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Bürgerspital zum Heiligen Geist

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Das Bürgerspital zum Hl. Geist in Würzburg geht auf Johann von Steren (etwa 1270–1329) und seine Gattin Mergardis zurück. Johann von Steren war ein Würzburger Patrizier ministerialischer Herkunft. Er überließ um 1316 sein Anwesen Semmelstraße 2 zur Aufnahme pflegebedürftiger Menschen und begründete damit die ab dem 16. Jahrhundert „Bürgerspital zum Heiligen Geist“ genannte Stiftung. Es gab danach weitere Zustiftungen durch Würzburger Bürger, die größte durch die Gebrüder Teufel im Jahr 1340 mit ihren Besitztümern im Dorf Laub. Die Heilig-Geist-Taube als Wappen und die Verpflichtung, dem Heiligen Geist und den Kranken zu dienen, soll auf den Orden vom Heiligen Geist in Rom zurück gehen.

Baugeschichte

Der Baukomplex besteht aus Spitalbau, Wirtschafthof und Kirche, die einen Hof umschließen. Zerstörungen ereigneten sich 1571, 1582 und die Bombardierung 1945. Der Komplex wurde immer wieder aufgebaut. Erwähnenswert sind auch die Bürgerspital-Weinstuben, in denen Weine des Bürgerspitals und fränkische Brotzeiten angeboten werden.

Alten- und Pflegeheime

Heute ist die Stiftung in der geriatrischen Rehabilitation tätig, unterhält Alten- und Pflegeheime für ca. 750 Menschen, u. a. in der Theater-/Semmelstraße, der Sanderau, im Frauenland und betreibt das Weingut Bürgerspital. Aus dem Verkaufserlös der Weine (unter anderem aus dem weltberühmten Würzburger Stein) werden die Einrichtungen des Bürgerspitals mitfinanziert. Jeder Pründner erhält nach altem Brauch täglich 1/4 l Wein. Aufnahme finden nur gebürtige Würzburger.

Weingut Bürgerspital Zum Hl. Geist

Das Weingut bewirtschaftet seit 1319 besonders Hang- und Steillagen und ist Gründungsmitglied des VdP Franken. Es erhielt 2006 drei Trauben vom Weinführer Gault Millau. Es verfügt über 140 ha Weinbauflächen im Maindreieck und im Steigerwald. Die Rebsorte Riesling ist mit über 30 % vertreten. Die Weine werden in Edelstahlgebinden vergoren und in Eichenholzfässern gereift. Das Bürgerspital ist auch vereidigter Messweinlieferant. Die Weine werden in Bocksbeutelflaschen ausgeliefert mit dem Kennsiegel eines eingeprägtem Schulterwappens in Form einer fliegenden Taube.

Die Einzellagen sind angesiedelt in Würzburg (Stein, Stein-Harfe, Abtsleite, Innere Leiste, Pfaffenberg), Randersacker (Teufelskeller, Pfülben, Marsberg), Gössenheim (Homburg), Himmelstadt (Kelter), Leinach (Himmelberg), Thüngersheim (Scharlachberg), Veitshöchheim (Sonnenschein), Frickenhausen (Kapellenberg) und Michelau (Vollburg).

Wie die anderen beiden großen Würzburger Weingüter bietet das Weingut Bürgerspital Kellerführungen an und hat einen Direktverkauf für private Kunden. Die Kellerführung beginnt am Eingang zum barocken Innenhof. Zunächst wird die Kapelle mit der Grabplatte des Begründers der Stiftung von Steren besichtigt, danach der barocke Innenhof und der Garten hinter dem Gebäudekomplex. Dann geht es hinunter in den Weinkeller, der Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut wurde und im Krieg als Luftschutzbunker diente, aber nicht zerstört wurde. Die Weintrauben werden mitten in die Stadt ins Bürgerspital angeliefert und zu Wein verarbeitet. Von älteren Weinjahrgängen werden in der "Schatzkammer" Flaschen bis zum Verkauf aufbewahrt.