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Zusteller

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Briefbote im 15. Jahrhundert auf einer Zuschlagmarke

Zusteller bezeichnet allgemein die Fachkraft für Kurier-, Express- und Postdienstleistungen. Die Deutsche Post AG nennt sie Zusteller für die Brief- und Verbundzustellung. Überdies heissen sie auch Brief- und Paketzusteller, Paketbote, Postbote oder Briefträger.[1] Der Ausbildungsberuf ist Fachkraft für Brief- und Frachtverkehr. Die Deutsche Post beschäftigt 80.000 Postboten für 54.200 Zustellbezirke in Deutschland, die pro Woche rund 71 Millionen Briefe in 43 Millionen deutsche Haushalte verteilen (Stand: 2007).

Abgrenzung

Postreiter wie sie vor über 500 Jahren unterwegs waren.

Früher war er überwiegend ein Beamter der Postbehörde - heute ist er zumeist bei einem Logistik- bzw. Postunternehmen angestellt.

Ihre Erfahrungen mit den ausschließlichen Zeitungszustellern für Printmedien versuchen Zeitungsverlage seit der Lockerung des Briefmonopols verstärkt für die Briefzustellung in ihrem Verbreitungsgebiet zu nutzen.

Zusteller können darüber hinaus auch als Geldbriefträger eingesetzt werden.

Ab 1999 baute die Post AG rund 33.500 Vollzeit-Arbeitsplätze ab, während sämtliche neuen Briefdienstleister zusammen genommen (2007) ca. 45.000 Menschen beschäftigen, überwiegend als Mini-Jobber. (Die Post fürchtet ggf. weitere bis zu 32.000 Jobs zu verlieren, während immer mehr (vor allem: kleine) private Firmen in Deutschland "Stücklohn" - d.h. je nach Aufkommen gar keinen zahlen. Seit der Teilöffnung des Postmonopols in Deutschland 1998 vergab die zuständige Bundesnetzagentur rund 1.000 Lizenzen. Sie prüft bis Ende 2007 die Arbeits- und Lohnbedingungen der "neuen Briefdienstleister").

Aufgaben

Zusteller müssen, damit die Postsendungen pünktlich ankommen, Frühaufsteher - und auch "wetterfest" sein. Egal ob es regnet, schneit oder die Sonne scheint – sie legen Ihre Wege an der frischen Luft in der von den Postunternehmen festgelegten Gangfolge zurück.

In ländlichen Bereichen erledigen die normalen Zusteller oft zudem "MoPS"-Funktionen (Mobiler Postservice), wie die Ein- und Auszahlung von Postbankguthaben. MoPS nimmt auch Postsendungen an, verkauft Briefmarken und andere Postdienstleistungen.

Zusteller sortieren ungefähr ein Viertel ihrer täglichen Arbeitszeit im Zustellstützpunkt (ZSP), früher Postamt, die Post vor. Sie bringen die Briefe etc. in die richtige Reihenfolge ihrer Auslieferung (Gangfolge), um sie anschließend zügig verteilen zu können.

In fast allen Zustellbezirken stehen auf der Auslieferungsstrecke Postablagekästen (ähneln rein äußerlich den Telefonverteilerkästen), in denen der Zusteller für den restlichen Weg seiner Route die Postsendungen holt.

Er ist im Idealfall in Unternehmenskleidung (Uniform) unterwegs - das sichtbare Aushängeschild für das jeweilige Postunternehmen.

Mobilität

Taschenwagen

Es gibt verschiedene Möglichkeiten für Zusteller, sich innerhalb ihres Zustellbezirkes zu bewegen. Die bekanntesten sind wohl zu Fuß mit Zustellwagen (Taschenwagen), per Postfahrrad, per Moped oder Motorroller, mit dem PKW oder mit dem Transporter.

Welches Transportmittel gewählt wird, hängt davon ab, wohin die Postsendungen sollen und ob es Briefe, Päckchen oder Pakete sind. In einer Großstadt ist es zum Beispiel sinnvoller, mit dem Fahrrad zu fahren, um lästige Staus zu umgehen. Dies gilt auch für kleinere Städte und Gemeinden mit viel befahrenen Straßen.

Auf dem Land dienen Automobile auf längeren Strecken. Paketzusteller sind mit Transportern und auch einem Handscannerunterwegs, auf dem der Empfänger mit seiner Unterschrift den Erhalt des Pakets bestätigen muss. Den reinen Paketzusteller, der nur Pakete, Päckchen und Kataloge bringt, setzten heut zu tage nur noch Zustellbezirken ein, wo die Zusteller mit dem Fahrrad oder zu Fuß und daher keine Pakete befördern. Zusteller, die Briefe und Pakete (auch mit PKWs) zustellen, nennt man Verbundzusteller.

In bestimmten Gebieten sind weitere Beförderungsarten notwendig. So sind einige Postzusteller im Schwarzwald beispielsweise im Winter mit Langlaufskiern ausgerüstet. Im Spreewald wird die Post per Floß und auf die Halligen der Nordsee per Boot zugestellt. Um das Jahr 1900 waren sportliche Zusteller auch mit Schlittschuhen im Winter auf zugefrorenen Gewässer unterwegs.

Weniger bekannt ist die Aufgabe des Zustellers, Briefmarken auf ihre Entwertung hin zu prüfen. Sollte das Postwertzeichen nicht mit einem Poststempel entwertet worden sein, so wird dieses vom Zusteller nachträglich erledigt. Dies geschieht zumeist handschriftlich per Kugelschreiber, Bleistift und Buntstift aber auch mit einem extra dafür vorgesehenem Stempel. Hierfür werden meist blaue oder schwarze Farben verwendet.

Kunst

Die Briefträger sind ein äußerst beliebtes Motiv in der Kunst, Musik, Literatur oder im Film.

Einer der bekanntesten Zusteller in Deutschland war der Geldbriefträger Walter Spahrbier, aus der ZDF-Sendung Vergissmeinnicht.

Schutzpatron

Schutzpatron der Zusteller ist der Erzengel Gabriel.

Siehe auch

Referenzen

  1. "Dritte Runde - Postbote / Briefträger", Atlas zur deutschen Alltagssprache (AdA), Phil.-Hist. Fakultät, Universität Augsburg, 19. Juni 2006