Fiat Barchetta

Von 1995 bis 2005 baute Fiat die Barchetta, das „kleine Boot“. Dieser offene, zweisitzige Roadster kann als Antwort auf den Erfolg von Mazdas Roadster MX-5 gesehen werden.
Design
Das Design stammt aus der Hand von Andreas Zapatinas, der auch andere Cabriolets zeichnete (u. a. den BMW Z8). Das Auto wurde beim Karosseriebauer Maggiora in Chivasso größtenteils von Hand zusammengesetzt. Nach dem Konkurs von Maggiora verlagerte Fiat die Produktion in das Werk Mirafiori.
Karosseriemerkmale sind in die Tür eingelassenene Türgriffe sowie ein unter einer Abdeckung vollständig versenkbares Verdeck. Der Kofferraum fasst mit einem Volumen von 165 Litern drei Getränkekisten; bei geschlossenem Verdeck lässt sich das Verdeckfach als zusätzlicher Stauraum nutzen. Ein optionales Hardtop mit heizbarer Heckscheibe war als Sonderausstattung verfügbar. Das Cockpit mit den charakteristischen Rundinstrumenten knüpft an die bisherige Sportwagentradition an.
Motorisierung
Der 1,8-l-Vierzylinder-Saugmotor leistet 96 kW (131 PS) und hat ein maximales Drehmoment von 164 Nm bei 4300/min. Derselbe Motor wurde ab 1996 auch im Coupé Fiat eingesetzt. Werksangaben zu Fahrleistungen: Höchstgeschwindigkeit 200 km/h, Beschleunigung von 0−100 km/h in 8,9 Sekunden, Verbrauch 8,4 l/100 km (kombiniert) nach 99/100/EG (Abgasnorm Euro 3). Ein gelegentlich auftretendes dieselartiges Motorgeräusch ist meist darauf zurückzuführen, dass bei Fahrzeugen der ersten Baujahre die Rückstellfeder der variablen Nockenwellensteuerung (des Phasenverstellers) im Lauf der Zeit erlahmt.
Modellpflege
Die Barchetta gab es in verschiedenen, teilweise limitierten Sondereditionen (1998: Limited Edition; 2000: Lido, Riviera, Amalfi; 2001: Naxos, Milano), die sich durch besondere Farbgebung (Karosserie, Innenausstattung, Verdeck), Ledersitze und andere Ausstattungsvarianten voneinander unterschieden.
Notwendige Anpassungen wurden hin und wieder vorgenommen (z. B. Einführung einer dritten Bremsleuchte im Mai 2000 oder Änderungen am Motor aufgrund geänderter Anforderungen an Abgasemissionen). 2003 wurden Front und Heck einer Überarbeitung unterzogen; an der grundsätzlichen Technik und Motorisierung änderte sich während der gesamten Produktionszeit nichts.
Sonstiges
Die Produktion der Barchetta endete Anfang 2005 nach zehn Produktionsjahren. Insgesamt wurden 57 521 Fahrzeuge hergestellt, ungefähr die Hälfte davon wurden in Deutschland zugelassen. Eine bedauerliche (wenngleich preisgünstig zu reparierende) Schwäche war neben oben erwähntem "Dieselgeräusch" das aus dem relativ spröden Material Aluminium gefertigte Wärmeleitblech, das öfter aufgrund der erreichten Drehzahlen des hochdrehenden Motors riss.
Technische Details
Aufbau | Spider (Roadster mit Frontantrieb) |
Getriebe | 5-Gang, manuell |
Motor | Benzinmotor, Reihe |
Anzahl Zylinder | 4 |
Anzahl Ventile je Zylinder | 4 / Einlassventile durch variable Nockenwellensteuerung verstellbar |
Hubraum | 1747 cm³ |
Max. Leistung | 96 kW (131 PS) bei 6300 U/min |
Max. Drehmoment | 164 Nm bei 4300 U/min |
Leergewicht | 1135 kg |
Länge | 3888 mm |
Breite | 1640 mm |
Höhe | 1265 mm |
Radstand | 2275 mm |
Max. Zuladung | 165 kg |
Tankvolumen | 50 Liter |
Kraftstoff | Super |
Abgasnorm | Euro 3 |
CO2-Emission | 181 g/km |
Haftpflichtklasse | 13 |
Teilkasko | 26 |
Vollkasko | 26 |