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Manfred Rommel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Manfred Rommel am 4. September 2004 in Stuttgart

Manfred Rommel (* 24. Dezember 1928 in Stuttgart) war von 1974 bis 1996 Oberbürgermeister von Stuttgart.

Leben und Wirken

Rommel wurde 1928 in Stuttgart als Sohn des späteren Generalfeldmarschalls Erwin Rommel und dessen Frau Lucie geboren. Er machte 1947 Abitur in Biberach an der Riß und studierte anschließend in Tübingen Rechts- und Staatswissenschaften. Im Jahr 1956 erhielt er seine erste Anstellung in der Landesverwaltung, wurde dort 1959 Regierungsrat und dann persönlicher Referent des damaligen Innenministers Hans Filbinger. 1971 wechselte er als Ministerialdirektor in das Finanzministerium und wurde dort später Staatssekretär.

1974 wurde Rommel als Nachfolger von Arnulf Klett zum Oberbürgermeister der Stadt Stuttgart gewählt. Er erhielt im zweiten Wahlgang 58,9 % der Stimmen und besiegte damit den SPD-Mitbewerber Peter Conradi. Seine Wiederwahl sicherte er sich 1982 mit 69,8% und 1990 mit 71,7 % im jeweils ersten Wahlgang. 1996 wurde sein ehemaliger persönlicher Referent Wolfgang Schuster (CDU) im 2. Wahlgang zu seinem Nachfolger gewählt.

Der CDU-Politiker ist seit 1996 Ehrenbürger von Stuttgart, außerdem Verfasser zahlreicher Bücher. Auch im Ruhestand ist Rommel noch immer ein gefragter Redner und Autor. Hin und wieder schreibt er Kolumnen und Kommentare für die Stuttgarter Zeitung.

Weltweit bekannt wurde Rommel als Präsident des Deutschen Städtetages und durch seinen Einsatz für eine ordentliche Beerdigung von RAF-Terroristen. Insgesamt wird Rommels Politik als liberal-konservativ angesehen, so zählt beispielsweise die Einrichtung eines Internationalen Ausschusses des Gemeinderats zu seinen Errungenschaften. Rommel leidet an der Parkinson-Krankheit. Manfred Rommel gehört zum Präsidium des Studienzentrums Weikersheim.

Auszeichnungen

  • Präsident der Freiherr-vom-Stein-Gesellschaft
  • Orden wider den tierischen Ernst (1982)
  • Orden des Großoffiziers im Orden von Oranien-Nassau (1982)
  • Ehrensenator der Fachhochschule für Technik Stuttgart (1982)
  • Ehrendoktor der University of Missouri-St. Louis (1983),
der University of Maryland (1992) und
der University of Wales (1996)
  • Ehrenbürger der Stadt Stuttgart (1996)
  • Ritter der Ehrenlegion der Französischen Republik (1985)
  • Kommandeur der Ehrenlegion der Französischen Republik (2002)
  • Guardian of Jerusalem (1987)
  • Commander of the Order of the British Empire (1990)
  • Ehrenbürger der Universität Stuttgart (2005)
  • Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg
  • Theodor-Heuss-Medaille
  • General-Clay-Medaille
  • Dolf-Sternberger-Preis
  • Heinz-Herbert Karry-Preis
  • Großes Verdienstkreuz mit Stern und Schulterband des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland

Werke (in Auswahl)

  • Abschied vom Schlaraffenland. Gedanken über Politik und Kultur, Deutsche Verlags-Anstalt, 1987, ISBN 3421060819
  • Wir verwirrten Deutschen, Ullstein-Taschenbuch, 1989, ISBN 3548346146
  • Holzwege zur Wirklichkeit, Hohenheim Verlag, 2001, ISBN 3898500268
  • Das Land und die Welt, Hohenheim Verlag, 2003, ISBN 3898500993
  • Trotz allem heiter - Erinnerungen, Ullstein-Taschenbuch, 2003, ISBN 3548365965
  • Soll und Haben, Ullstein-Taschenbuch, 2003, ISBN 3548364527
  • Vom Schlaraffenland ins Jammertal?, Hohenheim Verlag, 2006, ISBN 389850137X

Literatur

  • Manfred Rommel - Bilder einer Ära. Von Horst Rudel und Thomas Borgmann, DRW-Verlag, 2000 1. Auflage, 110 Seiten mit 150 s/w-Fotos, ISBN 3871814563