Holzminden
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Holzminden ist die Kreisstadt des Landkreises Holzminden in Niedersachsen (Deutschland).
Das an der Weser gelegene Holzminden, das offiziell als „Stadt der Düfte und Aromen“ beworben wird und sich auf 88,25 km² Fläche erstreckt, hat 23.502 Einwohner (Stand 1. Mai. 2006).
Holzminden gehört zur Metropolregion Hannover-Braunschweig-Göttingen.
Geographie
Geographische Lage



Holzminden liegt im oberen Weserbergland am Nordwestrand des Mittelgebirges Solling im Oberen Wesertal. Etwas weiter nördlich befindet sich der Vogler und jenseits von diesem der Ith. Bis zur niedersächsischen Landeshauptstadt Hannover sind auf Bundesstraßen etwa 80 km zurückzulegen.
Die Stadt, die sich an der östlichen Uferseite der Oberweser befindet, wird in Südost-Nordwest-Richtung von der Holzminde durchflossen, in die im Stadtgebiet die von Osten kommende Dürre Holzminde einmündet; in diese wiederum mündet im östlichen Stadtteil Pipping der von Osten kommende Hasselbach ein. Direkt nach dem Durchfließen des Stadtgebiets mündet die Holzminde am westlichen Stadtrand in die von Süden kommende Weser, die in einigen Holzmindener Durchflussbereichen die Grenze zum westlich gelegenen Bundesland Nordrhein-Westfalen bildet.
Unmittelbar angrenzende bzw. nahe gelegene nordrhein-westfälische Ortschaften sind Lüchtringen, Stahle und Höxter. An der westlichen Uferseite der Weser liegt etwas weiter südlich und flussaufwärts von Holzminden das Kloster Corvey.
Nachbargemeinden
Beginnend im Norden im Uhrzeigersinn grenzen an die Stadt Holzminden die Samtgemeinde Bevern mit dem Flecken Bevern und die gemeindefreien Gebiete Holzminden und Merxhausen (Landkreis Holzminden), das gemeindefreie Gebiet Solling (Landkreis Northeim), die Samtgemeinde Boffzen mit der Gemeinde Derental und das gemeindefreie Gebiet Boffzen (wiederum Landkreis Holzminden) sowie schließlich der nordrhein-westfälische Kreis Höxter mit seiner Kreisstadt Höxter.
Stadtgliederung
- Überblick
Die Stadt Holzminden besteht neben der Kernstadt und dem Ortsteil Allersheim aus den früheren Gemeinden Neuhaus im Solling und Silberborn. Diese Stadtteile kamen im Zuge der Gebietsreform 1973 hinzu. Sie liegen östlich der Kernstadt im Solling und bilden je eine Ortschaft mit Ortsrat[1]. Auch die frühere Gemeinde Mühlenberg, die ebenfalls im Solling liegt, ist ein Holzminder Stadtteil und bildet eine Ortschaft mit Ortsvorsteherin oder Ortsvorsteher[2]. Durch die im Vergleich zu anderen Städten geringe Zahl an Ortsteilen resultiert die Gesamtbevölkerung nur zu ca. 10% aus eingemeindeten Ortschaften. Damit erreicht Holzminden eine optisch geringe Einwohnerzahl.
- Stadtteile
Die wesentlichen Holzminder Stadtteile haben diese Flächen:[3]
- - Holzminden Kernstadt: 2.726,99 ha
- - Neuhaus im Solling: 5.150,84 ha
- Fohlenplacken gehört mit eigenem Ortsschild zu Neuhaus im Solling
- - Silberborn: 926,70 ha
- Torfhaus gehört mit eigenem Ortsschild zu Silberborn
- - Mühlenberg: 20,02 ha
Geschichte
Erstmals erwähnt wurde Holzminden 832 in mehreren Urkunden unter dem Namen Holtesmeni, Holtesmini, Holtesmynne. Der Name bedeutet nicht wie von Grimm erwähnt "Waldgeschmeide", sondern entstammt von menni = Bach und bezeichnete ursprünglich nicht den Ort der heutigen Kreisstadt, sondern das 1922 eingemeindete Altendorf (1275 antiqua villa), eine Siedlung an der großen, vom Niederrhein durch Westfalen nach dem Osten (Braunschweig bzw. Leipzig) führenden Straße, die die Weser überschritt.
Neben der Siedlung Altendorf entstand vermutlich zwischen 1197 und 1202 als Markt- und Zollstädte der Grafen von Everstein die nova plantatio (neue Gründung), deren planmäßige Anlage im Grundriss noch deutlich erkennbar ist.
1245 erhielt Holzminden die Bestätigung ihres wichtigen Stadtrechtes durch Otto von Everstein; seit 1240 ist dieser auch im Besitz der Burg an der Weser. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Burg aufgegeben, deren Ruinen wurden erst 1860 endgültig abgebrochen. In ihrem Schutz schritt Holzminden allerdings nicht, wie es für die Mehrzahl der Städte zutrifft, zu einer mit Türmen bewehrten Ummauerung fort, sondern begnügte sich mit der Beibehaltung der anfänglichen einfachen Hafenbefestigung (Wall und Palisade).
In den erbitterten Auseinandersetzungen mit den seit der staatsrechtlichen Anerkennung ihres Landesfürstentums 1235 machtvoll gegen die Weserlinie vordringenden Welfen und deren Parteigängern, den Edelherren von Homburg, den Eversteiner Grafen 1408 entfremdet, blieb die Stadt seit dem frühen 16. Jahrhundert im ausschließlichen Besitze der Wolfenbüttler Linien des braunschweigisch-lüneburgischen Hauses - seit 1815 unter der Benennung Herzogtum Braunschweig, 1918 bis 1941 Freistaat Braunschweig.
In der Folgezeit unternommene Versuche, ihre wirtschaftliche Stellung gegenüber dem benachbarten Höxter (Corvey) zu stärken (u.a. erster Brückenbauversuch 1619/1620), erstickte der Dreißigjährige Krieg. Holzminden wurde 1640 von kaiserlichen Truppen zerstört und niedergebrannt und erholte sich davon nur langsam.
In lebhafte Bewegung kam Holzminden erst wieder seit Mitte des 18. Jahrhunderts infolge zielbewusster baulicher und wirtschaftlicher Förderung (u.a. Gründung eines Eisenwerkes) durch den Oberbürgermeister Johann Georg von Langen (1742–1763) und durch die Verbindung der Klosterschule von Amelungsborn mit der Stadtschule, siehe: Campe-Gymnasium.
In geistiger Hinsicht setzte sich jene fort mit der Wirksamkeit des als rationalistischem Theologen und Mathematiker bedeutenden Stadtpfarrers und Titularabtes von Amelungsborn Johann Friedrich Ludwig Häseler (1775–1797) sowie mit der Gründung der ersten deutschen und bis heute ältesten Baugewerkschule durch den Kreisbaumeister Friedrich Ludwig Haarmann 1831. Die Hochschule heißt seit 2000 Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Infolge von Reformen wurde die Stadt 1832 Sitz der Verwaltung des Kreises Holzminden.
In der Literatur ist Holzminden bekannt durch Wilhelm Raabe (1831–1910), der hier Kindheitsjahre (bis 1845) verlebte und dessen Erzählungen teilweise hier spielen.
1865 erhielt die Stadt einen Bahnanschluss an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen. Durch die Verbindung der Braunschweigischen Südbahn (Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn) mit der Königlich-Westfälischen Eisenbahn entstand eine wichtige Fernverbindung in das rheinisch-westfälische Industriegebiet und ab 1868 über Magdeburg nach Berlin. Die einst zweigleisige Hauptstrecke verlor durch die Verlagerung der Verkehrsströme mehr in Nord-Süd Richtung als Folge der deutschen Teilung nach 1945 an Bedeutung. Sie wurde in Abschnitten auf eingleisigen Betrieb zurückgebaut.
Während einst die bodenständige Verarbeitung von Holz und Sollingsandstein eine beträchtliche Rolle spielte, sind es heute verschiedenartige Industrien.
Schon 1874 wurde die Geruchs- und Geschmackstoff-Firma Haarmann & Reimer gegründet, in welcher das künstliche Vanillinaroma erfunden wurde. Dazu kam 1919 in der gleichen Branche das Dragoco-Werk. Im Jahr 2002 fusionierten die beiden Firmen zu dem Unternehmen Symrise. Noch heute gilt Holzminden als Zentrum der deutschen Riechstoff-Industrie.
Im Ersten Weltkrieg befand sich ausserhalb der Stadt ein Kriegsgefangenenlager für bis zu 10.000 Personen. Schon ab 1914 wurden Gefangene aus feindlichen Ländern dort interniert ebenso wie unerwünschte Deutsche. Die Lebensverhältnisse waren erträglich, obwohl die Gefangenen an Isolation, Mangel und leichten Strafen litten. Die Disziplin und die Strafen waren sehr strikt. Übliche Strafe: „der Mast“. Der Mann wurde zwei Stunden lang am Mast festgebunden, ohne zu essen zu bekommen. Diese ersten Geiseln wurden 1917 in ihre Länder zurückgeschickt. Anders verlief die zweite Deportation von 1.000 Gefangenen im Juli 1918. Die Frauen, welche ebenfalls nach Holzminden kamen, waren schrecklichen, verschlechterten Bedingungen ausgesetzt: Hygienemangel, unendliches Stehen im Regen beim Appell und Versorgungsmangel. (Quelle Katalog Le Nord en guerre S.34-37)
Durch eine Anfang der 1930er Jahre gegründete Bürgerinitiative entstand eine Stiftung, mit dem Zweck, ein Krankenhaus im evangelischen Geiste zu führen. Das Evangelische Krankenhaus wurde daraufhin 1933 fertiggestellt und gehört seit 2002 zur Pro-Diako-Gruppe.
Im Zweiten Weltkrieg blieb die Stadt bis kurz vor Ende von Zerstörungen verschont. Am 3. April 1945 kamen jedoch fast 200 Menschen bei Bombenangriffen auf die Bahnanlagen ums Leben. Die Weserbrücke wurde von deutschen Truppen gesprengt und die Bauschule brannte nach der Explosion von Munition vollständig aus. Nach Kriegsende wurden hier zahlreiche Ostvertriebene, vor allem aus der schlesischen Gemeinde Rabishau, einquartiert und integrierten sich nach und nach in die alteingesessene Bevölkerung. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurden nach der Besetzung durch die britische Armee auch bis Frühjahr 1948 rund 270 norwegische Soldaten in Holzminden als Besatzungsmacht stationiert.
Postgeschichte


Nach Henri Bade hat eine Kaiserliche Thurn und Taxissche Post schon vor 1700 bestanden. Die braunschweigische Landespost hat in Holzminden auch schon vor 1743 bestanden, denn schon vor der Fahrpost von Braunschweig nach Holzminden im Jahre 1743, gab es eine Route des reitenden Postboten von Braunschweig über Gandersheim, Holzminden weiter nach Paderborn (siehe Kartenausschnitt).
Die ersten Poststempel stammen aus der napoleonischen Zeit (1808-1813). Der erste Einzeiler “HOLZMINDEN” wurde zwischen 1809 und 1834 gebraucht. Er wurde von einem weiteren Einzeiler abgelöst, zwischen 1831 bis 1835 verwendet. Als Postdirektor der Königlich Westfälischen Post wird Herr Raabe als Directeur 3. Classe (1810-13) genannt.
Für Briefstempelungen wurde von 1835 an nur noch der ausschließlich in Holzminden verwendetet Schnallenstempel mit Druckzahldatum benutzt. Nach 1853 findet man ihn auch auf Belegen aus den Innendienst der Post.
Seit 1853 wird ein Rahmenstempel mit Datum, Stern und Uhrzeit in Ziffern abgeschlagen. Der Zweikreisstempel mit Tag, Monat, Jahr und Uhrzeit kam 1866 nach Holzminden. Zur Entwertung der Postwertzeichen verwendete man den Rostgitterstempel mit der Nummer “24"
Ein kleinerer Zweikreisstempel mit Datum und Morgens/Abends wurde als Ankunftstempel verwendet.
Das General-Circular der Post berichtete, dass der Chartenwechsel zwischen Holzminden und dem Thurn & Taxisschen Postamt in Bremen aufgehoben wurde. Die neue Conventions mit Thurn & Taxis trat am 1. November 1835 in Kraft. Der Chartenwechsel Holzminden und Lemgo, auch Detmold (Porto 2 Ggr. für ¾ Loth) wurde beibehalten.
In den Adressbüchern werden folgende Postmeister des Postamts in Holzminden aufgeführt : August Heinrich Raabe, Postrath (1833-40), Carl Raabe (1841-54) "Postsekretär Raabe zu Holzminden ist zum 15. Januar 1846 zum Postmeister, die bisherigen Postschreiber Feise und Rosenbaum zu Postsekretärs ernannt worden.”, Georg Lindau (1854-65), “Seine Hoheit der Herzog haben gnädigst geruht dem Postmeister Lindau zu Holzminden den Charakter "Postrath zu verleihen",(1864). Nachfolger war Albert Damköhler (14. August 1865-71), er war zwischen 1843 und 1845 als Postschreiber von Braunschweig nach Holzminden und zurück nach Braunschweig versetzt worden. Bevor er nach Holzminden kam war er in Harzburg. Die Braunschweigischen Anzeigen berichten am 5. Oktober 1865 das “Dem Postmeister Damköhler wurde die Verwaltung des Bahn- und Postamts in Holzminden übertragen”. Nun folgten als Postdirektoren Theodor Hörstel (1872-76), Werner Persun (1877-79), Otto Wirstorf (1880-93) in seine Zeit fiel 1887 die Umwandlung in ein Postamt I. Klasse. Weitere Postdirektoren in Holzminden waren Carl Knackstedt (1894-96), Martin Kesting (1897-1903) und Oskar Georgii (1904-16).
1844 ging das einfache Ehrenzeichen an den Postillion Ludwig Kühne zu Holzminden,
Am 10. August 1865 berichteten die Braunschweigischen Anzeigen: “In Holzminden werden a) Courant bis 8 Lot und b) Papiergeld und sonstige Wertgegenstände bis 50 Taler und dem Gewicht bis 8 Lot zugestellt. Die Aushändigung wird im Quittungsbuch bescheinigt.”
Der berühmte Postler Rudolf Schottelius, (* 26. Juli 1816 in Braunschweig, † 31. März 1881 in Braunschweig) besuchte das Gymnasiums in Holzminden, danach trat er 1834 als Postschreiber in Wolfenbüttel seine erste Stelle an. 1848 wurde er Postinspektor und 1868 nach der Begründung des Norddeutschen Bundes Oberpostdirektor und Chef der Postinspection Braunschweig. Seiner Initiative schreibt man zu, dass Braunschweig Sitz einer kaiserlichen Oberpostdirektion wurde.
Literatur zur Postgeschichte
- Bade, Henry: “333 Jahre Braunschweigische Post, 1535 - 1867", Karl Pfankuch & CO, Braunschweig, 1960. Hierher stammen auch die Stempelabbildungen.
- Anderson, Hans-Joachim: „Die Bezeichnung der Poststempelformen“ Düseldorf 1970, Poststempelgilde „Rhein-Donau e. V.“ (Der Versuch des Bundes Deutschen Philatelisten eine Einheitlichkeit in den Stempelbeschreibungen zu erreichen)
- Steven, Werner: “Inhaltsübersicht der postalisch relevanten Braunschweigischen Ciculare, Gesetze und Verordnungen von 1807 bis 1867" Rundbrief Nr. 58, Arbeitsgemeinschaft Braunschweig und Hannover im Briefmarken-Club Hannover, April 2004
- Steven, Werner: "Verzeichnis der Postanstalten und deren Personal im Bereich des Herzogtums Braunschweig, 1811-1916." Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e. V. Bezirksgruppe Braunschweig/Hannover. Heft 13 der Postgeschichtliche Blättern, 1992.
Politik
Stadtrat
Der Rat der Stadt Holzminden setzt sich aus 34 Ratsfrauen und Ratsherren, sowie dem hauptamtlichen Bürgermeister zusammen.
Stimmverteilung der Parteien in Prozent und auf sie entfallende Sitze:
CDU | SPD | FDP | Grüne | UWG | |
Stimmverteilung in % | 40,2 | 38,6 | 8,1 | 7,0 | 6,1 |
entfallene Sitze | 14 | 13 | 3 | 2 | 2 |
(Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006)
Die Fraktionen von SPD und UWG haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen. Auf den Zusammenschluss zu einer Gruppe verzichteten CDU und FDP aus taktischen Gründen.
Interessant an dieser politischen Konstellation ist, dass keine stabile politische Mehrheit im Stadtrat besteht.
Bürgermeister
Bei der letzten Kommunalwahl am 10. September 2006 und durch die Stichwahl am 24. September 2006 wurde der parteiunabhängige Jürgen Daul (zuvor CDU-Mitglied) zum neuen Bürgermeister der Stadt gewählt. Im ersten Wahlgang erhielt Daul 40,1 % der gültigen Stimmen und im 2. Wahlgang setzte er sich gegen den CDU-Kandidaten Erich Werner mit 77,0 % der Stimmen durch. Daul löste 2006 Prof. Dr. Wolfgang Bönig (SPD) ab.
Wappen, Flagge, Dienstsiegel
Das Wappen der Stadt zeigt auf blauem Grund drei aus Quadern gefügte, von roten Spitzdächern mit goldenen Spitzen gekrönte Türme. Die beiden schlanken, seitlichen Türme mit je einem Rundbogenfenster überragen den mittleren, der zwei Fenster aufweist. Im Vordergrund erhebt sich ein Palisadenzaun. Die Flügel des in der Mitte befindlichen Rundbogentores sind weit nach außen geöffnet. In der blauen Türöffnung schreitet ein weißer, gold gekrönter und rot gezüngelter Löwe aufrecht nach rechts. [4]
Die Farben der Flagge sind blau-weiß. [5]
Das Dienstsiegel enthält das Wappen und die Umschrift "Stadt Holzminden". [6]
Städtepartnerschaften
- Französische Partnerstadt ist Cherbourg in der Normandie.
- Britische Partnerstadt ist Leven in Schottland.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Das 1609 erbaute Tilly-Haus; hier soll der Feldherr Johann t’Serclaes von Tilly während des Dreißigjährigen Krieges verweilt haben.
- Die Luther-Kirche (ehemals Marien-Kirche).
- Der Raabebrunnen mit der Figur des Klaus Eckenbrecher aus dem Heimatbuch "Heiliger Born" des Dichters Wilhelm Raabe und dessen Wohnhaus im Goldenen Winkel.

- Städtisches Torhaus.
- Einen der ältesten und schönsten Marktplätze Norddeutschlands.
- Duftender Stadtrundgang. An 15 Duftstelen in der Innenstadt mit spezifischen Düften werden interessante Informationen zum jeweiligen Standort wie auch über den jeweiligen Duft vermittelt.
- Zweijährlich zu Pfingsten stattfindendes internationales Straßentheater Festival.
Sonstige Veranstaltungsorte
- Stadthalle Holzminden (bis zu 1.100 Plätze)
Infrastruktur und Wirtschaft
Verkehr
- Schienenverkehr
Der Bahnhof Holzminden liegt an der Bahnstrecke Altenbeken–Kreiensen (–Goslar). Der westliche Abschnitt (KBS 403) wird im Stundentakt von der RB 84 „Egge-Bahn“ Paderborn–Altenbeken–Ottbergen–Holzminden bedient. Durchgeführt wird der Betrieb von der NordWestBahn. Die Strecke nach Kreiensen und weiter bis Goslar (KBS 355) wird von RB-Zügen der DB Regio bedient. Eingesetzt werden im Schienenpersonennahverkehr von der NordWestBahn Bombardier-Talent-Triebwagen der DB-Baureihe 643 und von DB Regio Diesel-Triebwagen des Typs Coradia LINT 41 (DB-Baureihe 648).
Der Bahnhof, der noch über große aber weitgehend stillgelegte Betriebsanlagen verfügt, ist gewissermaßen ein Grenzbahnhof zweier Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünde. In der Praxis führt dies zu sehr ungünstigen Umsteigeverbindungen, da bei Ankunft aus Richtung Höxter der Zug nach Kreiensen den Bahnhof im gleichen Augenblick verlässt.
- ÖPNV
Für den gesamten öffentlichen Personennahverkehr im Kreis Holzminden gilt der Tarif des Verkehrsverbunds Süd-Niedersachsen (VSN), der hier an den Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter angrenzt. In der Kernstadt gibt es einen Stadtbusverkehr, der einen Ring von ca. 40 Haltestellen im festen ein-Stunden-Takt anfährt.
Wirtschaft

Holzminden ist ein internationales Zentrum der Riech- und Geschmackstoffindustrie.
Den Grundstein für diesen Industriezweig legte 1874 Dr. Wilhelm Haarmann, dem gemeinsam mit Prof. Ferdinand Tiemann die Synthese von Vanillin - dem typgebenden Geschmackstoff der Vanilleschote - aus dem Rindensaft von Fichten gelang.
Er war auch der Gründer der Firma Haarmann & Reimer, die zusammen mit der auch in Holzminden ansässigen Firma Dragoco hier allein mehr als 2000 Mitarbeiter beschäftigte. 2003 fusionierten beide Firmen zu einem Unternehmen: symrise, das von dem schwedischen Finanzinvestor EQT kontrolliert wird. Symrise steht mit an der Weltspitze der Duft- und Geschmackstoffherstellung, mit weltweit etwa 5.800 Mitarbeitern (ca. 2.700 in Deutschland).
Ein weiterer weltweit bekannter Konzern hat sein Stammsitz und Hauptwerk ebenfalls in Holzminden, der Hersteller von Elektro-, Warmwasser- und Heizgeräten, die Stiebel Eltron mit etwa 1.200 Mitarbeitern.

Verpackungsglas für die Spirituosen- und Nahrungsmittelindustrie erzeugen die O-I BSN Glashüttenwerke Holzminden mit etwa 500 Mitarbeitern. Besonderer Wert wird hierbei auf den hohen Einsatz von Altglas gelegt, um Energie und Rohstoffe optimal zu nutzen.
1906 gründeten in Holzminden Benno Heyne und Heinrich Penke die Firma Heyne & Penke mit dem Zweck der Herstellung imprägnierter Papiere. Alles fing mit der Veredelung von Papieren an, die für die Lebensmittelindustrie und im besonderen für die Süßwarenindustrie bestimmt waren. Heute kann Heyne & Penke eine breite Produktpalette vorweisen. Neben Papier werden auch weitere Rohstoffe wie Kunststofffolien, Aluminium und Zellglas verarbeitet.
Im Ortsteil Allersheim ist die gleichnamige 1854 gegründete Brauerei Allersheim ansässig.
Die Industrie- und Gewerbestruktur Holzmindens wird darüber hinaus von weiteren zum Teil international bekannten Firmen der Elektroindustrie, Elektronik, Glasverarbeitungsindustrie, des Maschinenbaues und der Druckindustrie zusammen mit einer großen Anzahl leistungsstarker mittelständischer Handwerks-, Dienstleistungs- und Einzelhandelsbetriebe entscheidend mitbestimmt.
Öffentliche Einrichtungen
Das Evangelische Krankenhaus mit einer Kapazität von über 200 Betten liegt nahe der Innenstadt im Forster Weg 34 und gehört zu 51 % der Pro|Diako gGmbH und ist zugleich Mitgesellschafter der Pro|Diako-Holding mit Sitz in Hannover. Am Krankenhaus befindet sich auch die Zentrale Notfallpraxis (ZNP) für den hausärztlichen Notfalldienst.
Bildung
Die sogenannte Baugewerkschule wurde 1831/32 vom Kreisbaumeister Friedrich Ludwig Haarmann gegründet und ist somit die älteste Bauschule Deutschlands. Die Hochschule heißt seit 2000 Fachhochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen. Sie bietet die Studiengänge Architektur, Bauingenieurwesen, Immobilienwirtschaft, Internationales Bauen, Bauchemie und ab 2003/04 auch einen Teil der Fakultät Soziale Arbeit und Gesundheit. Seit 2003 führt die Fachhochschule den Namenszusatz HAWK - Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst.
Das Campe-Gymnasium gibt es seit 1760.
Das Landschulheim am Solling, auch LSH oder Internat am Solling genannt, ist ein staatlich anerkanntes Gymnasium mit integriertem Internat und wurde am 11. November 1909 ins Leben gerufen.
Daneben existiert noch die Berufsbildende Georg-von-Langen-Schule, an der man mehrere Schulrichtungen (z.B.: Höhere Handelsschule, BGJ, Fachgymnasium) verfolgen kann.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Leopold Scherman († 1970); Baumeister und Stadtbaurat der Stadt Holzminden
- Rudolf Jahns (1896-1983); Künstler und Maler
- Carl Wilhelm Gerberding (1894-1984); Unternehmer und Gründer der Dragoco
- Paul Kretschmer (1910–1999); langjähriger Stadtdirektor und Bürgermeister, wirkte entscheidend beim Wiederaufbau und der Integration der zahlreichen Ostvertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg mit
- Wilhelm Karl Prinz von Preußen (1922–2007), Protektor des Johanniterordens und der letzte Enkel Wilhelms II.
Söhne und Töchter der Stadt (offiziell verliehener Titel)
- Wilhelm Haarmann (1847–1931), deutscher Chemiker, dem 1874 gemeinsam mit Ferdinand Tiemann die erste Synthese von Vanillin gelang
- August Hampe (1866–1945); deutscher Politiker (Braunschweigisch-Niedersächsische Partei), MdR, MdL (Braunschweig), Braunschweigischer Justizminister
- Erwin Böhme (1879–1917); Jagdflieger im Ersten Weltkrieg mit 24 Luftsiegen und Träger des Ordens Pour le Mérite
- Adolf Heusinger (1897–1982); deutscher General, Generalinspekteur der Bundeswehr und Vorsitzender des Militärausschusses der NATO
- Eberhard Itzenplitz (* 1926); Filmregisseur
- Gerhard Stille (* 1960); katholischer Pfarrer und der einzige verheiratete Priester im Erzbistum Paderborn
Persönlichkeiten Holzmindens (Leben und Wirken in der Stadt)
- Wilhelm Raabe (1831–1910), deutscher Erzähler und einer der wichtigsten Vertreter des poetischen Realismus
- Jonatan Briel (1942–1988), Filmregisseur und Drehbuchautor
- Uwe Schünemann (* 1964), niedersächsischer Innenminister (CDU) und 1996-1999 Bürgermeister der Stadt Holzminden
Literatur
- Paul Kretschmer: Die Weser-Solling-Stadt Holzminden- wie sie wurde, was sie ist. 1981
- Ulrich Scholz, Axel Triestram: Holzminden-Ansichtssache. STS-Verlag, 1996
Weblinks
Quellen
- ↑ Hauptsatzung § 5
- ↑ Hauptsatzung § 6
- ↑ holzminden.de Bürger-Service >Zahlen&Fakten
- ↑ Hauptsatzung § 2, Abs. 1
- ↑ Hauptsatzung § 2, Abs. 2
- ↑ Hauptsatzung § 2, Abs. 3