Bergheim (Flachgau)
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Bergheim ist eine Gemeinde am Stadtrand Salzburgs im Salzburger Land im Bezirk Salzburg-Umgebung in Österreich mit 4.839 Einwohnern (2001).
Geografie
Die Gemeinde Bergheim liegt im Bezirk Flachgau, unmittelbar am nördlichen Stadtrand Salzburgs im gleichnamigen Bundesland. Auf einer Fläche von etwa 15 km² leben etwa 4900 Menschen mit Hauptwohnsitz in den insgesamt 11 Ortsteilen Bergheim, Fischach, Gaglham, Hagenau, Kemating, Lengfelden, Maria Plain, Muntigl, Radeck-Kasern, Siggerwiesen und Voggenberg.
Bergheim liegt im nördlichen Alpenvorland, wird im Süden durch die Stadt Salzburg, im Westen durch den Fluss Salzach, im Norden durch die Gemeinde Anthering und im Osten durch die Gemeinden Elixhausen und Hallwang bzw. die Salzburg (Stadt)begrenzt.
Geologisch gesehen besteht Bergheim aus vielen kleinen Erhebungen und Senken, die durch Ausläufer eiszeitlicher Gletscher, bzw. Flüsse entstanden sind. Der heutige Ortskern liegt leicht erhöht (435 m ü. d. M) und steigt weiter zum Plainberg an (562 m ü. d. M.). Der Voggenberg bildet mit dem Hochgitzen (674 m ü. d. M.) die höchste Erhebung.
Neben dem Fluss Salzach gibt es noch mehrere kleinere Bäche. Der größte von diesen ist die Fischach, ein Abfluss des Wallersees, der über Elixhausen in das Gemeindegebiet kommt und durch die Ortsteile Lengfelden und Fischach fließt und bei Muntigl in die Salzach mündet. Im Ortsteil Fischach zweigt ein Seitenarm der Fischach ab, der Mühlbach. Dieser mündet bei Muntigl wieder in die Fischach. Weitere Bäche heißen Plainbach, Bruck- und Frauenbach, Ehrenbach.
Geschichte
Das Gebiet des heutigen Bergheim ist bereits seit dem ausgehenden Paläolithikum (10.000 v. Chr.) besiedelt, was durch einen Fund am Muntiglerhügel bezeugt ist.
Weitere Funde aus dem Neolithikum (3. Jahrhundert. v. Chr.), eine Höhensiedlung am Muntiglerberg sowie eine Bergsiedlung am Hochgitzen, deuten auf eine ununterbrochene Besiedelung des Gebietes hin. Auch am Plainberg und in Lengfelden gab es Hinweise auf derartige Siedlungen.
Im 1. Jh. v. Chr. besiedelten die Kelten das Gebiet. Im Jahre 15. v. Chr. besetzten erstmals die Römer die Gegend und ein Jahr später wurde das keltische Königreich Noricum Teil des Römischen Reiches. Aus dieser Zeit stammen vermutlich auch jene beiden römischen Gutshöfe, die man in Kerath und Kemating ausgegraben hat. Im Jahr 488 n. Chr. zog die römische Besatzung auf Befehl König Odoakers ab.
Um 650 begannen die Bajuwaren den Raum Salzburg zu besiedeln. Im Jahr 1896 fand man nahe der heutigen Pfarrkirche eines der größten Gräberfelder des Flachgaus, das auf diese Zeit zurückgeht.
Der Name Fischach taucht bereits um 700 auf und 788 ist im Güterverzeichnis Bischof Arnos von einer Kirche „Ad Fischaha“ (zur Fischach) die Rede, deren Lage aber bis heute nicht geklärt ist.
Der Name Bergheim stammt ziemlich sicher aus dieser Zeit, da es sich bei der Silbe „-heim“ um typisch bajuwarische Namen für Ortsneugründungen aus dieser Zeit handelt. Die erste urkundliche Erwähnung geht auf das Jahr 927 zurück, als Erzbischof Adalbert dem Diakon Reginold eine Kirche samt Gut übergibt, deren Reste man unter der heutigen Pfarrkirche vermutet. Möglich, dass die zu dieser Zeit ansässigen Geschlechter (Itzlinger oder Fischacher) neben dem Gut auch eine Burg besaßen, worüber es jedoch keine Aufzeichnungen gibt.
Im 12. und 13. Jh. hatten die Herren von Bergheim bedeutende Positionen rund um die Erzbischöfe inne, was sich auch auf die Stellung von Bergheim auswirkte: man hatte ein eigenes Gericht, Fischrechte sowie Zehente und Güter im Gemeindegebiet.
Als Ende des 14. Jh. die Geschlechter der Bergheimer und Radecker erloschen, wurde der Grundbesitz vom Erzbistum Salzburg verwaltet, das Gericht verlegt nach Radeck, wo die Freiherrn von Rehlingen 1670 die Burg neu aufgebaut hatten. Heute erinnert daran nur mehr eine Burgkapelle.
Während der Franzosenkriege (1792 bis 1815) wurden große Teile Bergheims zerstört, als die französische Armee bei Laufen die Salzach überquert hatte und danach gegen Salzburg vorrückte. In dieser Zeit wechselte Bergheim mehrmals die Besitzer. Als das Bundesland Salzburg Im Jahr 1816 von Bayern zu Österreich überging, wurde Bergheim zum unmittelbaren Grenzort.
Der Standort Bergheim ist bis heute wichtig geblieben. Als Wohnort profitiert es vor allem von der unmittelbaren Nähe zur Stadt und von der trotzdem ruhigen Lage im Grünen.
In den letzten Jahren setzte man für die Wohnqualität viele wichtige Projekte um:
- neue Wohnbauten
- Renovierung Volks- und Hauptschule
- Ortsunterführung
- Bau des Altenheimes
- Kreisverkehr und 2-spurige Schnellstraße für den Pendlerverkehr zwischen Stadt Salzburg und dem nördlichen Flachgau
- Verlegung bzw. Neubau des Schwimmbades zu einem Erlebnisbad
In einer Planungsphase befindet sich derzeit das Projekt Ortsumfahrung mittels Tunnel, der die stark befahrene Ortsdurchfahrt zukünftig entlasten soll.
Wappen
Das Wappen der Gemeinde ist: „In goldenem Schild ein grüner Dreiberg, auf dessen Mittelkuppe ruhend ein achtspeichiges rotes Wagenrad.“ Die Berge stellen die drei höchsten Erhebungen Bergheims dar (Hochgitzen, Plainberg und Muntigler Berg) Das Wagenrad weist auf die früheren Herren von Radeck hin.
Wirtschaft
In den letzten 20 Jahren erlebte Bergheim auf Grund seiner Lage auch einen bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung. Das Handelszentrum zwischen Bergheim und Lengfelden beherbergt wichtige nationale und internationale Firmen. Im Gebiet Lengfelden Siedlung – Kasern siedelten sich vor allem wichtige Betriebe im Modebereich an. Die Lage in der Stadtregion Salzburg sowie die Verkehrsanbindungen etwa an die S-Bahn Salzburg, sowie die Westautobahn (A1) dürften hierfür verantwortlich sein. Begleitend erlebt auch der Tourismus einen Aufschwung. Viele Festspielgäste residieren in Bergheim, um neben dem Kulturellen auch die Natur der Region zu genießen.
Verkehr
Die Stadt Salzburg ist von Bergheim aus mit der S-Bahn Linie S1 in wenigen Minuten erreichbar, zum Hauptbahnhof benötigt man auf diese Weise 7 Minuten. Zudem verbindet die Albus-Linie 21 den S-Bahnhof Bergheim mit dem Ortszentrum, dem Ortsteil Lengfelden und Lengfelden Siedlung und führt weiter in die Stadt Salzburg. Außerdem verbindet ein Ortsverkehr (Linie 310) den Bahnhof Bergheim mit dem Ortskern und den Ortsteilen Fischach und Voggenberg. Der Ortsteil Viehausen ist mit der Postbuslinie 120 (Richtung Mattsee) mit der Stadt verbunden.
Freizeit
Im Sportbereich wirkt neben den Wanderwegen und dem Tauernradweg vor allem das Erlebnisbad als Besuchermagnet, der sich nicht nur auf die Gemeinde Bergheim beschränkt. Im Winter gibt es neben dem Eislaufplatz auch Langlaufrouten. Ganz in der Nähe lädt der Daxlueg zum Schlittenfahren ein. Das Mode Event Center ist seit mehreren Jahren nicht nur Ort von Veranstaltungen der Mode-Branche, sondern dient auch regelmäßig als Ballhaus für verschiedene Abschluss-Bälle Salzburger Schulen. Astronomie-Interessierte finden sich gerne am Voggenberg ein, wo Salzburg’s Volkssternwarte der Öffentlichkeit zugänglich ist.
Sehenswertes
Wallfahrskirche Maria Plain
Auf dem Plainberg bei Bergheim steht Maria Plain, eine der wichtigsten Wallfahrtskirchen Österreichs. Diese im Barockstil von G. A. Dario im 17. Jahrhundert errichtete Kirche ist in einem gemütlichen Spaziergang von Bergheim erreichbar und bietet bei schönem Wetter eine herrliche Sicht auf die Stadt Salzburg und die Alpen.
Die barocke Pfarrkirche von 1695
In der unmittelbaren Umgebung der Stadt Salzburg gehört die Pfarrgemeinde Bergheim mit der Dekanatskirche St. Georg zweifelsfrei zu den interessantesten und bedeutendsten Kirchen. Obzwar von ihrer Bausubstanz her das hohe Alter nicht erkennbar ist, hat dieser einmalige, weit in die Landschaft ragende Ort seit dem 8. Jahrhundert eine ungebrochene Ausstrahlung. (Johannes Neuhardt)
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Stille-Nacht-Kapelle in Oberndorf, die mit der S1 in 15 Minuten erreichbar ist.
Fischachbrücke in Lengfelden
Erwähnenswert ist die inzwischen verbreiterte Fischachbrücke, die vom berühmten Dombaumeister Santino Solari erbaut wurde.
Gescheitertes Senderprojekt
In Bergheim sollte zu Beginn der 1960er Jahre ein Großsender für Mittelwelle mit zwei je 200 Meter hohen Sendemasten entstehen. Allerdings wurde dieses Projekt, nachdem man schon mit dem Bau des Sendergebäudes begonnen hat, aufgegeben, da man befürchtete, daß die Antennenmasten den Flugverkehr gefährden würden ( Quelle: http://members.aon.at/wabweb/frames/radioaf.htm )
Bildung
Bergheim verfügt über zwei Kindergärten - einen in Lengfelden und einen in Bergheim. Im Ort befinden sich die Volks- und Hauptschule Bergheim.
Politik
Bürgermeister ist seit 1989 Josef Moßhammer (1932) von der ÖVP. Die Gemeindevertretungswahlen am 7. März 1999 hatten folgendes Ergebnis:
- SPÖ: 21,83 % (4 Mandate)
- FPÖ: 21,87 % (5 Mandate)
- ÖVP: 56,31 % (12 Mandate)
Die Bürgermeisterwahl 2004 konnte Josef Moßhammer mit knapp 70 Prozent der abgegebenen Stimmen erneut für sich entscheiden. Die Gemeindevertretungswahlen hatten folgendes Ergebnis:
- SPÖ: 24,37 % (5 Mandate)
- FPÖ: 13,08 % (2 Mandate)
- ÖVP: 62,55 % (14 Mandate)