Neustrelitz
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Neustrelitz ist die Kreisstadt des Landkreises Mecklenburg-Strelitz in Mecklenburg-Vorpommern (Deutschland).
Geografie
Neustrelitz liegt inmitten der wald- und wasserreichen Mecklenburgischen Seenplatte am Zierker See, der über den Kammerkanal und den Woblitzsee mit der Oberen Havel-Wasserstraße verbunden ist. Innerhalb oder nahe der Stadt liegen mehrere größere und kleinere Seen (Glambecker See, Zierker See, Großer Fürstenseer See, Langer See, Krebssee und Domjüchsee).
Stadtgliederung
Neben der Kernstadt gehören zum Stadtgebiet:
- Drewin
- Fürstensee (am 22. April 1992 eingemeindet)
- Groß Trebbow
- Klein Trebbow (am 22. April 1992 eingemeindet)
- Langhagen
- Prälank
- Rudow
- Sophienhof
- Strelitz Alt
- Tannenhof
- Wiesenthal und
- Zierke
Geschichte

Die Entstehung der Residenzstadt Neustrelitz ist das Ergebnis einer Reihe historischer Zufälle. Im Zuge der Dritten Mecklenburgischen Hauptlandesteilung war u. a. in Südostmecklenburg das (Teil-) Herzogtum Mecklenburg-Strelitz entstanden. Zur ersten Residenzstadt dieses neuen Landesteils des mecklenburgischen Gesamtstaates wählte man die altmecklenburgische Landstadt Strelitz (heute ein Stadtteil von Neustrelitz), nachdem die Ansiedlung der Regierungsbehörden in Neubrandenburg am dortigen Bürgerstolz gescheitert war. Als in Strelitz jedoch 1712 das alte Residenzschloß abbrannte und die Bürger ihre Unterstützung beim Wiederaufbau verweigerten, setzte eine Entwicklung ein, die ab den 1730er Jahren zum Entstehen einer neuen Residenzstadt Neustrelitz führte.
Bereits zuvor hatte Herzog Adolf Friedrich III. auf dem Gelände der Meierei Glienke (auch Glienecke oder Glieneke) ein einfaches Jagdhaus errichten lassen. Als seine alte Residenz in Strelitz 1712 mit allen Wirtschaftsgebäuden abbrannte, wurde dieses Jagdhaus schrittweise zu einem Schloss erweitert und anschließend aus praktischen Gründen in unmittelbarer Nachbarschaft eine neue Siedlung für Hofbedienstete angelegt, wohin man bald auch die Verwaltungsbehörden des Strelitzschen Landesteils verlagerte. Anfangs war Neustrelitz nur als Ortsteil von Strelitz geplant. Erst ab der Mitte des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Neustrelitz zur Hauptresidenz der Strelitzer Herzöge und zur Landeshauptstadt von Mecklenburg-Strelitz. Nach dem Ende der Monarchie war Neustrelitz von 1919 bis 1933 Hauptstadt des gleichnamigen Freistaates. Während Neustrelitz bis 1918 keine Kommunalautonomie besaß und damit im politischen System des mecklenburgsichen Staates bedeutungslos blieb, war die Vorderstadt Neubrandenburg wie schon seit Jahrhunderten bis an die Schwelle zum 19. jahrhundert die größte und bedeutendste Stadt der Region.
Als Name tauchte Neuenstrelitz bereits am 20. März 1732 in einer Quittung auf, die Julius Löwe einem Arbeiter ausstellte. [1] Mit einem herzoglichen Rescript vom 20. Mai 1733, das heute als Gründungsaufruf für Neustrelitz gilt, wurde die Verlegung verschiedener Hofbehörden hierher verfügt und allen Ansiedlungswilligen verschiedene Vergünstigungen wie eine zehnjährige Steuerfreiheit gewährt. Seither wurde die altmecklenburgische Landstadt Strelitz zur besseren Unterscheidung von Neu-Strelitz umgangssprachlich immer häufiger als Alt-Strelitz bezeichnet, ohne dass es jedoch zu einer offiziellen Umbenennung gekommen wäre. [2]
Besonders baufreudige Landesherren waren Herzog Adolf Friedrich IV. und Großherzog Georg. In Georgs Diensten konnte der von der Schinkelschule geprägte Friedrich Wilhelm Buttel von 1821 bis 1869 seine architektonischen und landschaftsgestalterischen Fähigkeiten unter Beweis stellen. Das Stadtbild wurde von ihm im Stil des Klassizismus und der Neogotik entscheidend geprägt.
Nach Eingemeindung der Stadt Strelitz 1931, die fortan den Stadtteilnamen Strelitz (Alt) führte, war Neustrelitz kurzzeitig kreisfrei.
Mit der Wiedervereinigung der beiden mecklenburgischen Freistaaten verlor Neustrelitz ab 1934 die Funktion einer Landeshauptstadt. Die Aufgaben ehemaliger Landesbehörden wurden fortan nach Schwerin verlagert. Die Kultureinrichtungen des Landes - das erst in den 1920ern entstandene Neustrelitzer Landesmuseum und die bis ins 18. Jahrhundert zurückreichende Neustrelitzer Landesbücherei gerieten immer mehr ins Abseits. Das Hauptarchiv des früheren Landes hatte man bereits 1934 nach Schwerin überführt, wo es den Zweiten Weltkrieg überstand und bis heute im Landeshauptarchiv Schwerin einen eigenen Bestand bildet.
Neustrelitz gehörte neben Neubrandenburg, Rostock und Greifswald zu den Städten im heutigen Mecklenburg-Vorpommern, in denen es 1933 Bücherverbrennungen gab; diese fand auf dem heutigen Buttelplatz statt.
Am 29. April 1945 besetzte die Rote Armee die Stadt und blieb in mehreren Standorten verteilt bis zum Abzug der sowjetischen Truppen in der Garnison. Bei Kriegsende 1945 brannten das Residenzschloss, das Theater, ein Pavillon, das Alte Palais und das Kollegiengebäude unter ungeklärten Umständen ab.
Seit 1952 war Neustrelitz Kreisstadt und Verwaltungssitz des gleichnamigen Landkreises im neugebildeten Bezirk Neubrandenburg, welcher 1990 größtenteils im neukonstituierten Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aufging. Mit der Verwaltungsreform von 1994 wurde Neustrelitz wiederum Kreisstadt des neugebildeten Landkreises Mecklenburg-Strelitz, zu dem wesentliche Teile des einstigen mecklenburgischen Teilstaates gehören.
Von 1951 bis 1975 war Neustrelitz Sitz der Bezirksleitungen der Parteien und Massenorganisationen, der Bezirksredaktion der Tageszeitung „Freie Erde“ sowie der Druckerei „Erich Weinert“ und auch der Bezirksredaktion der Tageszeitung „Der Demokrat“, die dann alle fast zeitgleich in die Bezirksstadt Neubrandenburg verlegt wurden.
Der Neubau einer Siedlung abseits der Stadt, der erst 1989 seinen Abschluss fand, schuf für Tausende neuen Wohnraum. Da etwa hier vordem nur brachliegende Flächen mit unregelmäßig vorhandenen Kiefernbeständen die Landschaft prägten, nannte man dies Neubaugebiet Kiefernheide.
Seit der Wende im Herbst 1989 nahm die Bevölkerung um etwa 5000 Einwohner ab – das sind etwa 20 Prozent der vormaligen Einwohnerzahl. Ab 1990 wurden zahlreiche Neustrelitzer Betriebe und Einrichtungen geschlossen, wie die Poliklinik, Elektroanlagenbau (EAB), Eisengießerei, Landtechnischer Anlagenbau (LTA), Maschinenfabrik Rogge, oder sie wurden in der Größe und Mitarbeiterzahl stark verkleinert wie das Bahnbetriebswerk von 1500 auf 70 Mitarbeiter. Einige Schulen mussten wegen Schülerrückgang geschlossen werden und wurden abgerissen wie die ehemalige Oberschule VII (Jahwaharlal-Nehru-Oberschule) und die Schule der sowjetischen Garnison.
Ab 1991 wurden im Rahmen der Städtebauförderung große Teile des historischen Stadtkerns der Residenzstadt mit seinem sternförmigen Zentrum sowie der Orangerie und der Schlosskirche gründlich saniert.
Eine zunehmende Rolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt spielt nach einer strukturellen Umwandlung der Einrichtungen in den Jahren nach 1989 wieder der Tourismus.
Politik
Partnerstädte
- Schwäbisch Hall (Baden-Württemberg)
- Szczecinek (dt. Neustettin) (Polen)
- Tschaikowski (Russland)
- Rovaniemi (Finnland)
Wappen
Blasonierung: In gespaltenem Schild vorn in Rot ein aus einer silbernen Wolke am Spalt wachsender silberner Arm mit Ärmel, an dessen Saum eine fliegende Schleife, in der Hand ein goldener diamantenbesetzter Ring; hinten in Gold ein hersehender schwarzer Stierkopf mit aufgerissenem Maul, silbernen Zähnen, ausgeschlagener roter Zunge, abgerissenem Halsfell, dessen Randung bogenförmig ausgeschnitten ist und sieben Spitzen zeigt und mit silbernen Hörnern, auf der Stirn eine goldene Fürstenkrone, von der fünf mit Blattornamenten und Perlen abwechselnd besteckte Zinken sichtbar sind.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Friedrich-Wolf-Theater
- Open-Air-Operettenaufführung im Rahmen der Schlossgartenfestspiele
- Orangerie und Stadtkirche sind Spielorte der Festspiele Mecklenburg-Vorpommern
- Schloßkirche
- Königin Luise-Pavillon (mit Sarkophag)
- jährlich stattfindendes Rockfestival „Immergut“
- Stadtarchiv (z. Zt. in Strelitz)
- Stadtbibliothek
- „Inseltheater Helgoland“
- Deutsche Tanzkompanie Neustrelitz (früher: „Folkloreensemble“)
- Frauenchor „Freundschaft“, Konzertchor Neustrelitz, Männerchor „Liedertafel 1846“, Singakademie Neustrelitz (gegr. 1840)
- Hans-Fallada-Klub
- Tiergarten Neustrelitz
- Kreisarchiv Mecklenburg-Strelitz
- Karbe-Wagner-Archiv (Heimatkundliche Sammlung über Geschichte, Kunst, Natur, Persönlichkeiten, Druck- und Literaturwesen der Region)
- Hafenspeicher am Zierker See
- Antiquarium (Künstleratelier)
- Gebäude der ehemaligen Großherzoglichen Strelitzer Bank (zu DDR-Zeiten zeitweilig Sitz der Staatsbank der DDR im Bezirk Neubrandenburg)
- Ensemble westlich des Hauptbahnhofes (u.a. Rudi-Arndt-Platz)
- Kulturhaus in der Tiergartenstr. 12, Beispielarchitektur der DDR. Geplant ist der Abriss des Gebäudes.
Marktplatz


erbaut 1755, Umbau 1840 bis 1842

Blick zum Hebetempel
Neustrelitz wurde als barocke Residenzstadt um einen quadratischen Marktplatz angelegt. Von diesem führen sternförmig acht gerade Straßen in die Haupthimmelsrichtungen ab. Im Jahr 1866 wurde das Rondell in der Mitte des Platzes angelegt und ein Denkmal für den Großherzog Georg errichtet. Das Denkmal wurde 1956 abgebaut und deponiert. Erst 1989 konnte es auf dem Wilhelm-Buttel-Platz neu aufgestellt werden. Der alte Standort auf dem Markt wurde für ein Ehrenmal für die Gefallenen der Sowjetischen Armee genutzt, welches Mitte der 1990er wieder entfernt wurde.
Die Stadtkirche am Markt entstand als Saalbau zwischen 1768 und 1778 und besitzt den dritthöchsten Kirchturm in Mecklenburg-Vorpommern, welcher erst 1831 nach Pänen des Architekten Friedrich Wilhelm Buttel vollendet wurde. Das Rathaus, ebenfalls ein Werk Buttels, entstand nach dem Bau eines Seitenflügels 1836 erst in den folgenden Jahren mit Unterbrechungen in spätklassizistischen, an den Tudorstil angelehnten Formen und wurde 1843 beendet.
Schlossbezirk
Das ehemalige Residenzschloss von Neustrelitz existiert seit 1945 nicht mehr. Die Konturen des einstigen Baus auf dem Schloßberg am Rande des Stadtzentrums wurden vor einigen Jahren markiert.
Östlich des früheren Schlossbezirks findet sich die Schlosskirche, welche von 1855 bis 1859 nach Plänen von Friedrich Wilhelm Buttel entstand. Der kreuzförmige Backsteinbau, einschiffig ausgeführt im Stil der Neogotik, wurde um 1970 von der Evangelisch-Lutherischen Stadtkirchgemeinde aufgegeben und bietet nach einer grundlegenden Sanierung seit 2001 Raum für Ausstellungen. Die hölzerne Decke und die Empore ergeben einen besonderen Rahmen. Von der Inneneinrichtung sind Reste der Grüneberg-Orgel aus dem Jahr 1859 vorhanden. Bemerkenswert sind die vier Figuren am Portal, die von Albert Wolff für diese Kirche geschaffen wurden. Die Orangerie, am östlichen Rand des Schlossparks gelegen, wurde 1755 als eingeschossiger Bau errichtet und von 1840 bis 1842 zum Gartensalon ausgebaut. Das Gebäude dient heute als Konzertsaal und Restaurant. Dort ist ein Modell des ehemaliges Schlosses ausgestellt. Der angrenzende barocke Schlosspark mit Luisentempel und Hebetempel und seinen verschiedenen Statuen und Büsten ist ebenfalls sehenswert.
Südöstlich des Schlosses wurde 1721 ein Tiergarten angelegt. Der damalige Eingang führte durch das Hirschportal, das 1824 bis 1826 entstand und heute noch zu besichtigen ist. Außerdem erhalten sind verschiedene, zum Schloss gehörende Gebäude wie der Marstall (Reitstall) (Entwurf von Buttel, vollendet von Baurat Richard) und das Carolinenstift (Krankenhaus als Stiftung der Herzogin Caroline 1860 erbaut), das Marienpalais (ehemaliger Wohnsitz der Großherzogin-Witwe Marie, ab April 1950 Erweiterte Oberschule EOS Clara Zetkin) und das Carolinenpalais (1850 von Buttel im Tudorstil erbaut, gewidmet der Herzogin Caroline).
Unweit des Friedrich-Wolf-Theaters befindet sich der Hobesche Saal (auch „weißes Herrenhaus“ genannt, 1740 erbaut), in dessen Saal das Standesamt untergebracht ist.
Theater
Wo heute das Friedrich-Wolf-Theater steht, befand sich seit 1755 ein Reithaus, erbaut von Martin Seydel, das 1775 zum „Komödien- und Redoutenhaus“ umfunktioniert wurde und seit 1779 die Bezeichnung „Mecklenburgisch-Strelitzsches Hoftheater“ trug. Es wurde von 1785 bis 1924 als Theater genutzt. Dann brannte das Gebäude ab und nach Plänen des Münchners Max Littmann wurde von 1925 bis 1928 ein neues errichtet. Am 1. September 1944 stellte es den Betrieb ein. Nach der Zerstörung 1945 wurde es wieder aufgebaut und dabei umgestaltet (1954 wiedereröffnet). Vor dem Theater befindet sich eine Bronzeplastik zur Ehren Friedrich Wolfs.
Hafengebiet

Der Hafen am Zierker See wurde zwischen 1841 und 1846 angelegt. Die ersten Speichergebäude kamen 1842 und 1846, erbaut durch den Kornhändler Stüver und durch den Kaufmann Behn, dazu. Den dritten Speicher ließ Bentzien erbauen. Sie wurden zum Teil nach 1990 zu Wohnhäusern umgebaut. Auf dem Wasserweg wurde von hier aus vorwiegend Getreide und Holz transportiert. Ein Gleisanschluss an die Bahnstrecke Berlin - Stralsund verhalf dem Hafen zu erneutem Aufschwung. Nach einigen Jahren des Erliegens aller Verladetätigkeiten wurden um 1995 neue Anlagen erstellt. Der Hafen bietet nach dem Umbau Liegeplätze für Boote und eine gut ausgerüstete Anlegestelle für Ausflugsschiffe.
Neben der ehemaligen Dampferanlagestelle findet sich an der Weißen Brücke der Chinesische Pavillon, der 1821 als Wäschespülhaus für den Herzog errichtet wurde.
Satelliten-Boden-Station
Am Rande von Neustrelitz – bei der Kalkhorst – befindet sich seit Jahrzehnten eine Satelliten-Boden-Station. Sie wird heute vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) genutzt.
Gedenkstätten, Kunst-Denkmäler und Gedenktafeln



Im Schlosspark:
- sogenannte „Ildefonso-Gruppe“ (auch: Gruppe von San Ildefonso),(Antikenkopie); 1840er Jahre? errichtet; Marmorkopie 1945 zerstört; 1983 durch Sandsteinkopie ersetzt
- sogenannte „Drake-Vase“ von Friedrich Drake; 1850 errichtet
- „Viktoria von Leuthen“ von Christian Daniel Rauch 1854 dem Großherzog Georg geschenkt und hier aufgestellt
- Hebe-Tempel nach Plan von Friedrich Wilhelm Buttel mit Figur der Göttin Hebe 1844/46 nach einem Entwurf (1796) von Antonio Canova; auf dem Dach des Tempels die Kopie des Praxitelischen Lykischen „Apollo“ (Original Florenz Uffizien)
- Louisentempel (Gedächtnishalle für die Königin Luise) nach Entwurf von Karl Friedrich Schinkel errichtet; im Innern seit 1891 Kopie der Marmor-Grabfigur der Königin Luise von Christian Daniel Rauch (Kopie von Albert Wolff), am 19. Juli 1892 erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt
- Kriegerdenkmal 1914/18 des Mecklenburgischen Grenadierregiments Nr. 89 mit Figur von Bildhauer Hans Dammann in den 1920er-Jahren errichtet
- 22 Sandsteinfiguren von Göttern und Allegorien um 1764 von Bildhauer Marckwalter, davon noch 9 erhalten (durch Kopien ersetzt)
- Bronze-Büste Blüchers von Rauch
An der Orangerie:
- „Betender Knabe“ (Antikenkopie); 1840er Jahre (?) errichtet
- „Kinderbrunnen“ von Albert Wolff; 1849 errichtet (Entwurf 1844 von Eduard Stötzel)
Am Friedrich-Wilhelm-Buttel-Platz:
- 10 (7) Zinkguss-Figuren von antiken Gottheiten um 1860/65, Statue des Asklepios (Schule des Phidias; Original Neapel), Statue der Demeter (um 400 v. Chr., Original Rom), Statue der Hera (Schule des Phidias; Original Rom), Jäger mit Hund (450 v. Chr., Skopas; Original Rom), Statue der Niobe (450 v. Chr.; Original Florenz), Venus von Capua (Späthellenisch; Original Neapel), Frau aus Herculanum (Augustäische Zeit; Original Dresden), davon noch 5 erhalten
- Standbild Großherzog Georg von Albert Wolff; 1866 errichtet; 1956 abgebaut und deponiert; 1989 Neuaufstellung
- Marmorbüste Großherzog Karl II. von Albert Wolff (Entwurf von Christian Philipp Wolff); 1863/64 errichtet; durch Kopie ersetzt
- Marmorbüste Herzog Carl von Albert Wolff; 1863/64 errichtet; durch Kopie ersetzt
- Standbild Großherzog Friedrich Wilhelm von Martin Wolff; errichtet 1909; 1944 eingeschmolzen
Am Eingang zum Wildpark:
- Zwei bronzene Hirsche auf den Pfeilern des Eingangstores; 1826 (Entwurf 1824) von Christian Daniel Rauch
Im Stadtgebiet:
- Sowjetisches Ehrenmal (Bronzestatue eines Sowjetischen Soldaten auf einer Säule); 1956 anstelle eines – seit dem 18. November 1945 vorhandenen hölzernen – Ehrenmals auf dem Marktplatz errichtet und dort bis 1995 dominierend, danach in ein Lager geschafft (im Regiehof der Stadt); es ist nach Anmeldung im Rathaus noch öffentlich zugänglich
- Friedhof für die gefallenen sowjetischen Soldaten im ehemaligen Botanischen Garten des Schlossareals
- Mahnmal für die Opfer des Faschismus (Säule mit Gedenktafel) an der Marienstraße
- Jüdischer Friedhof beim Hauptbahnhof
- Friedhof aus der Zeit nach 1945 am Rande des Neubaugebietes Kiefernheide
- Bronzeplastik von Friedrich Wolf vor dem Stadttheater
- „Kleiner Kubus“ des Sassnitzer Künstlers Helmut Senf aus Profilstahl auf der Straßenkreuzung an der Katholischen Kirche, aufgestellt 2001
- Armee-Gedenkstein 1870/71, ....? auf dem Kasernenhof errichtet, zerstört
- Kriegerdenkmal 1870/71 des Meckl. Grenadierregiments Nr. 89 mit Figurengruppe von Bildhauer Martin Wolff 16. Oktober 1898 enthüllt, zerstört
Sonstiges

- Gymnasium Carolinum
- ehemaliges Schliemann-Gymnasium, vorher Gymnasium Carolinum, Glambecker Straße, erbaut 1803 - 07 von Dunkelberg
- Mädchenschule hinter der Stadtkirche von 1831
- Lyzeum, ehemalige Mädchenschule, jetzt Evangelische Grundschule, am Chr.-Daniel-Rauch-Platz
- der „neue“ Friedhof mit verschiedenen Erbbegräbnissen, Ehrengräbern und einer Friedhofskapelle von Buttel
- Stadtmuseum
- Postgebäude, jetzt leerstehend
- Karbe-Wagner-Archiv
- Landgericht, 1865 von Buttel erbaut, Töpferstraße
- ehemalige MfS-Untersuchungshaftanstalt im Hof des Amtsgerichts, Töpferstraße

- Luisenstift (richtiger: Luisenstiftung), erster Kindergarten im Land Mecklenburg-Strelitz, jetzt Privathaus, Mühlenstraße
- ehemalige Kaserne mit Reithalle an der Strelitzer Straße
- Slawendorf am Rande des Zierker Sees
- Gedenkstein in Altstrelitz am Alex für die zerstörte Synagoge
- katholische Kirche und Denkmal für den 1944 hingerichteten Neustrelitzer Pfarrer Bernhard Schwentner
- ehemaliges Haus der Werktätigen (HDW) unweit des Theaters, jetzt zu Wohnungen umgebaut und verändert
- Bahnbetriebswerk mit fast original erhaltenem Ringschuppen
- Wasserturm in Neustrelitz, zur Wohnung ausgebaut
- Wasserturm in Strelitz-Alt, restauriert, ungenutzt
- Großes Wandbild im Stil des Sozialistischen Realismus als Intarsienarbeit in der ehemaligen Kantine des Bahnbetriebswerks
Wirtschaft und Infrastruktur
Neben dem Binnenhafen, der Landwirtschaft und der wachsenden Tourismusbranche sind in Neustrelitz Fabriken des Maschinen- und Anlagenbaus ansässig. Die Ostmecklenburgische Bahnwerk GmbH betreibt hier ein Instandhaltungswerk für Eisenbahnfahrzeuge.
Verkehr
Neustrelitz bildet für den Eisenbahn-, Straßen- und Binnenschifffahrtsverkehr einen wichtigen Knotenpunkt im südlichen Mecklenburg-Vorpommern.
Straßenverkehr
In Neustrelitz kreuzen sich die Bundesstraßen 96, 193 und 198. Die Bundesautobahn A 20 (Rostock–Stettin) ist 36 km entfernt (Anschlussstelle Neubrandenburg), die Bundesautobahn A 19 (Berlin–Rostock) 52 km (Anschlussstelle Röbel/Müritz).
Schienenverkehr
Vom Bahnhof Neustrelitz bestehen direkte Bahnverbindungen unter anderem nach Berlin, Rostock, Neubrandenburg - Stralsund (Preußische Nordbahn) und Mirow. Ab dem 10. Juni 2007 werden einzelne ICE der Linie 28 auf der Relation Rostock – Berlin auch in Neustrelitz halten, siehe auch Liste der InterCityExpress-Bahnhöfe.
Stillgelegt wurden die Bahnstrecken nach Feldberg (im Mai 2000), die Verbindungskurve von Mirow in Richtung Berlin, die in den 1960er Jahren als strategische Reservestrecke angelegt worden war, sowie im Stadtgebiet die vom ehemaligen Südbahnhof in Richtung Wesenberg, Rechlin und Wittstock führenden Gleise.
Schiffsverkehr
Über den Kammerkanal besteht eine Verbindung an das überregionale Wasserstraßennetz.
Bildung und Forschung
- Die Ingenieurfachschule Strelitz Alt, 1875 in Buxtehude gegründet, 1890 hierher verlegt und als Technikum Strelitz wiedereröffnet, ging 1991 in der Fachhochschule Neubrandenburg auf.
- Das Aus- und Fortbildungszentrum Ost der Bundespolizei des Bundespolizeipräsidium Ost (Abkürzung: BPOLAFZ O) hat ca. 200 Mitarbeiter und ca. 300 Auszubildende bzw. Seminarteilnehmer.
Öffentliche Einrichtungen
- Katholisches Kinderheim
- DRK-Krankenhaus
- Antiquariat im Marienpalais mit etwa 25.000 Büchern hauptsächlich von DDR-Verlagen vor 1990
- Rudolf-Harbig-Stadion und Parkstadion
- Musikschule
Im ehemaligen Kühlhaus sind ein Kino und eine Discothek, das DiFa-Palace untergebracht. Es ist die größte Diskothek Mecklenburg-Vorpommerns.
Vereine und Organisationen
Sportvereine
- Wassersportverein Einheit Neustrelitz
- Sportverein TSG Neustrelitz (in der Oberliga Nordost (Staffel Nord) vertreten)
- Fußballverein SpVgg Victoria Neustrelitz
- Fußballverein Team-MOB
- Sportverein PSV Neustrelitz
- Tennisverein TC Neustrelitz
- ESV Lok Neustrelitz, Abt. Leichtathletik
- Fußballverein FSV ROT-WEIß NEUSTRELITZ
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Annalise Wagner, Heimatforscherin, Gründerin des Karbe-Wagner-Archivs
- Kurt Winkelmann, Theologe, Landessuperintendent
- Arnold Zarft, Pastor
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Behn, Historiker, Archäologe
- Andreas Dittmer, Olympiasieger im Kanurennsport
- Carl Eggers, Kunstmaler
- Rainer Ernst, Fußballer
- Heinrich Gärtner, Landschaftsmaler
- Georg Höhn Landschaftsmaler
- Bernhard Horwitz, Schachmeister
- Konrad Hustaedt, Architekt
- Wilhelm von Kardorff, Politiker und Unternehmer
- Carl Kraepelin d. J., Biologe, Begründer des Naturhistorischen Museums in Hamburg
- Emil Kraepelin, Psychiater
- Georg Kruse, Schauspieler
- Hans Kundt, deutsch-bolivianischer General im Ersten Weltkrieg und dem Chacokrieg
- Angelika Milster, Sängerin
- Jesco von Puttkamer, Publizist
- Franz Rademacher, Jurist
- Wilhelm Riefstahl, Kunstmaler
- Karl Schroeder, Gynäkologe
- Ann-Charlott Settgast, Schriftstellerin
- Klaus Steilmann, Unternehmer
- Jacqueline Svilarov, Schauspielerin
- Albert Wolff, Bildhauer
Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben
- Johann Friedrich Bahrdt (1789-1847), deutscher Dichter, Dramatiker und Herausgeber der Zeitschrift „Wendischer Bote“, war bis 1831 Provisor in Neustrelitz.
- Ibrahim Böhme (1944-1999), Politiker, arbeitete Ende der 1970er Jahre kurzzeitig als Dramaturg am Neustrelitzer Theater.
- Friedrich Wilhelm Buttel (1796-1869), prägte als Architekt von 1821 bis 1869 das Stadtbild von Neustrelitz
- Friedrich Wilhelm Dunckelberg (1773-1844), Landbaumeister, seit 1801 als Kammeringenieur in Neustrelitz tätig.
- Carl August Endler, Historiker, Archivdirektor
- Carl Friedrich Christian Fasch, Konzertmeister
- Adolf Glaßbrenner, Satiriker
- Gerd Gombert, Maler
- Walter Gotsmann, Maler
- Barnim Grüneberg, Orgelbaumeister, Hoforgelbauer
- Jacob Hamburger, Rabbiner
- Roderich Hustaedt, Jurist, Staatsminister
- Walter Karbe, Heimatforscher, Namensgeber des Karbe-Wagner-Archivs
- Carl Kraepelin d. Ä., Opernsänger, Reuter-Rezitator
- Albert Krietsch, Musiker, Lehrer, Kantor
- Christoph Julius Löwe, Baumeister, Gartenarchitekt
- Heinrich Schliemann, Troja-Forscher (ging hier zur Schule)
- Bernhard Schwentner, katholischer Pfarrer
- Alexander Graf Stenbock-Fermor, Schriftsteller, Oberbürgermeister
- Gerhard Tolzien, Landesbischof
- Hans Witte, Historiker, Archivdirektor
Sonstiges
- Der SAR 93, eine Bell UH-1D, war für die Luftrettung in Neustrelitz stationiert. Der Standort wurde 1996 von Schwerin hierher verlegt. Am 1. Juli 2006 wurde der Bundeswehrhubschrauber von einem des ADAC abgelöst.
- Presse: einzige lokale Tageszeitung Nordkurier – seit dem 2. April 1990 der Nachfolger der DDR-Tageszeitung Freie Erde
- Kfz-Zeichen: MST (seit 1994), ab 1990 zunächst NZ; in der DDR: CT für Motorräder, CM für LKW, Busse und Traktoren, CL und CI, später auch CZ für Pkw.
Quellen
Genutze Literatur
- Carl August Endler: Die Geschichte der Landeshauptstadt Neustrelitz : 1733-1933. Rostock, 1933
- Harald und Christiane Witzke: Strelitz-Alt und Neustrelitz in Die Reihe Archivbilder, 2002
- Wagner, Otto: Fremdenführer von Neustrelitz und Umgebung, 1926, S. 31 f.
- Carolinum – Historisch-literarische Zeitschrift–Sonderheft: Neustrelitz Straßen-Häuser-Menschen. 63. Jg., Göttingen 1999
Einzelnachweise
- ↑ Annalise Wagner: Aus dem alten Neustrelitz. S. 7.
- ↑ Museum der Stadt Neustrelitz (Hrsg.): Neustrelitz. Eine Stadtgründung des 18. Jahrhunderts. 1978.
Weblinks
Literatur über Neustrelitz in der Landesbibliographie MV
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