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Der Patriot (Film)

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Film
Titel Der Patriot
Originaltitel The Patriot
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Erscheinungsjahre 2000
Länge 164 Minuten
Stab
Regie Roland Emmerich
Drehbuch Robert Rodat
Produktion Dean Devlin,
Mark Gordon,
Gary Levinsohn
Musik John Williams
Kamera Caleb Deschanel
Schnitt David Brenner
Besetzung

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Der Patriot (engl. The Patriot) ist ein Film von Roland Emmerich aus dem Jahr 2000 mit Mel Gibson in der Hauptrolle.

Handlung

Der Witwer Benjamin Martin lebt mit seinen sieben Kindern auf einer kleinen Plantage in South Carolina und versucht, seine Vergangenheit als grausamer Kriegsheld zu vergessen. Um seine Stimme für den Krieg gegen die Engländer gebeten, lehnt er seiner Familie wegen ab. Sein ältester Sohn Gabriel jedoch schließt sich, ohne Erlaubnis seines Vaters, den amerikanischen Truppen an. Jahre später kehrt er, unterwegs in wichtiger Mission, kurzfristig zu Hause ein. Als die Plantage von den Briten durchsucht wird, nehmen sie Gabriel als Spion gefangen. Dabei wird Thomas, sein etwas jüngerer, ebenfalls kriegsbegeisterter Bruder von Colonel William Tavington getötet und die Farm niedergebrannt. Der Vater nimmt seine beiden nächsten, noch kindlichen, Söhne, bringt ihnen in aller Eile das Töten bei und befreit Gabriel.

Nachdem die verbliebenen Kinder bei der Schwester seiner verstorbenen Frau, Charlotte Selton, untergebracht wurden, stellen Vater und Sohn gemeinsam Milizionäre auf, der Vater wirbt Halunken an, der Sohn Patrioten. Martin, der in vorangegangenen Kriegen selbst unter britischer Fahne gekämpft hatte, versucht - anders als George Washingtons Kontinentalarmee - nicht die britische Taktik der Kabinettskriege zu kopieren, sondern zettelt einen erbitterten Guerillakrieg gegen die Kolonialmacht an, bei der er bevorzugt das Feuer auf Offiziere eröffnet. Martin schmilzt die Zinnsoldaten seines getöteten Sohnes Thomas zu Musketenkugeln ein, um damit Briten zu töten. Dabei erhält er tatkräftige Unterstützung durch Jean Villeneuve, einen Offizier aus dem französischen Hilfskorps des Marquis de La Fayette, dessen Töchter von den Briten getötet wurden.

Tavington erfährt durch einen Verrat von der Identität der Milizführer und brennt die Plantage Charlottes nieder. Sie und die Kinder werden jedoch rechtzeitig von Martin und Gabriel gerettet. Sie fliehen in ein geheimes Lager, wo Gabriel heiratet. Als Gabriels Frau und deren Familie in einer Kirche verbrannt werden, sieht der Sohn rot. Es gelingt ihm zwar, Tavington anzuschießen, jedoch wird er beim Näherkommen von ihm erstochen. Martin findet den sterbenden Sohn, der seinen Frieden wegen der Schuld am Tod von Thomas mit ihm macht.

In einem dramatischen Finale können Martin und seine Milizionäre Tavington in einer Schlacht in eine Falle locken und töten.

Kritik

Der Film weist trotz Betreuung durch das renommierte Smithsonian Institut eine beachtliche Anzahl vermeidbarer historischer Unzulänglichkeiten auf. Hier einige Beispiele:

  1. Ursprünglich war an Stelle der fiktionalen Figur Benjamin Martin im Film der amerikanische Revolutionsheld Francis Marion als Protagonist vorgesehen, der als einer der Ersten Guerilla-Taktiken gegen die Engländer einsetzte und vorwiegend in Sümpfen agierte und daher seinen Spitznamen „Swamp Fox“ verdiente. Marion war allerdings, abgesehen von seinen Heldentaten, als Rassist, Vergewaltiger, Kriegsverbrecher und überzeugter Sklavenhalter bekannt. Nach heftigen Protesten entschied man sich für die fiktionale Figur Benjamin Martin.
  2. Villeneuve trägt abwechselnd die hellblaue Uniform eines Fremdenregiments und die weiße der Linieninfanterie.
  3. Das einzige britische Dragoner-Regiment mit grünen Abzeichen, das 5th (or Royal Irish) Regiment of Dragoons, stand während des ganzen Krieges in Irland.
  4. Unabhängig davon, dass Zinnsoldaten erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts ihren Einzug in bürgerliche Haushalte fanden und daher im Besitz eines Farmerkindes aus South Carolina ein Vierteljahrhundert früher eher unwahrscheinlich sind, stellen die Zinnfiguren, die Martin einschmilzt, Soldaten der Arcièren-Leibgarde in einer Uniform aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dar. Das ist nicht nur unwahrscheinlich, sondern schlichtweg unmöglich.
  5. Als Vorbild für Tavington diente Banastre Tarleton. Dieser hat den Krieg bei guter Gesundheit überstanden. Seine Darstellung im Film löste in England Protest aus (der Bürgermeister von Liverpool verlangte eine Entschuldigung)
  6. Die in Wahrheit beträchtlichen Kriegsbeiträge der Franzosen werden heruntergespielt.
  7. Die im Film gezeigte Verbrennung einer mit Menschen gefüllten Kirche ist Fiktion.
  8. Die Entfernungen, aus denen die Linien in den gezeigten Schlachten das Feuer aufeinander eröffnen, sind zu kurz. Man eröffnete das Feuer meist, wenn die feindliche Linie 200 bis 300 m entfernt war, und nicht erst, wie im Film gezeigt, bei 30 bis 50 m. Somit dauerten die Feuergefechte auch länger, als im Film gezeigt.
  9. Pistolen waren um einiges ungenauer, als im Film dargestellt. Wer es mit einer Pistole vermochte, aus 10 m ein mannsgroßes Ziel zu treffen, galt als ein guter Schütze.

Darüber hinaus wird dem Film vorgeworfen, die Sklaverei zu verharmlosen (ein Sklave sagt z.B. Sir, wir sind keine Sklaven. Wir arbeiten nur einfach auf diesem Land.) und fast sämtliche reaktionären Klischees zu bedienen.

Sonstiges

Ursprünglich war Kevin Spacey für die Rolle des Colonel Tavington vorgesehen und nicht der damals unbekanntere Jason Isaacs. Doch da Mel Gibson für seine Rolle 25 Millionen Dollar verlangte, war nicht mehr genug Geld verfügbar, um den Oscar-Preisträger Spacey engagieren zu können.