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Erste Schlacht bei Höchstädt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Erste Schlacht von Höchstädt (1703)
Teil von: Spanischer Erbfolgekrieg

Schematische Darstellung der Schlacht, am nördlichen Ufer der Donau
Datum 20. September 1703
Ort Höchstädt an der Donau
Ausgang Sieg Frankreichs und Bayerns
Konfliktparteien

Habsburgerreich
Datei:Flagge Königreich Preußen ab 1701.GIF Königreich Preußen

Datei:Bandera de Luis XIV.gif Frankreich
Kurfürstentum Bayern

Befehlshaber

General Limburg Styrum
Leopold I. (Anhalt-Dessau)

General Claude de Villars
Kurfürst Maximilian II. Emanuel

Truppenstärke

16.000 Mann

24.000 Mann

Verluste

5.000 Tote, Verwundete und Gefangene
37 Kanonen

1.000 Tote und Verwundete

Die Erste Schlacht von Höchstädt war eine Auseinandersetzung im Spanischen Erbfolgekrieg von 1701-1714 und fand am 20. September 1703 nahe Höchstädt an der Donau, in Bayern statt. Die Schlacht resultierte in einem französisch-bayrischen Sieg unter Befehl von General Villars gegen die Österreicher und Brandenburger unter Kommando von Graf Limburg Styrum.

Vorgeschichte

Am 5. September 1603 besetzten Reichstruppen unter Kommando des Markgrafen Ludwig von Baden überraschend das neutrale Augsburg. Dadurch das die Donau damit umgangen wurde, konnte jetzt das Kurfürstentum Bayern von Westen her unmittelbar bedroht werden. Der französische General Villars und der bayerische Kurfürst Max Emanuel folgten dem Gegner, wagten ihn aber nicht in seiner verschanzten Stellung bei Augsburg anzugreifen. Nördlich der Donau hatte der Markgraf ein Korps von 16.000 Mann unter Kommando des Grafen Styrum zurückgelassen, das am 18. September 1603 nach Osten vorzurücken begann und 3 Tage später am 19. September Höchstädt erreichte. Als General Villars und der bayerische Kurfürst Max Emanuel von dieser Bewegung erfuhren, setzten sie unverzüglich ihre südlich von Donauwörth stehenden Truppen in Marsch und überschritten die Donau, um mit ihren 17.000 Mann Styrum von Osten anzugreifen, während das bei Dillingen stehende französische Korps d’Usson mit 7.000 Mann den Feind im Rücken packen sollte.

Schlachtverlauf

Das weiträumig angelegte konzentrische Vorgehen misslang zunächst, da das Korps d’Usson zu früh angriff und vom österreichischen Grafen Styrum mit Übermacht zurückgeschlagen wurde. Dann aber traf die Hauptmacht unter Kommando von Villars und Max Emanuel ein, womit sich das Blatt wendete und diese das Reichsheer aufrollten, bevor es diesem gelang sich zurückzuziehen und neu Stellung zu beziehen.

Nur dem Standhalten der preußischen Nachhut unter dem Fürsten Leopold von Anhalt-Dessau hatte es dem Österreicher Styrum zu verdanken, dass er mit der verbliebenen Armee das schützende Nördlingen erreichte.

Nachwirkungen

Die Verluste des Reichsheeres betrugen etwa 5000 Mann, zum größeren Teil Gefangene. 37 Geschütze und fast der ganze Train fielen den Franzosen und Bayern in die Hände. Deren Verluste betrugen etwa 1000 Tote und Verwundete.

Literatur

  • Winston Churchill; Geschichte, Band III - Das Zeitalter der Revolutionen, Scherz & Coverts Verlag, Stuttgart 1957
  • John B. Hattendorf: Die Ursprünge des Spanischen Erbfolgekrieges, in: Wie Kriege entstehen. Zum historischen Hintergrund von Staatenkonflikten, hg. von Bernd Wegner, Paderborn 2000 (Krieg in der Geschichte 4), S. 109 ff.
  • Karl Staudinger: Geschichte des kurbayerischen Heeres unter Kurfürst Max II. Emanuel. 1680-1726, München 1904-1905 (Geschichte des bayerischen Heeres 2,1/2)