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3rd Infantry Division (Vereinigte Staaten)

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Die 3. (mechanisierte) US-Infanteriedivision (Spitzname: Rock of the Marne) ist Teil des XVIII. US-Luftlandekorps, sie ist stationiert auf dem Hunter Army Airfield in Savannah, Georgia.

Organigramm der 3. US-Infanteriedivision

Abzeichen und Spitzname

Nach ihrer Aktivierung in Camp Greene, North Carolina im November 1917 nahm die Division ihre ersten Kampfhandlungen acht Monate später in Frankreich auf. Am 14. Juli 1918 gegen Mitternacht nahm die Division als Teil der US-amerikanischen Expeditionstruppen an der Aisne-Marne-Offensive teil um Paris zu beschützen. Dabei lag die Division an den Marne-Ufern und sollte die einzige bleiben, die dort bis zum Ende der Operation blieb, "felsenfest", wenn man so will. Kurz darauf hatte die Division ihren Spitznamen: ROCK OF THE MARNE (Fels der Marne).

Die auf dem Schulterabzeichen gezeigten drei weißen Diagonalstrreifen stehen für die sechs Kampagnen (vormals drei Großoffensiven) an denen die Division im ersten Weltkrieg teilnahm. Der blaue Grund steht für die Loyalität der Soldaten zu den Werten der USA, Freiheit und Demokratie. Auf dem Einheitsabzeichen sitzt ein Lindwurm, heraldische Form des Teufels, mit seinem blau-weißen Flügel als Synonym für den Spitznamen, den die Soldaten der Division im zweiten Weltkrieg von den gegnerischen deutschen Truppen erhielten: blau-weiße Teufel (BLUE AND WHITE DEVILS), auf einem Felsen, der wiederum den eigentlichen Einheits-Spitznamen darstellt, der Fels der Marne. Kreisförmig darum ziert das Motto NOUS RESTERONS LA, ein "Warnruf" des damaligen Einheitskommandeurs, Generalmajor Joseph Dickman, an die gegenüberstehenden deutschen Truppen: Wir werden hier bleiben!

Einsätze und Geschichte der Einheit

Zweiter Weltkrieg

Die Division war Teil der alliierten Landung in Nordafrika im Rahmen der Operation Torch und landete bei Fedala an. Sie marschierte anschließend Richtung Tunesien und nahm dabei das halbe Land ein, wo sie auf Kräfte der Achsenmächte stießen und harte Verluste hinnehmen musste.

Die Division war ebenfalls Teil der Invasion auf Sizilien am 18. September 1943 und bereitete den Weg für eine Invasion der alliierten Truppen auf das italienische Festland. Als Teil der 7. US-Armee und unter dem Kommando des Divisionskommandeurs Generalmajor Lucian Truscott brach die 3. Infanteriedivision den feindlichen Widerstand mit einer Sturmangriffslandung bei Salerno am 9. September und bereitete so den weiteren Weg nach Neapel für die nachrückenden Truppen. Die Stadt fiel am 1. Oktober und die Alliierten bewegten sich in Richtung des Volturno-Flusses. Der alliierte Vorstoß kam am Monte Cassino zum Erliegen. Um das Vorrücken wieder in Gang zu setzen wurde am 23. Januar 1944 bei Anzio eine amphibische Landung durchgeführt, bei der wiederholt deutsche Gegenangriffe von der Division abgewehrt werden konnten. Am 29. Februar 1944 konnten sogar drei deutsche Divisionen zurückgedrängt werden. Die Division brach aus dem Brückenkopf in Richtung Rom am 23. Mai aus. Nach der Einnahme Roms am 4. Juni 1944 nahm die Division an der alliierten Landung in Südfrankreich am 15. August 1944 bei St. Tropez teil. Sie marschierte das Rhône-Tal hinauf, überquerte die Vogesen und erreichte den Rhein bei Straßburg am 27. November. Nach der Befreiung Colmars am 26. Januar 1945 stieß die Division auf die Siegfriedlinie, konnte diese bei Zweibrücken durchbrechen und überquerte den Rhein am 26. März. Die Division kämpfte sich bis Nürnberg durch, dessen Einnahme im Häuserkampf am 20. April 1945 mit einer großen Siegesparade auf dem Hauptmarkt gefeiert werden konnte. Anschließend konnten Augsburg am 27. April und München am 30. April eingenommen werden. Einheiten der 3. US-Infanteriedivision waren die ersten die in Berchtesgaden ankamen und Hitlers Berghof aufklärten. Die Division stand schließlich bei Salzburg, als der Krieg durch die deutsche Kapitulation für beendet erklärt wurde.

Koreakrieg

Die Division kam 1950 in Wonsan an. Sie nahm an acht Kampagnen teil, wobei die Division sieben Kampf-Sterne (Battle Stars) erhielt und als Fire Brigade bekannt wurde. Nach dem Koreakrieg wurden die ersten Teile der Division 1958 nach Deutschland verlegt und nahmen bis 1963 dort ihre Standorte ein, die sie bis 1996 behalten sollten.

Operation Wüstensturm

Im November 1990 wurde die 3. Brigade aus der Division taktisch ausgegliedert und nahm anstelle der 1. Brigade der 1. US-Panzerdivision als Teil der vom 7. US-Korps geführten Operation Wüstensturm am Gegenangriff auf den Irak teil. Bereits am 28. Februar 1991 war dieser Krieg gewonnen und die Einheiten konnten so schon bald wieder an ihre Heimatstandorte zurückkehren.

1991 - 1996

Nach der Heimkehr aus dem Irak und dem Kuwait nahm die 3. Brigade zunächst wieder ihre Standorte in Deutschland ein und die Division hatte 1991 folgende Stationierungsorte:

  • Stab und Stabskompanie in Würzburg
  • 1. Brigade in Schweinfurt
  • 2. Brigade in Kitzingen
  • 3. Brigade in Aschaffenburg
  • 4. Brigade (Heeresfliegerbrigade) in Giebelstadt mit der Cavalry in Schweinfurt
  • DISCOM (Unterstützungskommando) in Kitzingen
  • DIVENG (Pioniere) in Kitzingen
  • DIVARTY (Artillerie) in Bamberg
  • MI Bn (Aufklärung) in Würzburg
  • ADA Bn (Flugabwehr) in Giebelstadt

Die 3. Brigade wurde 1993 wieder zur Friedenssicherung am Golf eingesetzt, der Standort Aschaffenburg wurde aufgegeben, und der Rest der Division war durch den Abzug bzw. die Umstrukturierung der anderen in Deutschland stationierten Kampfdivisionen 1994 folgendermaßen stationiert:

  • Stab und Stabskompanie in Würzburg
  • 1. Brigade in Schweinfurt
  • 2. Brigade in Vilseck
  • 3. Brigade INAKTIV
  • 4. Brigade (Heeresfliegerbrigade) in Katterbach mit der Cavalry in Schweinfurt
  • DISCOM (Unterstützungskommando) in Kitzingen
  • DIVENG (Pioniere) in Bamberg
  • DIVARTY (Artillerie) in Bamberg
  • MI Bn (Aufklärung) in Würzburg
  • ADA Bn (Flugabwehr) in Kitzingen

Als die Armeeführung Ende 1994 ihre Pläne zur Umstrukturierung bekannt gab, war unter anderem geplant, die 24. US-Infanteriedivision in 3. US-Infanteriedivision umbenannt werden, während die 3. US-Infanteriedivision in Deutschland in die 1. US-Infanteriedivision umbenannt würde, die sonst hätte aufgelöst werden sollen. Diese Umstrukturierung sollte die Erhaltung einiger der traditionellsten Divisionen der Armee sichern. Nach Beendigung der Verlegung war die Einheit mit allen ihren Soldaten nach 33 Jahren in Deutschland wieder zurück in der Heimat, sie wurde stationiert in

  • Stab und Stabskompanie in Fort Stewart, Georgia
  • 1. Brigade in Fort Stewart, Georgia
  • 2. Brigade in Fort Stewart, Georgia
  • 3. Brigade in Fort Benning, Georgia
  • 4. Brigade (Heeresfliegerbrigade) in Hunter Army Airfield, Georgia
  • DISCOM (Unterstützungskommando) in Fort Stewart, Georgia
  • DIVENG (Pioniere) in Fort Stewart, Georgia
  • DIVARTY (Artillerie) in Fort Stewart, Georgia
  • MI Bn (Aufklärung) in Fort Stewart, Georgia
  • ADA Bn (Flugabwehr) in Fort Stewart, Georgia

Balkan

Die Division kam erst Mitte 2000 nach Bosnien-Herzegowina, da sie 1998 nach Kuwait verlegt wurde, um auf mögliche Aggressionen des Iraks, der gerade die UN-Waffeninspektoren ausgewiesen hatte, reagieren zu können. Die Division erlangte das Kommando über die Multinationale Brigade Nord am 5. Oktober 2000 als SFOR 8. Genau ein Jahr später wurde dieses Kommando an die 29. US-Infanteriedivision als SFOR 9 abgegeben.

Irak

Bereits kurz nach der Rückverlegung vom Balkan wurde bekannt, dass die 3. US-Infanteriedivision die einzige Division sei, die in Kuwait trainieren sollte. Im März 2002 begann die Operation Desert Spring mit der Verlegung der 3. Brigade der Division nach Kuwait für eine Rotationsdauer von sechs Monaten, sie wurde von der 2. Brigade im September 2002 abgelöst. Im Januar 2003 wurde die gesamte Division erneut alarmiert, um als Reaktion auf die Zuspitzung der Situation am Golf in den Nahen Osten verlegt zu werden. Am 20. März 2003 begann schließlich mit dem Einmarsch der Division in den Irak die Operation Iraqi Freedom. Nach dem raschen Ende der Kampfhandlungen führte die Division friedenssichernde und soziale Maßnahmen durch.

Zukunft

Nachdem die 3. US-Infanteriedivision wieder zurück in den USA war, wurde sie zum "Versuchskaninchen" der US-Armee. Die Armeeführung plante eine Umstrukturierung der schwerfälligen Brigaden in leichter zu verlegende Kampfeinheiten. Diese vormalige 2. Brigade begann mit dem Training im National Training Center (NTC) in Fort Irwin, Kalifornien am 26. März 2004. Die Umstrukturierung wurde seitdem auf alle drei Kampfbrigaden, jetzt Unit of Action Brigades vollzogen. Somit wird die Division weiterhin als eine der meistverlegten, schnellsten und schlagkräftigsten Divisionen der US-Armee sehr gefragt bleiben.