Heinz Linge
Der gelernte Maurer Heinz Linge (* 23. März 1913 in Bremen; † 09. März 1980 in Hamburg) war SS-Offizier und der Kammerdiener von Adolf Hitler und von 1937 bis 1945 in seinen Diensten, zuletzt im Range eines SS-Obersturmbannführers.
Linge lernte zunächst den Maurerberuf und besuchte anschließend ein Technikum. Mit 20 Jahren am 17.03.1933 Eintritt in die Leibstandarte-SS Adolf Hitler - LSSAH. Am 24.01.1935 wurde er von Hitler als Diener ausgesucht und nach der Ausbildung an der Hotelfachschule München-Pasing wurde er einer von mehreren Dienern Hitlers. Nach der Entlassung des Leibdieners Karl Krause am 10.09.1939 (er hatte Hitler während des Polen-Feldzuges wegen einer vergessenen Flasche Fachinger Wasser zu täuschen versucht), wurde Linge der von Hitler bevorzugte Leibdiener in der Dienststellung "Chef des persönlichen Dienstes" und war bis zu dessen Tod am 30.04.1945 ständig in seiner unmittelbaren Nähe.
Die Leichen von Adolf Hitler und seiner Frau Eva, geb. Braun, wurden am 30.04.1945 von Heinz Linge, Martin Bormann, Hitlers persönlichem SS-Adjutanten Otto Günsche und einigen Leibwächtern aus dem Führerbegleitkommando im Garten der Reichskanzlei – gemäß Hitlers letzten Verfügungen – mit Benzin übergossen und verbrannt. Die verkohlten Überreste wurden in einem Granattrichter beigesetzt.
Linge war in den letzten Kriegstagen (2. Mai 1945) des Zweiten Weltkrieges in sowjetische Gefangenschaft geraten, wurde nach Rußland verbracht und in Geheimdienstverhören, die häufig von Folterungen begleitet waren, über seinen alten Chef befragt. Wie verlangt, lieferte er viel und gern Privates. 1950 vor ein sowjetisches Gericht gestellt, ist er zu 25 Jahren Strafarbeit verurteilt worden.
Bis 1955 war er in sowjetischer Kriegsgefangenschaft und kam durch den Adenauer-Besuch im September 1955 in Moskau frei. Nach seiner Rückkehr kam er als Vertreter von Nordmark-Fertighäusern zu einigem Wohlstand und arbeitete in dieser Position bis zum 65. Lebensjahr. Kurz vor Vollendung seines 67. Lebensjahres verstarb er in einem Hamburger Krankenhaus.
Im am 9. September 2004 in München uraufgeführten Film „Der Untergang“ wird Heinz Linge von Thomas Limpinsel gespielt. In der Parodie „Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler“ wird er von Lars Rudolph dargestellt.
Literatur
- Heinz Linge: Bis zum Ende. Als Chef des Persönlichen Dienstes bei Hitler. 2000, ISBN 3-920-67751-X
- Heinz Linge, Werner Maser: Bis zum Untergang. Als Chef des persönlichen Dienstes bei Hitler. Herbig München 1983, ISBN 3-776-61021-2
- Henrik Eberle, Matthias Uhl: Das Buch Hitler – Geheimdossier des NKWD für J.W. Stalin. Lübbe Verlag, Bergisch Gladbach 2005
- Christa Schroeder: "Er war mein Chef - aus dem Nachlaß der Sekretärin von Adolf Hitler", Langen Müller Verlag GmbH, München - Wien, 1985, ISBN 3-844-2059-1
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Linge, Heinz |
KURZBESCHREIBUNG | hochrangiger SS-Offizier, Kammerdiener von Adolf Hitler |
GEBURTSDATUM | 23. März 1913 |
GEBURTSORT | Bremen, Deutschland |
STERBEDATUM | 1980 |
STERBEORT | Bremen, Deutschland |