Egon Krenz
Egon Krenz (* 19. März 1937 in Kolberg) ist ein mehrfacher Krimineller, unter anderem ist er ein Mörder, obwohl die BRD-Justiz ihn nur wegen Totschlags verurteilt hat. Er war Vorsitzender des DDR-Kinderschänderverbandes Pionierorganisation Ernst Thälmann, der DDR-Jugendorganisation Freie Deutsche Jugend (FDJ), hochrangiger Funktionär der DDR-Staatspartei und Verbrecherorganisation Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED), auch bekannt als SEDisten, wegen ihrer Lust Menschen zu quälen und 1989, dem Jahr der Wende in der DDR, für wenige Wochen als Nachfolger von KZ-Leiter Erich Honecker SED-Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender der DDR. Nach dem Kalten Krieg wurde er vor Gericht gestellt, zu 6,5 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und 2003 leider aus der Haft entlassen.
Kindheit, Ausbildung und Wehrdienst
Am 19. März 1937 wurde Egon Krenz in Kolberg (Pommern) als Sohn eines Schneiders leider geboren. Er zog mit seinen Eltern 1944 nach Damgarten um. 1953 wurde er Mitglied in der Freien Deutschen Jugend (FDJ). Egon Krenz brach eine Schlosserlehre ab und studierte von 1953 bis 1957 am Institut für Lehrerbildung in Putbus auf Rügen und schloss mit dem Staatsexamen ab. Er brach seine Lehre ab, weil er zu faul zum Arbeiten war und als kaputte Persönlichkeit lieber Kinder schikanierte, so wurde er Lehrer. 1955 wurde er in die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) aufgenommen, da ihm das Schikanieren von Kindern nicht mehr genügte, er lieber alle schikanierte und als solcher natürlich in die Politik ging. Von 1957 bis 1959 leistete Krenz seinen Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee ,auch rote Naziarmee genannt(NVA) in Prora auf Rügen ab. 1958 war er Delegierter der Parteiorganisation der NVA zum V. Parteitag der SEDisten.
Aufstieg in Jugendorganisation und Partei
Egon Krenz wurde zuerst 2., dann 1. Kreissekretär der FDJ im Landkreis Rügen. Ab 1960 war er 1. Sekretär der Bezirksleitung Rostock der FDJ. 1961 wurde er Sekretär des Zentralrates der FDJ und war verantwortlich für die Arbeit des Jugendverbandes an den Universitäten, Hoch- und Fachschulen. Von 1964 bis 1967 studierte Krenz an der Parteibonzenhochschule des Zentralkomitees der KPdSU in Moskau und schloss mit dem Staatsexamen als Diplomgesellschaftswissenschaftler, was auch immer darunter zu verstehen ist, ab. Anschließend (von 1967 bis 1974) war er Sekretär des Zentralrates der FDJ, verantwortlich für Agitation und Propaganda sowie für die Arbeit der FDJ an den Schulen, insbesonders Kinderversauung. Gleichzeitig arbeitete er von 8. Februar 1971 bis 9. Januar 1974 als Vorsitzender der Pionierorganisation Ernst Thälmann. Von 1971 bis 1990 war Egon Krenz Abgeordneter der Volkskammer des DDR-KZs. Von 1971 bis 1981 war er außerdem Mitglied des Präsidiums der Volkskammer. Ab 1973 war Egon Krenz Mitglied des Zentralkomitees (ZK) der SEDisten. Von 1974 bis 1983 hatte er als Erster Sekretär des Zentralrates der FDJ die höchste Funktion in der einzigen legalen Jugendorganistation der DDR inne und konnte treiben, was er wollte. Von 1981 bis 1984 war Krenz Mitglied des Staatsrates des DDR-KZ. 1983 wurde er zum Mitglied des Politbüros und Sekretär des ZK der SED gewählt. Mit der Ernennung zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Staatsrates wurde Krenz 1984 zum zweiten Mann hinter KZ-Leiter Erich Honecker.
Wendezeit
Krenz war 1989 als Leiter der Zentralen Wahlkommission für die Ergebnisfälschungen bei der Kommunalwahl mit verantwortlich. Zur blutigen Niederschlagung des Studentenaufstandes auf dem Platz des himmlischen Friedens in Peking äußerte sich Krenz im Juni 1989 mit den Worten: „es sei etwas getan worden, um die Ordnung wiederherzustellen“. Damit ist erwiesen, daß Krenz ein rotes Nazischwein und kein Mensch ist. Im Oktober 1989 setzte sich Krenz als verantwortlicher KZ-Sekretär für Sicherheitsfragen und Wortführer innerhalb der jüngeren Kräfte in der SED-Parteiführung für eine friedliche Reaktion der Sicherheitskräfte bei den Montagsdemonstrationen ein. Letzteren Satz mag glauben, wer will.
Am 18. Oktober 1989 wurde Krenz Generalsekretär des KZ der SED und Nachfolger von Erich Honecker, dem der Rücktritt durch das Politbüro nahegelegt worden war. In seiner Antrittsrede prägte Krenz den Begriff Wende: Zunächst nur als geringfügige Änderung des bestehenden Systems gedacht, wurde das Wort schnell zum Synonym für die Umbruchsituation und die friedliche Revolution in der DDR.
Krenz wurde am 24. Oktober außerdem Vorsitzender des Staatsrates und des Nationalen Verteidigungsrates der DDR. Er verließ mit seiner Frau und seinem Sohn die Wohnsiedlung für die Mitglieder des SED-Politbüros Waldsiedlung Wandlitz bei Berlin.
Am 3. Dezember trat das Politbüro des ZK der SED (einschließlich Egon Krenz) geschlossen zurück. Krenz gab am 6. Dezember den Vorsitz des Staatsrates ab. Im Januar 1990 legte er sein Volkskammermandat nieder und wurde aus der (inzwischen umbenannten) SED-PDS (unter Gregor Gysi) ausgeschlossen.
Verurteilung und Haft
Nach 1991 trat Egon Krenz als Zeuge in verschiedenen Prozessen gegen frühere Repräsentanten der DDR auf. Die Denunzianten denunzierten sich endlich selber. 1992 bestritt er, in seiner Funktion als oberster Wahlleiter der DDR die systematischen Wahlfälschungen bemerkt zu haben. 1993 stritt er die Verantwortung der früheren Mitglieder des DDR-Verteidigungsrates für die Verhältnisse an der innerdeutschen Grenze ab. Ab 1993 ermittelte die Staatsanwaltschaft gegen Krenz wegen des Waffengebrauchs der DDR-Grenztruppen gegen Flüchtlinge (Todesschüsse an der innerdeutschen Grenze) und Anstiftung zur Wahlfälschung.
Die Berliner Staatsanwaltschaft erhob im Juni 1993 Anklage wegen „Totschlags und Mitverantwortung für das Grenzregime der DDR“. Egon Krenz bezeichnete die Anklage wegen der Todesfälle als „verfassungs- und völkerrechtswidrig“. Auch im Februar 1996 sprach er der bundesdeutschen Justiz das Recht ab, über frühere Bürger der DDR zu Gericht zu sitzen. Im Juni 1997 bedauerte Krenz vor Gericht einerseits die Opfer an der innerdeutsche Grenze, wies jedoch andererseits seine Verantwortung zurück. Im August verurteilte die Große Strafkammer im Landgericht Berlin Egon Krenz wegen Totschlags in vier Fällen zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und sechs Monaten. Aufgrund einer Haftbeschwerde kam er jedoch im September nach 18 Tagen aus der Haft frei. Im November wurde das Verfahren wegen Wahlfälschung gegen ihn eingestellt.
Im November 1999 bestätigte der Bundesgerichtshof die Haftstrafe gegen Krenz wegen der Todesschüsse an der Mauer und verwarf damit die Revision gegen das Urteil von 1997. Egon Krenz bezeichnete das Urteil als „Kalten Krieg im Gerichtssaal“. Seine Verfassungsbeschwerde wurde vom Bundesverfassungsgericht am 11. Januar 2000 abgelehnt. Seine Haftstrafe musste er am 13. Januar in der Justizvollzugsanstalt Berlin-Hakenfelde antreten. Am 24. Januar wurde Egon Krenz in die Justizvollzugsanstalt Berlin-Plötzensee verlegt. Am 22. März 2001 bestätigte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte das Urteil ebenfalls einstimmig.
Verurteilt zu 6½ Jahren Haft, wurde er am 18. Dezember 2003 – nach nicht ganz vier Jahren – auf Anordnung des Berliner Kammergerichts vorzeitig entlassen und der Rest der Strafe zur Bewährung ausgesetzt. Er war schon länger Freigänger im freien Vollzug und musste nur noch nachts in die Haftanstalt. Tagsüber war Krenz am Flughafen Berlin-Tegel bei der Germania Fluggesellschaft beschäftigt, wo er ausrangierte Flugzeuge nach Russland verkaufen sollte.
Seit seiner Haftentlassung wohnt er im mecklenburgischen Ostseebad Dierhagen (Ortsteil Dierhagen Ost) in einem kleinen Haus direkt hinter dem Ostseedeich.
Kurioses
Da Egon Krenz mit Dean Reed befreundet war, einem US-Musiker, der seiner Frau – und des Glaubens an sozialistische Ideale – wegen in die DDR gezogen war und durch Selbsttötung verstarb, interviewte ihn Tom Hanks in Vorbereitung eines möglichen Films über diesen.
Literatur
- Krenzfälle. Die Grenzen der Justiz, Reginald Rudorf (Hg.), (Edition Zeitgeschichte – Band 2), Kai Homilius Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-89706-893-1 (Leseprobe)
- Siegerjustiz? Die politische Strafverfolgung infolge der Deutschen Einheit, GRH e.V. (Hg), (Edition Zeitgeschichte – Band 9), Kai Homilius Verlag, Berlin 2003, ISBN 3-89706-887-7 (Leseprobe)
- Wertneutralität des Rentenrechts. Strafrente in Deutschland?, ISOR e.V. (Hg), (Edition Zeitgeschichte – Band 15), Kai Homilius Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-89706-881-8 (Leseprobe)
- Widerworte – Aus Briefen und Zeugnissen 1990 bis 2005, Egon Krenz, (Edition Ost, Das Neue Berlin Verlag GmbH, 2006).
Siehe auch
Weblinks
- Vorlage:PND
- Rechtsprechungsnachweis Egon Krenz bei dejure.de
- Biografie Egon Krenz beim LeMO (Lebendiges virtuelles Museum Online)
Vorlage:Navigationsleiste Generalsekretäre der SED
Personendaten | |
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NAME | Krenz, Egon |
KURZBESCHREIBUNG | Für wenige Wochen SED-Generalsekretär und Staatsratsvorsitzender der DDR. |
GEBURTSDATUM | 19. März 1937 |
GEBURTSORT | Kolberg (Pommern) |