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Sarenput II.

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Sarenput II. in Hieroglyphen
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Nubkaure ist stark

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|} Sarenput II. war ein Bürgermeister und Priestervorsteher in der südlichsten Stadt Ägyptens, in Elephantine. Er amtierte unter Sesostris II. (ca. 1882 bis um 1872 v. Chr.) und vielleicht noch unter Sesostris III. (ca. 1872 bis um 1852 v. Chr) und trug den zweiten Namen Nubkaure-nacht (Nubkaure ist stark). Nubkaure ist der Thronname von Amenemhet II., unter dem Sarenput anscheinend geboren oder ins Amt gesetzt wurde. Er war der Sohn seines Amtsvorgängers Chema. Seine Mutter hieß Satethetep und ist in seinem Grab dargestellt.

Sarenput II. ist von zwei Denkmälergruppen bekannt. In der Qubbet el-Hawa hatte er ein großes Felsgrab und im Heiligtum des Heqaib auf Elephantine erbaute er einen kleinen Schrein.

Felsgrab in der Qubbet el-Hawa

Szene an der Rückwand der Nische mit Sarenput II. (links) und seinem Sohn Anchu (rechts)

Sein Felsgrab (Nr. 31) in der Nekropole von Qubbet el-Hawa bei Assuan gehört zu den am besten konserviertesten im Gräberberg. Die Anlage besteht zunächst aus einem in den Felsen geschlagenen externen Vorhof, an dem bereits die für die Optik der inneren Gewölbeausgestaltung bestimmenden horizontalen Buntsandsteinschichten deutlich werden. Die weitgehend symmetrische Nordwest-Südost-Ausrichtung des Grabes betont die schon vom Eingang aus sichtbare Darstellung Sarenput II.' in einer Nische am hinteren Ende des Grabes.

Von dem Vorhof gelangt man über einen kurzen Gang in eine von sechs Pfeilern gestützte undekorierte Halle. Nach einer neunstufige Rampe betritt man einen gewölbter Korridor, der an beiden Seiten von je drei lebensgroßen mumienförmigen Figuren flankiert wird. Die Figuren stellen Sarenput II. entweder schmucklos in weiß mit schwarzem Gesicht oder in Ornat mit der rötlichen Hautfarbe lebendiger Personen und mit den Titeln des Gouverneurs dar. Die Wände zwischen den Nischen sind mit Bildern des Verstorbenen und seiner Familienmitglieder verziert. An den Korridor schließt sich eine zweite kleinere Halle mit vier Säulen an, deren Seiten zum Mittelgang hin mit Texten über die Ämter und Priesterfunktionen sowie darunter einem Abbild Sarenput II.' versehen sind. An die kleine Säulenhalle schließt sich links und rechts jeweils eine undekorierte Nebenkammer an.

Am hinteren Ende der Halle führt eine Tür in die bereits erwähnte nischenartige Kapelle, den augenscheinlichen Höhepunkt des Grabes. An der Detailtiefe bei der Ausarbeitung und dem Farbenreichtum der Darstellungen und Hieroglyphentexte ist unschwer erkennbar, dass Sarenput II. den gestalterischen und zeremoniellen Fokus auf diesen Teil des Grabes gelegt hat. Die Bemalung ist gut erhalten und zeigt auf der Rückwand den Amtsträger auf einem Stuhl sitzend, während er die Hand nach einem gedeckten Opfertisch austreckt. Auf der anderen Seite des Tisches kniet sein Sohn Anchu und macht seinem Vater eine Lotusblüte als Zeichen der Fruchtbarkeit zum Geschenk.

Schrein im Heqaib-Heiligtum

Der Schrein im Heiligtum des Heqaib ist in das 4. Regierungsjahr von Sesostris II. datiert und enthielt eine Statue von Sarenput II. Er stiftete auch eine Statue mit Schrein für seinen Vater in das Heiligtum. Im Britischen Museum gibt es schließlich eine Stele, die unter Sesostris III. datiert und den Bürgermeister Nubkaure-nacht, also wahrscheinlich Sarenput II. nennt. Sarenput II. ist der letzte Bürgermeister von Elephantine mit einem großen voll dekorierten Felsgrab. Es ist unsicher, ob sein Sohn Anchu, der in seinem Grab genannt wird, als Bürgermeister im Amt folgte.

Literatur

  • Detlef Franke: Das Heiligtum des Heqaib auf Elephantine, Heidelberg 1994, S. 37-39 ISBN 3-927552-17-8
  • Kurt Sethe: Historisch-biographische Urkunden des Mittleren Reiches. Leipzig 1935 (Inschriften aus Sarenputs Grab: S. 7-9)


VorgängerAmtNachfolger
ChemaBürgermeister auf Elephantine
unter Sesostris II. bis Sesostris III.
Anchu