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Blieskastel

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Blieskastel ist eine Stadt im Saarpfalz-Kreis (Kreisstadt Homburg) im Saarland, Deutschland. Sie liegt etwa 15 km südwestlich von Homburg und 25 km östlich der Landeshauptstadt Saarbrücken.

Geographie

Blieskastel ist der Hauptort des Bliesgau. Die Stadt grenzt an die Städte Homburg und St. Ingbert, das pfälzische Zweibrücken, die Gemeinden Gersheim, Kirkel und Mandelbachtal sowie das französische Département Moselle. Durch Blieskastel fließt der Fluss Blies, von dem auch der Name der Stadt hergeleitet wird. Blieskastel liegt im Verlauf der Bliesgau-Schleife des Saarland-Rundwanderweges. Der Ortsteil Lautzkirchen liegt im Sankt Ingbert-Kirkeler Waldgebiet.

Fläche

Das Stadtgebiet umfasst zusammen eine Fläche von 108,27 Quadratkilometern.

Die Stadtfläche wird folgendermaßen genutzt:

  • 7,2 % Siedlungsfläche,
  • 4,2 % Verkehrsfläche,
  • 59,8 % landwirtschaftliche Flächen
  • 26,6 % Waldfläche

Stadtgliederung

Die Stadt hat neben Blieskastel-Mitte (Blieskastel, Lautzkirchen und Alschbach) 14 Stadtteile: Altheim, Aßweiler, Ballweiler, Bierbach, Biesingen, Blickweiler, Böckweiler, Brenschelbach, Breitfurt, Mimbach, Pinningen (vormals Neualtheim), Niederwürzbach, Webenheim, Wecklingen und Wolfersheim.

Geschichte

Seine urkundliche Ersterwähnung fand Blieskastel im Jahre 1098. In den Blieskasteler Stadtteilen gibt es jedoch Spuren, die bis in die Römerzeit hineinreichen, so dass die eigentliche Entstehungsgeschichte von Blieskastel im Dunkeln liegt. Die Geschichte der Stadt Blieskastel ist im weiteren Fortlauf der Jahrhunderte eng mit dem Namen Von der Leyen, einem ursprünglich von der Mosel stammenden Adelsgeschlecht, verbunden.

Politik

Bürgermeister

Stadtrat

Datei:Sitze BLK.png

Dem Ergebnis der Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 wird die Stadt Blieskastel von einer absoluten Mehrheit der CDU angeführt.

Vertreter im Landtag

Die Stadt Blieskastel stellt zwei Vertreter im saarländischen Landtag. Silke Kohl stammt aus dem Ortsteil Blickweiler und ist für den Abgeordneten Hermann Scharf (jetzt Bundestag) aus Oberthal in den Landtag Anfang 2006 nachgerückt. Günther Becker stammt aus Niederwürzbach und ist Vorsitzender des Innenauschusses im Saarländischen Landtag. Beide sind Vertreter der CDU.

Partnerschaften

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Der Hauptort Blieskastel besitzt mit dem Fahrplanwechsel vom 23. Mai 1991 keine Bahnverbindung mehr. Die Bliestalbahn von Homburg (Saar)Zweibrücken über Bierbach, Blieskastel nach Reinheim wurde Ende der 1990er Jahre auf einer Länge von knapp 15 km in einen Fahrradweg umgewandelt, der sich mittlerweile auf französischer Seite bis Sarreguemines erstreckt. Die Eisenbahnstrecke Saarbrücken - St. Ingbert - Zweibrücken - Pirmasens hat eine Haltestelle im Ortsteil Lautzkirchen, die circa 1,5 km vom ehemaligen Bahnhof Blieskastel entfernt liegt, einen Bahnhof im Ortsteil Niederwürzbach und einen Bahnhaltepunkt im Ortsteil Bierbach. Es bestehen Regionalbusverbindungen nach Homburg und St. Ingbert.

Die Bundesstraße 423 verläuft durch das Stadtgebiet. Von Frankreich und Mandelbachtal kommend, durchquert sie Aßweiler und Biesingen, führt von der Hochebene hinab nach Blieskastel, überquert die Blies und führt durch den Ortsteil Webenheim weiter in Richtung Homburg.

Weitere wichtige Straße sind:

Ortsansässige Unternehmen

  • Bliestal-Kliniken mit 570 Betten
  • Schaller Automation
  • Hager
  • C/E/R GmbH, Feuerwehrtechnik
  • E. Pfeifer GmbH, Klimatechnik
  • Famecha, Automobilzulieferer
  • intellicon e.K., Softwareentwicklung
  • Bliesdruckerei und Kubus Verpackungen

Gerichte

In Blieskastel befindet sich eine Zweigstelle des Amtsgerichtes Homburg (Saar), das zum Landgerichts- und OLG-Bezirk Saarbrücken gehört.

Bildungseinrichtungen

Blieskastel ist ein über die Region hinaus bedeutender Schulstandort. Neben neun Grundschulen gibt es das Von der Leyen-Gymnasium, eine erweiterte Realschule (Geschwister-Scholl-Schule) sowie eine Sonderschule (Franz-Karl-Schule) für lernbehinderte Schüler.

Sehenswürdigkeiten

Der historische Stadtkern mit dem Rathaus (im 18. Jhd. erbaut als Oberamts - und Waisenhaus), dem Herkulesbrunnen von 1691 und dem Napoleonsbrunnen („Schlangenbrunnen“) von 1804 ist geprägt durch das Zeitalter des Barock, aus dem auch die Hofratshäuser am Schloßberg stammen. Insgesamt umfasst das Ensemble Alt-Blieskastel 133 Einzeldenkmale und weitere 65 unter Ensembleschutz stehenden Gebäude.

Oberhalb der Stadt stand einst das Schloss, das im Verlauf der Französischen Revolution zum größten Teil zerstört wurde. Die einzigen erhaltenen Teile sind der Lange Bau („Orangerie“), ein im 17. Jhd. errichtetes Renaissancebauwerk, das 1982 bis 1986 restauriert wurde und nun für Vorträge, Ausstellungen und Konzerte verwendet wird, sowie die ehemalige Kirche der Franziskaner-Rekollekten und heutige katholische Pfarrkirche von 1776-1781, die die Aufgabe einer Hofkirche übernahm und darum umgangssprachlich als "Schlosskirche" bezeichnet wird. Der Plan der Kirche ist von einem franziskanischen Baumeister namens Minder, die Bauausführung leitete der gräfliche Bauinspektor Peter Reheis.

Weiter nördlich auf dem „Han“ befindet sich ein seit 2005 von den Franziskaner-Minoriten betriebenes Kloster [1] mit einer Wallfahrtskapelle, in der sich seit 1829 die Statue „Unsere Liebe Frau mit den Pfeilen“ aus Gräfinthal befindet. Auf einer südlichen Anhöhe steht eine neobarocke protestantische Kirche von 1912.

Das Wahrzeichen der Stadt ist der etwa 4.000 Jahre alte Gollenstein, der mit 6,5 m als der größte Menhir Mitteleuropas gilt. Er steht auf dem Höhenrücken zwischen Blieskastel und Alschbach.

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Trofeo Karlsberg die Stadt ist Partner dieses jährlich am Wochenende nach Fronleichnam stattfindenden Junioren Weltcup Radrennen.
  • Juni: Blieskasteler Altstadtfest
  • Juli: Webenheimer Bauernfest, eines der größten Volksfeste im Südwesten Deutschlands
  • Juli: Saarpfälzische Sommerakademie, Kurse der Freien Kunstschule Saarpfalz in der Orangerie und ihrer Umgebung
  • Oktober: Oktoberfest Blieskastel

Sport

Blieskastel ist die Heimatstadt des ehemaligen Handball-Bundesligisten TV Niederwürzbach. Seine Heimspiele trug der Verein jedoch nicht in Niederwürzbach aus, sondern im Sportzentrum von Homburg-Erbach.

Persönlichkeiten

Fotogalerie

Der Lange Bau (Orangerie) in Blieskastel, Rest der Schlossanlage
Gollenstein, ein Menhir bei Blieskastel

Literatur

Lamla, Michael und Gertraud: Das Franziskanerkloster Blieskastel 1775-1802. Verlag Die Mitte, Saarbrücken 1994, ISBN 3-921-23671-1

Quellen

  1. Franziskaner-Minoriten übernehmen Kloster Blieskastel'' Auf: www.katholische kirche.de