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Schottland

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Schottland (Gälisch: Alba, lat.-kelt.: Caledonia) ist ein Land im Nordwesten Europas und Teil des Vereinigten Königreichs von Großbritannien und Nordirland. Schottland besteht aus dem Festland (auf der Insel Großbritannien) und mehreren Inselgruppen, nämlich den Shetlandinseln, Orkney und den inneren und äußeren Hebriden.

Schottland
Scotland (Scots/Englisch)
Alba (Gälisch)
Das Andreaskreuz, die Nationalflagge Schottlands Datei:Wappen Schottlands.jpg The Lion Rampant, die Flagge des schottischen Königs
(Details) (Details) (Details)
Erster Minister Jack McConnell
Hauptstadt Edinburgh
Fläche 78,782 km²
Bevölkerung 5.062.011 (2001)
Bevölkerungsdichte 64 Einwohner pro km²
Währung Pfund Sterling mit eigenen schottischen Noten der Bank of Scotland, Royal Bank of Scotland (beide Edinburgh) und Clydesdale Bank (Glasgow); Münzen wie in England.
Zeitzone UTC, Sommerzeit: +1 UTC
Nationalhymne Flower o Scotland
Internet TLD .gb und .uk (keine eigene).
Lage Schottlands im Vereinigten Königreich

Geographie

Schottland bildet den nördlichen Teil der Insel Großbritannien.

Schottland teilt sich in drei geographische Regionen auf: den Highlands, den Lowlands und den Southern Uplands. Der höchste Berg Schottlands ist der Ben Nevis, bei Fort Williams. Er gehört zu den Munros.

Die südlich gelegenen Lowlands sind stärker von England geprägt, aufgrund des leichteren Zugangs zu diesen Regionen. So ergaben sich die kulturellen Unterschiede in den beiden Gebieten.

Schottland bedeckt in etwa ein Drittel der Fläche von Großbritannien.

Bevölkerung

Die Schotten stammen ethnisch von den Angelsachsen, Kelten und Skandinaviern ab, haben zum Teil aber auch irische Einflüsse. Die meisten sprechen Englisch oder Scots, auch als 'Lallans', d.h. 'Lowlands' bekannt. Eine Minderheit, größtenteils vertreten auf den westlichen Inseln und in Glasgow, spricht noch schottisches Gälisch. Vor der Vereinigung mit England im Jahr 1707 wurde Scots in den Gerichten und im schottischen Parlament gesprochen.

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Schottlands

  • 3000 v.Chr. Erste menschliche Siedlungen. Die frühesten Einwohner sind Jäger und Fischer und erreichen Schottland wahrscheinlich über eine alte Landbrücke vom europäischen Festland.
  • 82-208 n.Chr. Die Römer marschieren mehrmals in die Region ein, können aber keine dauerhafte Herrschaft aufrichten. Der Hadrianswall wird in den Jahren 122 bis 128 zwischen den Mündungen von Tyne und Solway gebaut und wird zur endgültigen Nordgrenze von Römisch-Britannien.
  • 503 Die Skoten, Kelten aus Irland, landen an der Westküste Schottlands.
  • 843 Kenneth Mac Alpin vereint die Skoten und Pikten als eine Nation. Diese keltische Monarchie dauert bis zum Ende der Regentschaft von Macbeth im Jahre 1057.
  • 1057 Malcolm III. tötet Macbeth und wird König. Unter seiner Herrschaft wird der englische Einfluss stark.
  • 1296 Annexion Schottlands durch den englischen König Edward I.
  • 1314 Schlacht von Bannockburn: Die Schotten unter Robert the Bruce schlagen die Engländer, angeführt von Edward II.
  • 1320 Die Erklärung von Arbroath wird aufgesetzt. Sie soll den Papst dazu bringen, die schottische Unabhängigkeit von England anzuerkennen. Der Papst akzeptiert die Erklärung.
  • 1603 James VI. von Schottland wird König James I. von England. So werden die beiden Kronen vereinigt. Schottland und England bleiben separate Königreiche unter einem Monarchen.
  • 1707 Act of Union: Schottland wird formal mit England zum Königreich Großbritannien vereinigt. Schottland löst sein Parlament auf und schickt Abgeordnete ins Parlament von Westminster.
  • 1820 Die industrielle Revolution erreicht Schottland. Schiffsbau, Kohlebergbau, Eisen- und Stahlhütten ersetzen die Textilwirtschaft als Schottlands Haupt-Industrie.
  • 1975 Das erste Öl wird von der Nordsee an Land gepumpt. Schottland wird ein Erdöl förderndes Land.
  • 1997 Die schottische Bevölkerung stimmt mit überwältigender Mehrheit für ein eigenes Parlament mit begrenzten Kompetenzen innerhalb des Vereinigten Königreichs.
  • 1999 Ein neues schottisches Parlament wird gewählt. Es wird in Zukunft über innerschottische Angelegenheiten und Einkommenssteuern entscheiden können.

Kultur

Der Dudelsack, die Kilts und der Whisky sind die bekanntesten schottischen Kulturgüter, auch Shortbread (Butter-, Spritzgebäck), Haggis, Harris Tweed und das schottische Clansystem sind weitläufig bekannt.

Das Clansystem, vor allem in den Highlands, stellt eine schottische Besonderheit dar. Ein paar der bekanntesten Clans sind:

  • MacGregor
  • Stewart
  • MacDonald
  • MacLeod
  • Robertson
  • Campbell
  • MacKenzie

Regelmäßig finden die so genannten "highland games" (Hochlandspiele) statt.

Berühmt ist auch das traditionell schottische Spiel Gaelic Football.

Es gibt keine offizielle Nationalhymne, jedoch wird traditionell Scotland the Brave verwendet; besonders bei Fußball- und Rugby-Spielen ist jedoch Flower of Scotland der schottischen Band The Corries zu hören.

Nationale Dichtung, Lyrik, Schrifttum

Der bekannteste und meistzitierte Dichter dürfte wohl Robert Burns sein.

Wirtschaft

Schottland ist neben Irland das Zentrum der Whisky-Industrie. Die zweite dort gewonnene Flüssigkeit ist das Nordsee-Öl; das Zentrum der Erdölförderung ist Aberdeen. Hier hat das Ölgeschäft die Fischerei längst abgelöst.

Eine schottische Eigenheit gibt es bei der Währung. Zwar wird in Schottland, wie im Rest des Vereinigten Königreiches, in Pfund Sterling bezahlt - allerdings dürfen die drei großen schottischen Banken Bank of Scotland, Royal Bank of Scotland und Clydesdale Bank ihre eigenen Banknoten herausgeben. Zusammen mit den Noten der Bank of England gibt es in Schottland also vier verschiedene Geldscheine in jedem Nennwert.

Politik und Verwaltung

Schottland wird von einem "Ersten Minister" (vergleichbar einem deutschen Ministerpräsidenten) regiert. Seinen Amtssitz hat er in Edinburgh, wo auch das schottische Parlament seinen Sitz hat.

Seit dem 1. April 1996 gliedert sich Schottland in folgende Verwaltungsbezirke:

Traditionell wird Schottland aber in 34 Grafschaften aufgeteilt. Siehe Liste schottischer Grafschaften.

Literatur

  • Markus Hilpert/Bernhard Kräußlich (Hrsg.), Schottland : eine sozial- und wirtschaftsgeographische Exkursion, Augsburg 2004, 252 S., ISBN 3-923273-55-X

Siehe auch

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