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Marcel Lefebvre

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Marcel Lefebvre (* 29. November 1905 in Tourcoing (Diözese Lille, Frankreich); † 25. März 1991 in Martigny) war ein Führer der Katholiken, die sich den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils, insbesondere der Überarbeitung des Missale Romanum und der Verwendung von Volkssprachen als Liturgiesprache, entgegenstellten. Lefebvre gründete die traditionalistische Priesterbruderschaft St. Pius X.. Er wurde von Papst Paul VI. suspendiert und von Papst Johannes Paul II. exkommuniziert.


Wichtige Stationen im Leben Lefebvres

Lefebvre trat von seiner Position als Generalober der Väter vom Heiligen Geist zurück, als diese 1968 mit Änderungen ihrer Konstitution begannen, die von Lefebvre als modernistisch betrachtet wurden.

Kurz nach seinem Rücktritt wurde Lefebvre von Seminaristen des Französischen Seminars in Rom angesprochen, die laut Lefebvre wegen ihrem Festhalten an traditionellen Glaubensvorstellungen und Doktrinen belangt wurden. Diese suchten ein konservatives Seminar, um ihre Studien zu beenden. Er verwies sie an die Universität Fribourg in der Schweiz.

Nachdem Lefebvre 1970 gebeten wurde, diese Seminaristen persönlich zu unterrichten, wandte er sich an den Bischof von Freiburg, welcher die Gründung der Priesterbruderschaft St. Pius X. (FSSPX) als "pia unio" genehmigte, einem vorläufigen Status in Richtung eines offiziell anerkannten religiösen Institutes oder einer Gemeinschaft apostolischen Lebens.

Die normale Entwicklung einer solchen Vereinigung innerhalb der Römisch-katholischen Kirche ist, dass der Bischof der Diözese, nach einer langen Periode konkreter Erfahrungen mit der "pia unio" und nach Beratung mit dem Heiligen Stuhl, der Vereinigung einen offiziellen Status auf diözesaner Ebene verleiht. Lefebvre versuchte die diözesane Ebene zu umgehen und kontaktierte verschiedene Abteilungen des Heiligen Stuhls, mit der Absicht, sofort eine Anerkennung auf päpstlicher Ebene zu erhalten. Die zuständige Kongregation stimmte dem Ansinnen von Lefebvre nicht zu.

Am 6. Mai 1974 entzog der Bischof von Fribourg der Bruderschaft sogar den Status "pia unio".

Am 29. Juni 1976 führte Lefebvre trotz eines Verbotes Priesterweihen ohne Erlaubnis der lokalen Bischöfe durch. Daraufhin suspendierte Papst Paul VI. am 1. Juli 1976 Lefebvre und die von ihm neugeweihten Priester.

Im Jahr 1987 verkündete der fast 82-jährige Lefebvre seine Absicht, einen Nachfolger zu weihen, um sicherzustellen, dass Seminaristen geweiht werden könnten und seinen Anhängern das Sakrament der Firmung gespendet werden könne. Der Heilige Stuhl missbilligte den Plan, begann aber mit Verhandlungen, die am 5. Mai 1988 zur Unterzeichnung einer Vereinbarung führten, in der dem Papst vorgeschlagen wird, ein Mitglied der Bruderschaft zum Bischof zu ernennen (siehe: Priesterbruderschaft St. Pius X. )

Dieses Dokument wurde an den Papst mit der Bitte um Zustimmung gesendet. Trotzdem verkündete Erzbischof Lefebvre schon am nächsten Tag, sein Gewissen würde ihn dazu verpflichten, die geplante Bischofsweihe am 30. Juni durchzuführen, mit oder ohne päpstliche Erlaubnis.

Am 24. Mai wurde Erzbischof Lefebvre unter der Bedingung, dass er auf der Basis des von ihm unterzeichneten Dokumentes um Versöhnung bitte, versprochen, dass der Heilige Vater einen Priester aus den Reihen der Bruderschaft zum Bischof ernennen würde. Der Priester würde nach dem üblichen Verfahren ausgewählt werden und die Weihe würde am 15. August stattfinden, am Ende des Marianischen Jahres. Erzbischof Lefebvre stellte weitere drei Bedingungen:

  • die Weihe müsste am 30. Juni stattfinden
  • nicht einer, sondern drei Bischöfe müssten geweiht werden
  • die Mehrheit der Kommission, die bestehende Probleme und Konflikte zu lösen solle, müsse aus Mitgliedern der Bruderschaft bestehen

Diese Bedingungen wurde vom Heiligen Stuhl als nicht akzeptabel angesehen, und trotz der ausgesprochenen Warnung weihte Erzbischof Lefebvre vier FSSPX-Priester (Bernard Fellay, Bernard Tissier de Mallerais, Richard Williamson und Alfonso de Galarreta) zum Bischof.

Papst Johannes Paul II. veröffentlichte am 2. Juli 1988 das Motu proprio Ecclesia Dei, in dem er die Bischofsweihe als schismatischen Akt verurteilte. Gemäß dem Codex des Kanonischen Rechtes (Canon 1382) [1] hatten die Bischofsweihen die Exkommunikation Lefebvres und den von ihm geweihten Bischöfen zur Folge.

Am 25. März 1991 starb Erzbischof Lefebvre in Martigny, beigesetzt wurde er in Ecône.

Veröffentlichungen

  • "Ich klage das Konzil an", 1977
  • "Sie haben Ihn entthront", Stuttgart 1988
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