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Ziemetshausen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Ziemetshausen ist ein Markt im schwäbischen Landkreis Günzburg und Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Ziemetshausen.

Geografie

Ziemetshausen liegt in der Region Donau-Iller.

Es existieren folgende Gemarkungen: Hellersberg, Lauterbach, Muttershofen, Schellenbach, Schönebach, Uttenhofen, Ziemetshausen. Weitere Ortsteile sind Maria Vesperbild und Schloss Seyfriedsberg, Muttershofen, Bauhofen sowie Roppeltshausen.

Geschichte

Die Freiherren Villinger von Schönenberg erwarben Ort und Gericht 1515 von Kaiser Maximilian I. Sie sind im Jahr 1641 ausgestorben. Später war Ziemetshausen Obervogtamt der Grafen Oettingen-Wallerstein. Ziemetshausen, das Marktrecht besaß, war ein Teil der Herrschaft Seyfriedsberg. Mit der Rheinbundakte 1806 kam der Ort zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde Ziemetshausen. In diese wurden 1972 Lauterbach und Hellersberg, 1974 Vorder- und Hinterschellenbach sowie 1978 Schönebach und Uttenhofen eingemeindet.

Einwohnerentwicklung

Auf dem Gebiet der Gemeinde wurden 1970 2.685, 1987 dann 2.952 und im Jahr 2000 3.004 Einwohner gezählt.

Politik

Der Marktgemeinderat hat 16 Mitglieder. Seit der Kommunalwahl 2002 verteilen sich die Sitze auf folgende Listen:

  • Unabhängige Wählergemeinschaft: 4 Sitze
  • CSU: 4 Sitze
  • Christlich Soziale Mitte: 3 Sitze
  • Unabhängige Demokratische Bürgerliste: 2 Sitze
  • Freie Wählervereinigung Schönebach: 1 Sitz
  • Freie Wählervereinigung Schellenbach: 1 Sitz
  • Wählergemeinschaft Uttenhofen: 1 Sitz

Bürgermeister ist Anton Birle (Christlich soziale Mitte). Er wurde im Jahr 2002 Nachfolger von Anton Weber (Unabhängige Wählergemeinschaft).

Die Gemeindesteuereinnahmen betrugen im Jahr 1999 umgerechnet 1.603 T€, davon betrugen die Gewerbesteuereinnahmen (netto) umgerechnet 518 T€.

Wappen

Das Wappen des Marktes zeigt im Geviert "in 1 und 4 in Rot ein aufspringendes silbernes Ross, in 2 und 3 in Silber einen golden gekrönten roten Löwen. Alle Figuren sind einander zugewendet."

Nach dem Regierungsbericht von 1835 hatte der damals noch gutsherrliche Markt kein Wappen und auch keine diesbezüglichen Wünsche. Früher hatten die herrschaftlichen Vögte auf Seifriedsberg die Urkunden für die Einwohner zu besiegeln. Erst 1882 stellte die Gemeinde den Antrag auf Wappenverleihung, der 1884 nach Beratung durch den HistorischenVerein von Schwaben und Neuburg erneuert wurde. Man wünschte die unveränderte Übertragung des Wappens der Freiherren Villinger von Schönenberg, die durch Kaiser Maximilian I. 1515 Ort und Gericht erhalten hatten, 1557 das Spital in Ziemetshausen stifteten, um 1586 dem Ort Marktrecht verschafften und 1641 ausstarben. Die enge geschichtliche Verflechtung zwischen Ort und Familie führte zur Billigung des Entwurfes durch RHA. und Reichsarchiv. Leider wurde aber übersehen, dass die beantragten Farben des Gemeindewappens wesentlich von denen des Wappens der Villinger abwichen; dessen 1. und 4. Feld war von Schwarz und Gold geteilt, das Ross in verwechselten Farben, das 2. und 3. Feld enthielt in Rot einen goldgekrönten silbernen Löwen (Wappen der ausgestorbenen Schönenberger). In den falschen Farben wurde das Wappen am 04.12.1883 durch König Ludwig II. verliehen. Hupp erkannte als erster den Irrtum, war aber in seiner Abbildung ebenso an die Verleihung gebunden wie nunmehr auch wir. Götz hat die Löwen fälschlich ungekrönt dargestellt.


Sehenswürdigkeiten

  • Wallfahrtskirche Maria Vesperbild mit Mariengrotte
  • Pfarrkirche St. Peter und Paul (gestaltet durch den Wessobrunner Baumeister Johann Schmuzer)
  • Forstbotanischer Schlosspark Seyfriedsberg
  • Webereimuseum mit regelmäßigen Vorführungen

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft sowie Land- und Forstwirtschaft

Es gab 1998 nach der amtlichen Statistik im Bereich der Land- und Forstwirtschaft 54, im produzierenden Gewerbe 703 und im Bereich Handel und Verkehr 190 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Arbeitsort. In sonstigen Wirtschaftsbereichen waren am Arbeitsort 91 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am Wohnort gab es insgesamt 1.028. Im verarbeitenden Gewerbe gab es keine, im Bauhauptgewerbe zwölf Betriebe. Zudem bestanden im Jahr 1999 92 landwirtschaftliche Betriebe mit einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 1.697 ha, davon waren 733 ha Ackerfläche und 950 ha Dauergrünfläche.

Bildung

Im Jahr 1999 existierten folgende Einrichtungen:

  • Kindergärten: 100 Kindergartenplätze mit 94 Kindern
  • Volksschulen: 1 mit 12 Lehrern und 171 Schülern