Simonow AWS-36
Simonow AWS-36 | |
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Allgemeine Information | |
Militärische Bezeichnung | ASW-36 |
Einsatzland | Sowjetunion |
Entwickler/Hersteller | Sergej Gawrilowitsch Simonow Ischmasch |
Entwicklungsjahr | 1931 |
Produktionszeit | 1936 bis ? |
Waffenkategorie | Gewehr |
Ausstattung | |
Gesamtlänge | 1260 mm |
Gewicht (ungeladen) | 4,1 kg |
Lauflänge | 615 mm |
Technische Daten | |
Kaliber | 7,62 x 54 mm R |
Mögliche Magazinfüllungen | 15 Patronen |
Munitionszufuhr | wechselbares Kurvenmagazin |
Anzahl Züge | 4 |
Drall | rechts |
Ladeprinzip | Gasdrucklader |
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Das AWS-36 (Awtomatitscheskaja Wintowka Simonowa obrasza 1936 goda, russisch Автоматическая винтовка Симонова образца 1936 года, auf deutsch: Automatisches Gewehr von Simonow Modell 1936) war ein Selbstladegewehr, das in der Sowjetunion konstruiert wurde.
Geschichte
Obwohl die sowjetische Militärführung schon früh großes Interesse an modernen Gewehren bekundet hatte, erschienen brauchbare Exemplare aus eigener Entwicklung erst in den 30er Jahren. Es fanden mehreren Vergleichsschießen statt, um den Nachfolger des in die Jahre gekommenen Mehrladers Mosin-Nagant zu küren. In diesem prestigeträchtigen Wettbewerb konnte sich schließlich Sergej Simonow gegen den Entwurf von Fjodor Wassiljewitsch Tokarew durchsetzen. Im Jahr 1936 wurde das Modell dann als Teil der Ausrüstung der Roten Armee akzeptiert sowie dessen Fertigung in größeren Stückzahlen in Auftrag gegeben.
Technik und Einsatz
Das AWS-36 war ein Gasdrucklader. Es verfügte über eine Wechselmagazin, konnte aber genauso gut auch mit Ladestreifen des Mosin-Nagant geladen werden. Das Gewehr war in der Lage, Dauerfeuer zu schießen, jedoch war die Waffe dann kaum zu kontrollieren. Ein Mündungskompensator war vorhanden, half aber angesichts der leistungsstarken Munition nur wenig.
In der laufenden Produktion stellte sich heraus, das die Einzelteile sehr aufwendig zu fertigen waren, was einer Massenproduktion im Wege stand. Als die Waffe 1939 im Winterkrieg in Finnland im Gefecht verwendet wurde, zeigten sich weitere deutliche Mängel. Der Lademechanismus war zu filigran und schlecht gegen Verschmutzung geschützt, Ladehemmungen und Totalausfälle häuften sich. Das Gewehr bewährte sich derart schlecht, dass die Fertigung bereits 1940 wieder eingestellt wurde. Die Stückzahlen der gebauten Exemplare sind nicht genau bekannt; je nach Quelle werden zwischen 30.000 bis 60.000 Stück angegeben. Im Zweiten Weltkrieg wurde das AWS-36 kaum noch verwendet. Einige wenige Exemplare wurden von der deutschen Wehrmacht erbeutet und dort als Selbstladegewehr 257 (r) deklariert.
Nach der Ausmusterung der Waffe kam der dienstältere Konstrukteur Fjodor Tokarew dann doch noch zum Zug. Seine Entwürfe SWT-38 und vor allem das verbesserte Modell SWT-40 wurden zu Hunderttausenden gebaut und erwiesen sich als deutlich robuster.