalb als eine Ursache für den Sturz Robespierres, der bald darauf am 27. Juli erfolgte.
Literatur
- Gerhard Taddey, Lexikon der Deutschen Geschichte bis 1945. Stuttgart, 1998, p. 363.
- Die Marschälle Napoleons I. von Désiré Lacroix, Übertragen von Oskar Marschall von Bieberstein; Verlag von Heinrich Schmidt & Carl Günther, 1898
- Marschälle, Generale, Soldaten Napoleons I. von Carl Bleibtreu, 2. Aufl., Verlag Alfred Schall, Berlin, vor 1911