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Bundestagswahl 1976

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Die Bundestagswahl am 3. Oktober 1976 war die erste nach dem Rücktritt von Bundeskanzler Willy Brandt, SPD, im Jahr 1974 und somit die erste Bewährungsprobe für dessen Nachfolger, Bundeskanzler Helmut Schmidt (ebenfalls SPD).

Für die CDU/CSU trat der CDU-Vorsitzende und Ministerpräsident des Landes Rheinland-Pfalz, Helmut Kohl, an.

Trotz Stimmengewinne für die Unionsparteien konnte sich die Koalition aus SPD und FDP behaupten. Jedoch verlor die SPD ihre Position als stärkste Bundestagsfraktion.

Ergebnis

243

48,6%

214

42,6%

39

7,9%

0,3%
0,3%
0,1%
0,1%
0,1%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
0,0%
CDU/CSU SPD FDP NPD DKP [[|Kommunistische Partei deutschlands (Aufbauorganisation)|KPD]] AUD KBW EAP CBV GIM AVP 5%-Block UAP VL

obere Zahl = Sitze ; untere Zahl = Stimmenanteil ; fett gedruckte Parteien = Regierungsparteien


Das Endergebnis lautete:

Partei Zweitstimmen Prozent Sitze¹ Verschiebung Wahlkreise Überhangmandate Bemerkungen
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD) 16 099 019 42,6 214 (10) - 16 114 - -
Christlich Demokratische Union Deutschlands (CDU) 14 367 302 38,0 190 (11) + 13 94 - -
Christlich-Soziale Union in Bayern e.V. (CSU) 4 027 499 10,6 53 + 5 40 - -
Freie Demokratische Partei (FDP) 2 995 085 7,9 39 (1) - 2 - - -
Nationaldemokratische Partei Deutschlands (NPD) 122 661 0,3 - - - - -
Deutsche Kommunistische Partei (DKP) 118 581 0,3 - - - - -
Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) 22 714 0,1 - - - - -
Aktionsgemeinschaft Unabhängiger Deutscher (AUD) 22 202 0,1 - - - - -
Kommunistischer Bund Westdeutschland (KBW) 20 018 0,1 - - - - -
Europäische Arbeiter-Partei (EAP) 6 811 0,0 - - - - -
Christliche Bayerische Volkspartei (CBV) 6 720 0,0 - - - - -
Gruppe Internationale Marxisten (GIM) 4 759 0,0 - - - - -
AVP 4 723 0,0 - - - - -
5%-Block 2 940 0,0 - - - - -
Unabhängige Arbeiter Partei (UAP) 765 0,0 - - - - -
Vereinigte Linke (VL) 701 0,0 - - - - -

¹in Klammern: Zahl der am gleichem Tag vom Abgeordnetenhaus von Berlin gewählten, nicht stimmberechtigten Berliner Bundestagsabgeordneten

Konsequenz

Helmut Schmidt wurde daraufhin als Bundeskanzler wiedergewählt.

Helmut Kohl wechselte als Oppositionsführer nach Bonn, indem er als Ministerpräsident zurücktrat und zusätzlich zum Parteivorsitz den Vorsitz der CDU/CSU-Bundestagsfraktion übernahm.

Der bisherige Oppositionsführer Karl Carstens wurde neuer Bundestagspräsident.

Konsequenz aus Sicht der Soziologie

Als Konsequenz setzte sich in den folgenden Jahren vor allem die CDU/CSU für die Einführung des Privatfernsehens ein, um ein mediales Gegengewicht zu den vermeintlich "linkslastigen" öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten (Schweigespirale) zu schaffen.